Bleibt der SVS auch in Wiesbaden auswärts ungeschlagen?

Herausfordernde Aufgabe für die Ristic-Truppe

Im Top-Spiel des 6. Drittliga-Spieltages gastiert der SV Sandhausen am Samstag um 14 Uhr beim Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden. Beide Teams konnten hohe Ambitionen bisher unterstreichen und sind vielversprechend in die Saison gestartet: Während sich der Tabellenfünfte SVS dabei einen Ausrutscher gegen Hannover lI leistete, ist der SVWW auf Rang 3 noch ungeschlagen.

„Wir haben verdient gewonnen – Das war unser großes Ziel“

SVS-Sportdirektor Matthias Imhof

Beim 3:1 gegen Borussia Dortmund II konnten die Kurpfälzer Wiedergutmachung für die Leistung gegen Hannover betreiben. Mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung, präzisen Flanken und einer physischen Überlegenheit kam die Ristic-Elf der spielerischen Klasse der Dortmunder Youngster entgegen und Sportdirektor Matthias Imhof resümierte: „Gegen diesen starken Gegner werden noch viele Mannschaften Probleme bekommen. Wir haben körperlich gut dagegengehalten und zum richtigen Zeitpunkt getroffen. Dadurch haben wir die Partie verdient gewonnen. Das war unser großes Ziel.“

Dominic Baumann jubelt über seinen treffer zum 2:0 gegen Borussia Dortmund II

Unterschiedsspieler „Rambo“ Baumann

Stürmer Dominic Baumann zeigte sich bei seinen Saisontoren Nummer zwei und drei als Unterschiedsspieler und zeigte sich mit seiner bulligen Statur stabiler wie die Gegenspieler – etwas, das dem SVS in der jüngeren Vergangenheit noch fehlte. Ein Fan hat Baumann bereits den Spitznamen „Rambo“ verpasst.

Sandhausens Christoph Ehlich mit perfekter Ballannahme

Glückliches Händchen bei den Neuzugängen

Mit den Neuzugängen Jeremias Lorch, Jakob Lewald, Marco Schikora zur Stabilisierung der Defensive, Flügelflitzer Emmanuel Iwe und Baumann haben Kaderplaner Imhof und Trainer Sreto Ristic aber wie es aussieht mehrfach ein glückliches Händchen bewiesen, die zuletzt verpflichteten Niklas Kreuzer, Jonas Carls und Stanislav Fehler müssen sich mit ihrem Ligadebüt noch etwas gedulden, da laut Ristic noch Nachholbedarf in Sachen Fitness besteht.

Ein engagierter SVS-Coach Sreto Ristic

Konstante Leistungen auch dank Flexibilität

Es gilt, weiterhin konstant in den Leistungen zu bleiben, doch auf fremden Plätzen konnte der SVS in Saarbrücken und Bielefeld bisher durchgehend überzeugen, was auch auf eine neue taktische Flexibilität zurückzuführen ist – so wurde gegen Dortmund die gewohnte Viererkette wieder zu einer Fünferkette mit Schikora als Absicherung.

Wunsch ist die Zweitligarückkehr im 100. Vereinsjubiläum

Die Rückkehr in die 2. Liga wünscht man sich beim SV Wehen Wiesbaden spätestens zum 100. Geburtstag des Klubs im Jahr 2026, doch zunächst geht es darum, sich nach dem sofortigen Abstieg wieder zu stabilisieren. Trainer Nils Döring ist seit 2015 in verschiedenen Funktionen in Diensten des SVWW, hat als Jugendtrainer erfolgreich Teams geformt, konnte aber nach seiner Ernennung zum Cheftrainer im Schlussspurt der vergangenen Saison den Abstieg nicht mehr abwenden. In den Relegationsspielen scheiterte man an Jahn Regensburg. Torjäger Prtajin wechselte zur neuen Saison zu Union Berlin, Heußer zum KSC und Mathisen nach Magdeburg, doch ein Gros der Stammspieler wurde gehalten, während sich unter anderem mit dem Leistungsträger der Würzburger Kickers Ivan Franjic, Kaya aus St. Truiden, Flotho aus Paderborn, Gözüsirin  vom Absteiger Lübeck und Routinier Florian Hübner verstärkt wurde. Hübner war in den ersten erfolgreichen Zweitligajahren des SV Sandhausen der Abwehrchef bei den Kurpfälzern und bestritt zwischen 2013 und 2016 65 Einsätze.

Torjubel beim SV Sandhausen. Bleiben die Kurpfälzer auch in Wiesbaden auswärts weiter ungeschlagen?

Effektive Herangehensweise

Beim überzeugenden 3:0-Erfolg im letzten Spiel bei Rot-Weiss Essen lauerten die Hessen auf Ballverluste der Essener und zeigten sich deutlich effektiver, indem Fatih Kaya zwei Mal nach perfektem Zusammenspiel mit Nick Bätzner traf, das dritte Tor steuerte Tarik Gözüsirin bei.

„Wir hatten das Glück, dass wir effektiver waren“

Trainer Nils Döring

Dennoch sieht Döring Verbesserungsbedarf wie nach dem 2:1-Heimsieg gegen Energie Cottbus mit einem überragenden Keeper Florian Stritzel zwischen den Pfosten: „Wir hatten auch das Glück, dass wir effektiv waren und der Gegner nicht. Mit dem Ball waren wir sehr unruhig, haben zu früh lange Bälle gespielt und der Gegner hat gut gekontert.“ Mit einem ebenfalls überragenden Keeper Daniel Ischdonat – dem heutigen Torwarttrainer am Hardtwald – siegte der SVS in der Aufstiegssaison 2011/12 mit 4:0 in Wehen Wiesbaden (Torschützen dreimal Frank Löning und Marcel Busch).

Die SVS-Fans feiern ausgelassen den Heimsieg über Dortmund

Mögliche Aufstellungen:

SV Wehen Wiesbaden: Stritzel – Mockenhaupt, Carstens, Luckeneder – Goppel, Kiomourtzoglou, Gözüsirin, Greilinger – Franjic, Bätzner – Kaya
SV Sandhausen: Königsmann – Stolze, Lewald, Lorch, Ehlich – Schikora, Greil, Mühling – Wolf, Baumann, Iwe

AM
Fotos: foto2press

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