Der Fußball und seine komischen Geschichten

Als Timo Hildebrand direkt nach seinem Comeback verschwitzt und verdreckt den unvermeidbaren Interview-Marathon absolvierte, verriet der frühere Nationaltorwart in er Mixzone der Wirsol Rhein-Neckar-Arena einiges über seine momentanen Gefühlslage.
384 Tage zuvor absolvierte er sein letztes, das 299. Bundesligaspiel seiner langen Karriere. „Es wäre ein tolles Geschenk zu Weihnachten“, antwortete Hildebrand auf die Frage, ob er Hoffnung auf sein Jubiläum, das 300. Spiel habe.
Hildebrand war zwischen die Pfosten der Hessen gerückt, weil ein Einsatz von Stammkeeper Kevin Trapp nach fast drei Monaten Verletzungspause zu früh gekommen wäre und der zuletzt starke Ersatztorwart Felix Wiedwald am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt ist.
Der 35-Jährige blieb bei seiner Rückkehr an alter Wirkungsstätte, wo er von Januar 2009 bis Mai 2010 insgesamt 42 Pflichtspiele bestritt, fehlerlos, machte ein starkes Spiel.
„Er hat gezeigt, dass wir uns auf ihn verlassen können“, sagte Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner und stellte ihm sogar eine Vertragsverlängerung in Aussicht: „Jetzt warten wir zunächst noch die zwei Spiele bis zur Winterpause ab. Dann werden wir entscheiden, ob er noch ein halbes Jahr da bleibt.“
Bislang war davon auszugehen, dass Hildebrand in die USA wechselt würde. Diese Pläne sind jetzt erst einmal auf Eis gelegt. „Ich entscheide das aber nicht. Ich weiß nicht, was der Trainer plant. Ich nehme das, was ich bekomme“, äußerte sich der siebenfache Nationalspieler und fügt schmunzelnd hinzu: „Der Fußball schreibt immer wieder solch komische Geschichten. Am besten wären jetzt noch Spiele gegen den VfB Stuttgart und Schalke 04, das hätte wieder so gepasst, wie die Faust aufs Auge.“
Es war für ihn ein besonderes Gefühl wieder im Rampenlicht zu stehen: „Es war ein Wechselbad der Gefühle, hat aber Spaß gemacht. Man weiß ja vorher nie, wie es läuft, wenn man so lange nicht gespielt hat. Das Lampenfieber verliert sich nie. Das ist aber auch gut so, das steigert die Konzentration. Ich habe mich, trotz der langen Pause, gut gefühlt. Obwohl wir als Verlierer vom Platz gingen und ich mein Bestes getan habe, hat es nicht gereicht.“
Hildebrand, schon zu Hoffenheimer Zeiten ein Typ der klaren und deutlichen Worte: „Ich ärgere mich, dass wir in den letzten Wochen öfters einfache Gegentore bekommen haben. Diese bringen uns immer wieder in Rückstand. Wir würden uns viel leichter tun, wenn wir dies abstellen könnten, denn vorne haben wir sehr gute Qualitäten, die immer für Tore gut sind.“
Gelegenheit sich mit den ehemaligen Hoffenheimer Kollegen auszutauschen gab es keine, dafür war die Zeit einfach zu kurz bemessen. Doch man weiß ja nie, vielleicht sieht man sich ja wieder. Vielleicht gegen Stuttgart oder Schalke, der Fußballball hat für kuriose und außergewöhnliche Geschichten stets Platz!

Foto: Kraichgaufoto und BWA

Gespannter Blick zum Ball, Am Zaun mit einem TSG-Fan, Timo Hildenbrand - 2 - Kopie, Verabschiedung von den Hoffe-Fans zusammen mit Hoffi, Abschiedsgeschenke von der TSG-Spitze, und Blick ins Leere am vergangenen Samstag

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