Außergewöhnliche Trainingsbedingungen im Footbonauten

C-Junioren nahmen an einer 1899-Studie teil

Im Rahmen der Bachelor-Thesis von Fitnessökonom Steffen Elsasser hatten die C-Junioren der SG Sinsheim/Rohrbach die Möglichkeit auf dem Trainingsgelände der TSG 1899 Hoffenheim an einer Studie teilzunehmen. Im Vorfeld mussten 20 Spieler des Kaders einen Testdurchlauf mit jeweils drei Durchgängen nach den DFB-Leistungsvorgaben durchlaufen bzw. erfüllen. Angeleitet von dem Trainerteam um Jan Spielmann von der TSG und Steffen Elsasser absolvierten nach Auswertung der Testergebnisse zehn Spieler im Rahmen der Studie sieben Trainingseinheiten im Mess- und Informationssystem des 1899-Footbonauten. In erster Linie dient der Footbonaut, auch Ballmaschine genannt, für hochmodernes High-Tech-Training. Dadurch ist eine Trainingsintensität möglich, die auf dem normalen Feld nicht erzielbar wäre. Das Gerät gleicht einer Tennis-Wurfmaschine, wobei der Kreativität dabei keine Grenzen gesetzt sind. Erfunden und entwickelt wurde der quadratische Trainingskäfig vom Berliner Tüftler Christian Güttler. Weltweit gibt es hiervon nur drei Expemplare.
Es piept und blinkt in dem Käfig. 14 x 14 Meter groß ist das Feld-Quadrat auf Kunstrasen, auf dem der Spieler den Ball aus einer der acht jeweils in der Mitte jeder Seite angebrachten Wurfmaschinen zugespielt bekommt. Der Ball wird dort herausgeschossen, wo es zuvor gepiept hat. Er muss sofort angenommen und weitergespielt werden. Das Feld umgibt ein Gitter mit 72 einzelnen Quadraten (1,40 mal 1,40 Meter) – das jeweilige Ziel. Der Ball muss dort hinein, wo ein Gitterrahmen aufleuchtet. Fliegt er durch die Lichtschranke, werden wiederum das akustische Signal und eine der Wurfmaschinen in Gang gesetzt. So geht es immer weiter.

Viele Variationen sind einstellbar: Die Bälle können flach kommen, halbhoch oder hoch (auch mit Effet), damit sie vor dem Weiterspielen mit Brust oder Kopf gestoppt werden müssen. Geschwindigkeiten bis zu 100 Kilometer pro Stunde sind möglich – und das aus einer Entfernung des Spielers zur Auswurfmaschine von nur sieben Metern, die Intervalle wird an die jeweilige Qualität und des Leistungsstand des Spielers angepasst.

Ballan- und -weitergabe. Handlungsschnelligkeit und Konzentrationsfähigkeit unter körperlicher Belastung. Geschwindigkeit und Präzision im Passspiel. Adaptionsfähigkeit auf eine zufällig entstehende Situation. Mit einem schnellen Kurzpass-Spiel den Gegner geradezu schwindelig spielen? Welcher Fußballer träumt nicht von dieser Fähigkeit.
Die Übungen wurden alle auf Video aufgenommen und im Nachgang jedes Durchgangs der jeweilige Spieler dann daran gecoacht. Wie ist die Lage meines Körperschwerpunktes? Wie weit sind die Füße auseinander? Zwei wesentliche Aspekte bei der Ballannahme.
Im Nachgang mussten alle Spieler des Kaders nochmals einen Testdurchlauf mit jeweils drei Durchgängen nach den DFB-Leistungsvorgaben durchlaufen, die Auswertung ergab dass die Footbonauten gegenüber der Kontrollgruppe sich deutlich verbessert haben.

Die Jugendlichen und Betreuer der SG Sinsheim-Rohrbach bedankten sich bei Steffen Elsasser und der TSG Hoffenheim für die Teilnahme an dieser Studie.

Fotos: Jürgen Langenbach

Jonas mit perfektem Passspiel, Jannis bei der Ballannahme, Erik in Aktion, Messdatenauswertung, und Elias beim Testdurchlauf vor der Messdatenauswertung

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