„Die Mannschaft ist der Mittelpunkt und muss es auch bleiben“

Nagelsmann will Aufwind und Thermik, die sich aus den Erfolgen ergibt, nutzen

Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim zählt im bisherigen Saisonverlauf zu den positiven Erscheinungen. Nach sieben Spieltagen liegen die Kraichgauer ungeschlagen auf einem Europa-League-Platz. Trainer Julian Nagelsmann ist, wie seine Spieler, erfolgshungrig: „Es geht darum, den psychischen Aufwind, die Thermik, die sich aus den Erfolgen ergibt, zu nutzen, um nach oben zu kommen. Also müssen wir schon beim nächsten Top-Gegner in Leverkusen unsere Chancen suchen.“ Die TSG 2016/17 macht einen guten Entwicklungsschritt, wirkt defensiv stabil, robust und setzt das um, was der Coach vorgibt.

Nagelsmann: „Wir haben es geschafft, über einen längeren Zeitraum im Spiel stabil zu bleiben und unseren Plan durchzuziehen. Taktisch, variabel haben wir zuletzt gegen Freiburg unsere Grundordnung drei Mal gewechselt, was dem Gegner einige Probleme bereitete.“ Der jüngste Bundesligatrainer weiß aber auch, wo der Schuh noch drückt: „Verbesserungsbedürftig ist das Überzahlspiel in der letzten Linie. Zuletzt haben wir das nicht richtig ausgespielt und versäumt eine deutliche Führung heraus zu spielen. Wir sind in solchen Situationen zu gierig ein Tor zu schießen, wollen einen Tick zu viel, zu schnell vors Tor kommen. Hier müssen wir künftig ruhiger und kompromissloser werden.“

Nagelsmann sieht die Bundesliga als „Players Game“, in dem die Spieler auf dem Spielfeld die Entscheidung der Vorgehensweise treffen. Er selbst sich nur als Trainer, der im Training einwirkt, versucht die Spieler zu verbessern und einen Plan zu entwickelt. Nagelsmann selbstlos: „Die Umsetzung im Spiel ist das Entscheidende. Deshalb ist mir lieber, wenn mehr die Mannschaft und nicht ich gelobt wird. Die Mannschaft ist der Mittelpunkt und muss es auch bleiben.“ Der gebürtige Landsberger hat ein gutes Gespür für die jeweilige Situation, weiß mit Körpersprache und Geschick das Team zu puschen.

Manager Alexander Rosen sieht die positive Entwicklung so: „Die Mannschaft breitet nicht nur die Flügel aus, um sich tragen zu lassen, sie schlägt. Sie hat Gier und Galligkeit. Wir sind auf einem guten Weg, man hat Lust auf mehr. Das macht der Ehrgeiz gepaart mit dem Selbstvertrauen durch die Siege. Für mich ganz wichtig, dass die Mannschaft mit der notwendigen Konzentration und Konsequenz sich auf den nächsten Gegner vorbereitet, spielerische Lösungen findet und präsent sich dem stellte.“ Statistikfreund Rosen: „Wir haben nach den Bayern und Dortmund in den bisherigen sieben Spielen die meisten klaren Tormöglichkeiten herausgespielt. Wir sind offensiv jederzeit in der Lage etwas zu bewirken. Körpersprache, Präsenz und Zweikampfverhalten sind sehr gut.“

Tugenden, die Voraussetzungen sind, um in den bevorstehenden stürmischen Herbsttagen gegen Top-Teams aus Leverkusen, Köln, Berlin und München bestehen zu können.

Foto: BWA

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