Nach einer zweiwöchigen Länderspielpause wird die Fußball-Bundesliga an diesem Wochenende mit dem 4. Spieltag fortgesetzt. Nach erst einem Punkt aus den ersten drei Partien steht die TSG 1899 Hoffenheim im Heimspiel am Sonntag (Beginn 15:30 Uhr) gegen den SV Werder Bremen bereits unter Zugzwang. Mit dem ersten Saisonsieg soll der Anschluss ans Tabellenmittelfeld hergestellt und neues Selbstvertrauen getankt werden. Dass die Aufgabe gegen die Hanseaten alles andere als einfach wird, belegt die bisherige Statistik. Werder ist für die TSG wie ein Angstgegner, nur eines der bisherigen 14 torreichen Duelle konnten die Nordbadener für sich entscheiden. Gegen keinen aktuellen Erstligisten haben die Werderaner eine so gute Bilanz wie gegen Hoffenheim.
Große Herausforderung in der Findungsphase
Um nicht einen klassischen Fehlstart hinzulegen, steht 1899 gehörig unter Druck. Im Gegensatz zu Bremen, das schon vier Punkte holte, soll jetzt bei den Gastgebern der Knoten platzen. Angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen, die Bremen am letzten Spieltag beim Sieg über Mönchengladbach zeigte, dürfte dieses Vorhaben nicht leicht werden. Die Gäste zeigten zuletzt Leidenschaft und Spielintelligenz, während Hoffenheim noch mit der neuen Mannschaft in der Einspielphase steckt. Bremen ist jetzt die Herausforderung, um den entscheidenden Schritt nach vorn zu tun. Für Trainer Gisdol und sein Team eine ganz wichtige, richtungsweisende Standortbestimmung.
Vestergaard entwickelte sich in Bremen zum Leistungsträger
Interessant dabei auch das Wiedersehen mit dem Dänen Jannik Vestergaard, der im Januar 2015 nach 71 Bundesliga-Spielen (vier Tore) von der Elsenz an die Weser wechselte. Nachdem er unter Trainer Markus Gisdol nicht mehr zur Stammformation gehörte, suchte er sich eine neue Herausforderung. Innerhalb kürzester Zeit hat er sich zu einem großen Stabilisator der Bremer Innenverteidigung entwickelt und zählt inzwischen zu den Stützen im Team von Trainer Viktor Skripnik.
Große Hoffnungen nach Pizarros dritter Rückkehr
Mit Stürmerstar Claudio Pizarro steht ein weiterer Gästespieler im öffentlichen Fokus. Der torgefährlichste Ausländer der Bundesliga-Geschichte wechselte nach 1999 und 2008 nun schon zum dritten Mal zu Werder. Der 36-jährige Peruaner kam ablösefrei von den Münchner Bayern, wo er keinen Vertrag mehr erhielt. Es ist davon auszugehen, dass Pizarro bereits in Sinsheim im Kader steht und je nach Spielverlauf als Joker zum Einsatz kommen wird.
Viele Gemeinsamheiten bei Kuranyi und Pizarro
Zwischen Hoffenheims Kevin Kuranyi und Pizarro gibt es viele Parallelen. Beide sollen als erfahrene Torjäger und Imageträger positive Akzente beim neuen Verein setzen. Als Strafraumspezialisten, die eiskalt und abgezockt ihre Torchancen suchen, sollen die beiden gut honorierten Alt-Stars die jeweilige Offensivkraft verstärken. Sowohl für Kuranyi mit 33, als auch Pizarro mit 36 Jahren dürfte dies, bei jeweils Einjahresverträgen, die letzte Gelegenheit sein, sich fußballerisch auf höchster Bühne zu präsentieren. Beide haben eine außerordentliche Statistik aufzuweisen: Pizarro schoss in 383 Bundesligapartien 176 Tore, Kuranyi brachte es in 261 Partien auf 111 Treffer.
Vargas vor Heimpremiere
Gisdol kann weiterhin personell aus dem Vollen schöpfen. Gut möglich, dass Neuzugang Eduardo Vargas am Sonntag sein Debüt in der Startformation gibt. Auf der 10er-Position soll der schnelle, trickreiche und schussstarke Chilene für reichlich Torgefahr sorgen.
Die Zuschauer können sich mit Sicherheit auf eine interessante, spannende und torreiche Partie in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena freuen. Dafür werden nicht nur die erwähnten Protagonisten Kuranyi, Vargas, Pizarro und Vestergaard sorgen.
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