Das besondere Stürmerduell im Abstiegskampf

1899 Hoffenheim empfängt den 1. FC Köln

Die Sonntagspartie des 28. Spieltages zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem 1. FC Köln verspricht besonders reizvoll zu werden. Während die Rheinländer auf Tabellenplatz neun mit sechs Punkten vor Hoffenheim auf Relegationsplatz 16 sich noch nicht aller Abstiegssorgen entledigt haben, könnten zwei direkte Beteiligte in den sportlichen Mittelpunkt rücken. Beides sind gelernte Stürmer, die zu Saisonbeginn als hoffnungsvolle Neuzugänge vorgestellt wurden.
Auf Seiten der Kraichgauer ist dies Mark Uth, ehemaliger Torjäger des holländischen Erstligisten SC Heerenveen. Der 24-Jährige ist ein echt Kölsche Jung, ist dort geboren, aufgewachsen und hat beim 1. FC von der Jugend an bis Sommer 2012 gespielt. Uth wechselte nach Holland, um Spielpraxis zu bekommen, sah aufgrund des vorhandenen, gut bestückten Kölner-Spielerkaders wenig Chancen. Der selbstbewusste Offensivspieler freut sich auf das Duell gegen den Ex-Verein: „Natürlich behalte ich Köln weiter im Herzen, doch am Sonntag wird es für uns ein wichtiges Spiel. Wir wollen uns mit drei Punkten weiter aus dem Tabellenkeller befreien.“
Vom Trainerwechsel Huub Stevens zu Julian Nagelsmann hat auch Uth profitiert, kam in den letzten sechs Partien immer zum Einsatz. Die offensivere Spielweise und das Vertrauen des Trainers haben ihm Selbstvertrauen und Sicherheit gegeben. Auch der Faktor Spaß am Fußball spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Uth hat das in ihn gesetzte Vertrauen mit drei Saisontreffern in den letzten sechs Partien zurückbezahlt.

Auf Kölner Seite brennt ebenfalls ein Stürmer auf seinen Einsatz gegen den Ex-Klub. Anthony Modeste verließ im vergangenen Sommer enttäuscht den Kraichgau, weil er von Ex-Trainer Markus Gisdol nicht die gewünschte Wertschätzung und das Vertrauen bekam. Dabei war seine Bilanz nach zwei Spielzeiten mit 55 Einsätzen und 19 Treffern so schlecht nicht. Das Rochieren mit den Sturmkontrahenten Adam Szalai und Sven Schipplock nervte, trotz guter Leistungen und Torerfolgen sah er sich oft in der nächsten Partie wieder auf der Ersatzbank. Auch wenn Gisdol nicht mehr da ist, Modeste ist heiß auf Hoffenheim: „Ich bin sehr gut und locker drauf – und heiß auf Hoffenheim. Ich kenne das Stadion, habe dort schon öfters getroffen und möchte dies am Sonntag erneut tun.“
In Köln hat der 27-Jährige sehr gut eingeschlagen. Das Vertrauen unter Trainer Peter Stöger tut dem großgewachsenen, pfeilschnellen Franzosen gut. Elf Tore in 27 Pflichtspielen sprechen für sich. Köln weiß, was sie an ihm haben: Läuft es bei Modeste, läuft es auch beim, vor allem auswärts starken, 1. FC.

Uth oder Modeste – wer schießt seinen neuen Verein am Sonntag zum Sieg, und wer schießt den Ex-Verein tiefer in den Abstiegskampf. Eine spannende Frage, die erst am Sonntagabend nach 19:15 Uhr beantwortet ist.

Fotos: Kraichgaufoto

Enge Ballführung und Blick nach vorn: Mark Uth, Schneller Konterspieler: Anthony Modeste, und Torjubel bei Mark Uth - auch gegen Köln?

Artikel teilen

WERBUNG