Das Momentum genutzt, um den nächsten Schritt zu machen

Prass verzichtete wegen der TSG auf eine Champions League-Teilnahme

Im Sommer 2024 wechselte Alexander Prass vom amtierenden österreichischen Double-Sieger Sturm Graz zur TSG Hoffenheim. In der neuen Ausgabe des Hoffenheimer Vereinsmagazins SPIELFELD-Interview spricht der flexibel einsetzbare Österreicher über die Gründe seines Wechsels zur TSG, ein Ultimatum an seine Eltern und die besondere Gabe von Trainer Christian Ilzer.

Was soll noch kommen? DU weißT nie, wie es weitergeht

Prass über seine Gedanken vor dem Wechsel von Graz nach Hoffenhem

Alexander Prass wechselte im Sommer des letzten Jahres nicht nur als amtierender Double-Sieger mit Sturm Graz in Österreich zur TSG Hoffenheim, er ließ sich auch die Chance entgehen, mit Graz in dieser Saison in der Champions League anzutreten. Dennoch hat Prass den Schritt nach Deutschland noch keine Sekunde bereut. „Wenn du mit Sturm Graz zweimal den Pokal und einmal die Meisterschaft gewonnen hast, steht die Frage im Raum: Was soll noch kommen? Da reift der Gedanke: Es ist so gut gelaufen, für den Klub wie für mich – wenn ich die Möglichkeit zum Wechsel habe, muss ich es eigentlich tun. Denn du weißt nie, wie es weitergeht. Spielt die Mannschaft, auch du selbst, nicht mehr so gut, ist die Nachfrage plötzlich sehr klein oder gar nicht da. So realistisch und ehrlich musst du dann sein: Mehr geht hier eigentlich nicht, ich sollte also das Momentum nutzen und den nächsten Schritt machen.“

Prass mit Durchsetzungsvermögen, wie hier im Europa League-Spiel der TSG gegen Dynamo Kiew

Wir müssen besser werden“

Prass zur aktuellen sportlichen Situation der TSG

In der Hinrunde lief es für den 23-Jährigen und die TSG sportlich allerdings noch nicht so wie erhofft. Nach 15 Spieltagen liegt Hoffenheim auf dem 15. Rang. In der Rückrunde soll es besser laufen – auch dank der Spielidee des neuen TSG-Coaches Christian Ilzer: „Ich glaube, wenn nach einer gewissen Zeit alles wirklich gut greift, wenn wir die Automatismen reinbekommen, dann ist auch in der Tabelle noch einiges möglich. Aber wir müssen einfach schauen, dass wir uns über mehr Training und über die Spiele steigern. Denn eines ist klar: Wir müssen besser werden.“

„Christian Ilzer steht für einen klaren Plan“

Prass über Trainer Ilzer

Prass, der auf der linken Außenbahn und auch im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden kann, kennt Ilzer und Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker bereits aus den gemeinsamen Jahren in Graz und schätzt das Duo sehr: „Christian Ilzer steht für einen klaren Plan und hat die Stärke, dass er davon nicht abweicht, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Das mag ich: Klare Ziele definieren, einen klaren Plan haben – und zugleich die menschliche Komponente nicht vernachlässigen.

Prass versucht es mit einem Distanzschuss in der Bundesligapartie gegen RB Leipzig

„Schicker ist sehr normal, geradeaus und einer, der sehr ehrlich ist“

Prass über Geschäftsführer Schicker

Das gilt ja genauso für Andreas Schicker als Sport-Geschäftsführer. Das ist jemand, zu dem du mit jedem Problem kommen kannst. Andi ist sehr normal, geradeaus und einer, der sehr ehrlich ist, dir keine Versprechungen macht, die er nicht halten kann. Das schätze ich sehr. Sie sind beide extrem Mensch geblieben.“

Früher Weg ins Internat war nicht einfach

Dass der österreichische Nationalspieler es zum Profifußballer geschafft hat, war nicht immer absehbar. Während seiner Jugend beim Linzer ASK war Prass unglücklich und wagte mit elf Jahren den Sprung ins Internat von Red Bull Salzburg: „Es ist sicher nicht normal, dass Spieler so jung schon in ein Internat gehen, weg von zu Hause. Aber es war damals halt mein Wunsch. Ich war in Linz beim LASK gar nicht glücklich. Ich habe meinen Eltern dann gesagt: ‚Entweder ich mache das oder ich höre komplett auf mit dem Fußball‘.

Prass als Kopfballsieger im Vorbereitungsspiel auf die Rückserie gegen den FC Augsburg

Bewegender Abschied am Bahnsteig

Ich erinnere mich an den Moment, als ich erstmals mit dem Zug allein die 150 Kilometer nach Salzburg gefahren bin. Meine Mama stand am Bahnsteig, hat noch gewunken – und da ist bei mir schon die eine oder andere Träne geflossen. Wenn ich zurückblicke, war es krass.“

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Zudem in der Januar-Ausgabe des SPIELFELD: Ein Blick von A bis Z auf das Vereinsjahr 2024, das Porträt über den Heidelberger Basketballer Paul Zipser sowie die Erklärung des neuen TV-Vertrags.

PM: TSG Hoffenheim
Fotos: Kraichgaufoto

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