Bundesliga und 2. Bundesliga erzielen Umsatzrekord

Vereine zahlen mehr Steuern und Abgaben als je zuvor

  • Rückkehr zur Profitabilität: zwei Drittel der Clubs mit schwarzen Zahlen
  • Höchstwert: Profifußball erlöst mehr als 5 Milliarden Euro und entrichtet 1,6 Milliarden Euro Steuern und Abgaben
  • Jobmotor: 55.001 Beschäftigte rund um beide Ligen
  • Gesamter DFL Wirtschaftsreport 2024 jetzt zum Download verfügbar

Der deutsche Profifußball hat das Corona-Tief durchschritten und kommt mit Rekordzahlen aus der Krise. In der Saison 2022/23 haben Bundesliga und 2. Bundesliga zum ersten Mal überhaupt beim Umsatz die Fünf-Milliarden-Euro-Marke übersprungen. Der Gesamterlös von 5,24 Milliarden Euro liegt neun Prozent über dem vorherigen Rekordwert aus der Saison 2018/19, damals waren es 4,8 Milliarden Euro. Das geht aus dem am heutigen Dienstag veröffentlichten DFL Wirtschaftsreport 2024 hervor, der kumulierte Kennzahlen zur finanziellen Entwicklung der Bundesliga und 2. Bundesliga in der Saison 2022/23 zusammenfasst und analysiert.

Typische Szene: Es geht immer weiter und höher hinaus

Die Folgen der Umsatzeinbußen während der Pandemie sind für viele Clubs zwar weiter spürbar. Mit dem Rekordumsatz geht jedoch auch eine zunehmende Bewältigung der Corona-Lasten und eine Rückkehr zur Profitabilität einher. Rund zwei Drittel der Vereine und Kapitalgesellschaften schrieben in der Saison 2022/23 schwarze Zahlen. Dieser Wert hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 18 auf 23 erhöht. Von der Erholung profitieren nicht zuletzt die öffentlichen Kassen in Bund, Ländern und Gemeinden. Zu der Wertschöpfung an den Standorten kommt der Höchstwert von mehr als 1,6 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben, die von den 36 Clubs in der Saison 2022/23 entrichtet wurden. Insgesamt haben Bundesliga und 2. Bundesliga in den vergangenen zehn Jahren mehr als 12,6 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben gezahlt.

Das Faninteresse im Profifußball ist nach wie vor sehr groß

Mehr Zuschauerinnen und Zuschauer als je zuvor

55.001 Menschen hatten in der Saison 2022/23 eine Beschäftigung rund um die beiden Ligen. Während der Pandemie war diese Zahl aufgrund der Austragung von Bundesliga-Spielen ohne Fans in den Stadien sowie weiterer Einschränkungen bei der Berufsausübung zwischenzeitlich auf rund 26.000 (2020/21) gesunken – jetzt befindet sie sich wieder auf dem Vor-Corona-Niveau und verdeutlicht die Relevanz des Profifußballs als Arbeitgeber. Auf den Umsatz der Clubs bezogen festigt die Bundesliga ihren zweiten Platz unter den europäischen Topligen nach der englischen Premier League.
Nachdem im Berichtszeitraum bereits ein Zuschauerrekord aufgestellt wurde, setzt sich dieser Trend auch in der aktuellen Saison 2023/24 fort. In der Hinrunde wurden im deutschen Profifußball rund 10,28 Millionen Tickets abgesetzt – mehr als je zuvor.
Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums und DFL-Aufsichtsratsvorsitzender: „Bundesliga und 2. Bundesliga bieten nicht nur herausragenden Sport, unvergessliche Momente und Emotionen, sie sind und bleiben auch ein erfolgreicher Wirtschaftszweig. Mit den finanziellen Folgen der pandemiebedingten Umsatzeinbußen kämpft der Profifußball wie viele andere Branchen zwar noch immer – doch der Trend zeigt klar nach oben und zurück in die Gewinnzone.“
DFL-Geschäftsführer Marc Lenz: „Deutsche Clubs agieren mit einer Personalkostenquote von unter 50 Prozent und gestiegene Investitionen in Nachwuchsleistungszentren zukunftsfähig und wesentlich gesünder als andere europäischen Topligen. Sportlicher Erfolg und attraktive Ligen müssen mit wirtschaftlicher Vernunft erreichbar bleiben – als zukünftiger, gesunder Standard in Europa. Daher bleiben für unser deutsches Modell neben einer starken Zentralvermarktung insbesondere wirkungsvolle Finanz- und Eigentümerregeln im internationalen und nationalen Kontext entscheidend.“
DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel: „Eine Rekordsumme an Steuern und Abgaben, 55.001 beschäftigte Personen, der höchste Ticketabsatz der Geschichte: Die Kennzahlen der Saison 2022/23 sprechen über den Umsatz hinaus eine klare Sprache und dokumentieren einmal mehr die gesellschaftliche Bedeutung und Verantwortung der Bundesliga und 2. Bundesliga. Durch Krisen hindurch behält der deutsche Profifußball seine Popularität und Attraktivität.“

Auf gleicher Höhe

Hintergrund

Mit 4,45 Milliarden Euro hat die Bundesliga in der Saison 2022/23 einen Rekordumsatz erzielt. Die Umsatzsteigerung von über 23 Prozent im Vergleich zur vorangegangenen Saison 2021/22 (3,61 Milliarden Euro) resultiert vor allem aus folgenden Effekten:

Erstmals seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 durften wieder alle 612 Partien im Verlauf einer Spielzeit der Bundesliga und 2. Bundesliga ohne COVID-19-bedingte Einschränkungen bei der Zulassung von Fans in die Stadien stattfinden. Die Einnahmen aus dem Ticketabsatz haben sich daher in der Bundesliga fast verdoppelt (auf 536,5 Millionen Euro). Dabei blieben die Preise mit 11,49 Euro für einen Stehplatz und 31,58 Euro für einen Sitzplatz weiter moderat.

Spektakuläre, spannende und emotionale Szenen – das wollen die Fußballfans sehen
  • Die Erlöse aus der so genannten Zentralvermarktung machen weiter den größten Erlösposten aus und sind um zehn Prozent auf 1,52 Milliarden Euro deutlich gestiegen. Dies ist unter anderem darin begründet, dass die Auskehrungen der Einnahmen aus der Verwertung der nationalen Medienrechte durch die DFL an die Clubs im Verlauf einer Rechteperiode (aktuell 2021/22 bis 2024/25) einer Staffelung unterliegen und von Jahr zu Jahr steigen.
  • Dass die Bundesliga nach wie vor ein sehr attraktiver Wirtschaftszweig für Sponsoren und Partner ist, verdeutlich der Rekordwert von 1,12 Milliarden Euro bei den Werbeerlösen, die sich um 21 Prozent erhöht und damit erstmals die Milliardengrenze übersprungen haben.
  • Die Transfererlöse lagen in der Saison 2022/23 bei 617,1 Millionen Euro und damit 34 Prozent höher als in der vorherigen Spielzeit. Die Unabhängigkeit der Bundesliga von diesem naturgemäß schwer kalkulierbaren Umsatzposten wird darin deutlich, dass die Positionen „Mediale Verwertung“, „Werbung“ und „Spiel“ zusammen mehr als 70 Prozent am Gesamterlös der Bundesliga ausmachen.

PM: DFL
Fotos: Kraichgaufoto und foto2press

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