Bescheidenheit ist angebracht, ohne jedoch ehrgeizige Ziele außer Acht zu lassen

Sehr positiv kann Profifußball-Direktor Alexander Rosen auf die letzten 16 Monate zurückblicken. Die recht unterschiedlich formulierten Missionen einer kurzfristigen Neuaufstellung, einer Rettungsaktion oder Rückkehr zu den eigenen Wurzeln, sind geglückt. Zusammen mit Chef-Trainer Markus Gisdol hat er im April 2013 eine kurz vor dem Abstieg stehende Mannschaft übernommen und den Klassenerhalt in letzter Minute geschafft. Dem nicht genug, musste der 35-Jährige einen aufgeblähten Spielerkader sortieren und eine schlagkräftige Truppe für die Saison 2013/14 formen.
Die TSG steht unter Gisdol und Rosen für eine spektakuläre Spielweise, verbunden mit herzerfrischendem Offensivfußball. Der neunte Tabellenplatz in der vergangenen Saison ist als großer Erfolg einzustufen.
Rosen: „Wir haben eine überwiegend sorgenfreie Saison hinter uns, das war unser Ziel. Wir wollen uns weiter über unseren Fußball definieren und ich bin überzeugt, dass der eingeschlagene Weg eine große Akzeptanz und Unterstützung erfährt.“
Zur neuen Saison 2014/15 investierte die sportliche Führung, trotz intensiver Jugendarbeit, rund 18 Millionen Euro in neues Spielermaterial. Vor allem die Defensivabteilung wurde generalüberholt, um die oft als „löchrige Schießbude der Liga“ bezeichnete Abwehr zur Festung zu formen. Rosen zu den Millionen-Investitionen: „Man darf nicht vergessen, dass wir bereits acht Millionen durch Verkäufe eingenommen haben. Das heißt, wir sprechen aktuell von einer Investition im einstelligen Millionenbereich für sieben neue Spieler, die unsere Kader-Qualität anheben.“
Rosen verweist dabei auf eine gewisse Grundqualität im Fußball, die seiner Meinung nach Voraussetzung für jeden Profiverein ist. Um eine neue Geschäftsidee zu verwirklichen oder ein neues Produkt zu entwickeln, muss man auch etwas investieren, um sich für die Zukunft gut aufzustellen.“ Wichtig dabei, und darauf achtet der Manager ganz besonders, ist die wirtschaftliche Vernunft. Konstanz und eine stabile Weiterentwicklung stehen im Vordergrund. Forsche Ziele zu formulieren, macht für Rosen keinen Sinn – eher ist Bescheidenheit angebracht, ohne jedoch ehrgeizige Ziele außer Acht zu lassen.
Der Direktor für Profi-Fußball geht voller Vorfreude in die an diesem Wochenende beginnende Saison: „Wir haben einen spannenden Kader, eine junge, hungrige Mannschaft. Nach der langen Sommerpause ist die Lust auf Bundesligafußball deutlich spürbar.“

Fotos: BWA

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