Bayern in der Champions-League in Porto personell am Limit

Personell am Limit, sportlich aber auf Wolke sieben geht der FC Bayern das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League beim FC Porto an. Praktisch mit dem letzten Aufgebot – nur 17 Spieler, darunter drei Torhüter, stehen im Kader für die Partie am Mittwochabend im Estadio do Dragao (20:45 Uhr) – will der deutsche Rekordmeister eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Dienstag in der Münchner Allianz Arena erreichen.
„Wir haben leider wahnsinnig viele Verletzte, es sind nur noch 13, 14 gesunde Spieler, der Rest sind Amateure oder junge Spieler, die zum Teil eben auch noch gar nicht Profifußball gespielt haben“, weiß Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge um die schwere Ausgangslage bei dem in dieser Saison noch ungeschlagenen portugiesischen Topklub. „Man muss da realistisch sein. Wir haben ein schweres Spiel zu bestreiten. Wir gehen konzentriert und mit Respekt in dieses Spiel und ich hoffe, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen.“
Trainer Pep Guardiola wollte wie schon in den vergangenen zwei Wochen aufgrund der zahlreichen Absenzen „nicht lamentieren. Die Situation ist so wie sie ist. Wir sind hier mit diesen Spielern und werden unser Bestes versuchen.“ So wird es an der Aufstellung im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt am letzten Samstag wohl nur geringfügige Änderungen geben. Die geschonten Neuer und Jérôme Boateng stehen wieder zur Verfügung, auch Holger Badstuber ist eine Alternative.
Und so tritt der FCB der angespannten Personalsituation zum Trotz „mit breiter Brust“ (Thomas Müller) und der Empfehlung von zuletzt drei Siegen in zehn Tagen beim zweimaligen Titelgewinner an. „Die Mannschaft hat mit den Spielen in Dortmund und Leverkusen zwei Erlebnisse gehabt, wo man zusammenrückt. Das kann uns natürlich auch in den Spielen gegen Porto helfen“, betonte Müller, der sich auf „ein enges Match“ einstellt. „Porto ist nicht einfach so ungeschlagen. Im Viertelfinale sind das keine Spiele, die mal eben so von der Hand gehen.“
Auch Guardiola weiß um die „hohe Qualität“ des Tabellenzweiten aus Portugal. „Porto ist eine top Mannschaft. Ich bin sehr überrascht über ihr gutes Niveau. Wir brauchen nicht nur ein gutes Spiel, sondern zwei, um das Halbfinale zu erreichen.“ Rummenigge meinte: „Alles was jetzt im Viertelfinale vertreten ist, egal ob das Atletico Madrid ist oder FC Porto, hat hohe Qualität. Sonst wären sie nicht im Viertelfinale. Wir wissen, dass das eine Mannschaft ist, die man nicht unterschätzen darf.“
Der Spielstil der Gastgeber, die von Guardiolas Landsmann und ehemaligem Mannschaftskollegen Julen Lopetegui trainiert werden, sei „komplett anders“ als der, den die meisten Bundesligisten praktizieren, berichtete Guardiola. „Das ist keine Kontermannschaft. Sie wollen unbedingt spielen. Sie haben auch ein gutes Angriffspressing, können gut umschalten, verlagern oft das Spiel. Wir brauchen eine super Leistung – offensiv wie defensiv.“
„Porto hat viele Spieler, die gerne den Ball haben, die offensiv spielen, südländisch agieren. Meine Hoffnung ist, dass wir offensiv mehr Räume kriegen als gegen eine Mannschaft, die mit elf Spielern am eigenen Strafraum verteidigt“, erklärte Thomas Müller, mit 26 Treffern Bayerns erfolgreichster Torschütze in der Königsklasse. „Ich freue mich auf ein interessantes Fußballspiel mit hoffentlich vielen Torchancen für uns. Die Details werden mal wieder entscheiden.“

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