Bei einem Sieg über Hertha BSC Berlin winkt die Tabellenführung

Hoffenheimer bei drei englischen Wochen in Folge im Dauerstress

Im letzten Pflichtspiel der ersten von drei aufeinanderfolgenden englischen Woche empfängt die TSG Hoffenheim am 4. Bundesliga-Spieltag die Mannschaft von Hertha BSC Berlin. Erstmals in der Bundesliga-Geschichte findet dabei ein Spiel am Sonntag um 13.30 Uhr statt. Nachdem die Europa-League-Premiere gegen das portugiesische Team von Sporting Braga mit einer unnötigen, vermeidbaren 1:2-Heimniederlage endete, haben die Hoffenheimer nur drei Tage danach Gelegenheit mit einem Bundesliga-Heimsieg wieder in die Spur zu kommen. Auch der Hauptstadt-Klub war am gestrigen Donnerstag nach fast achtjähriger Abstinenz international wieder am Start. Gegen den spanischen Erstligisten Athletic Bilbao gab es im heimischen Olympiastadion ein weniger begeisterndes torloses Unentschieden. Beide Mannschaften haben aufgrund des engen Terminkalenders wenig Zeit, sich auf den Liga-Alltag zu konzentrieren. Die Kraichgauer können ihr drittes Saison-Heimspiel nach dem Überraschungssieg gegen die Bayern (2:0) mit besonderem Elan angehen. Es ist zu erwarten, dass TSG-Trainer Julian Nagelsmann nach dem Braga-Spiel die Rotationsmaschinerie anwirft und einigen Spielern eine Verschnaufpause gönnt. So könnten Serge Gnabry, Dennis Geiger und Mark Uth wieder als Alternativen ins Team rutschen.

Sandro Wagner köpfte gegen Braga zwar das Hoffenheimer Premierentor, blieb aber ansonst blass.

Im Duell der Blau-Weißen hat die TSG die Nase vorn

Während die heimstarken Gastgeber mit einem dritten Saison-Heimsieg sich Chancen auf die Tabellenführung ausrechnen dürfen, möchte Gegner Berlin nach zuletzt einer Niederlage und einem Remis wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Die Aussichten hierfür sind, zumindest statistisch gesehen, nicht sonderlich rosig. So konnte die „alte Dame“ aus der Bundeshauptstadt nur eines seiner letzten sieben Duelle gegen den Dorfverein für sich entscheiden. Die Gesamtbilanz aus 14 Ligaduellen spricht bei sieben Siegen, zwei Unentschieden und fünf Niederlagen, bei einem Torverhältnis von 25:15, für die Blau-Weißen aus Nordbaden.

Auf Oli ist Verlass

Ein Garant für das bisherige gute Abschneiden des Tabellenzweiten ist Torhüter Oliver Baumann. Der 27-Jährige gebürtige Breisacher spielt schon seit Wochen konstant auf höchstem Niveau und musste letztmals am 15. April 2017 gegen Borussia Mönchengladbach beim 5:3 Erfolg in einem Bundesliga-Heimspiel hinter sich greifen. Hoffenheims unumstrittene Nummer 1 weiß, dass er sich auch auf seine Vorderleute verlassen kann: „Wir haben, auch charakterlich, eine richtig gute Truppe und für jede Partie eine gute Spielidee. Wir sind sehr diszipliniert und haben im Kollektiv Bock auf Erfolg. Das fängt ganz vorne beim Anlaufen an. Alle ziehen mit und deshalb stehen wir defensiv gut. Es ist ganz gut, dass wir nach Europa-League Auftaktniederlage nun in kurzer Zeit die Möglichkeit bekommen, dies wieder wett zu machen."  “

Abwehrorganisator Kevin Vogt kehrt nach überstandener Verletzung wieder zurück ins Team

"Uth macht Tore aus dem Nichts"

In der Offensive hat Nagelsmann die Qual der Wahl. Mark Uth dürfte nach seinen Trefferqualitäten gegen Liverpool (2) und in der Liga (3) ebenso gesetzt sein, wie sein kroatischer Sturmpartner Andrej Kramaric. Nationalspieler Kerem Demirbay lobte seinen Kollegen nach dem Bayern-Spiel in den höchsten Tönen: „Mark ist ein sehr, sehr außergewöhnlicher Stürmer, der aus dem Nichts Tore machen kann.“ Trainer Nagelsmann, der den gebürtigen Kölner als „extrem kaltschnäuzig“ sieht, erinnerte daran, dass er schon bei einigen als Fehleinkauf abgestempelt war. Der eher etwas schmächtig wirkende Stürmer maustert sich zunehmend zum Publikumsliebling. Nicht selten hallt es aus der Fankurve "Uuuth, Uuuth, Uuuth, ... Nach seinen beiden Treffer gegen München wurde er mit dem Mikro an den Zahn beordert, um das ´Humba Täterä` anzustimmen.

Mehrfachbelastung aufgrund dreier englischer Wochen in Folge

Die Mehrfachbelastung findet für die TSG in den nächsten beiden Wochen eine Fortsetzung. Am Mittwoch gastieren die Nagelsmänner beim FSV Mainz 05 (20:30 Uhr) und am Samstag gastiert der FC Schalke 04 (15:30 Uhr) in der Sinsheimer WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Anschließend folgt das erste Europa-League-Auswärtsspiel (Do., 28.9.) beim bulgarischen Vertreter Ludogorez Rasgrad, ehe die TSG im Baden-Derby beim SC Freiburg (So., 01.10.) antreten muss. Alles in allem, wichtige, richtungsweisende Partien.

Fotos: Kraichgaufoto

Kramric beim Torschuss aus spitzem Winkel, Laufduell beim letzten Duell Hoffe - Berlin, und Oli Baumann beim Training

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