Der neue TSG-Coach Ilzer sieht sein Team gegen RB Leipzig gut vorbereitet

TSG trifft auf Leipziger Hochgeschwindigkeitsteam

Nach der Länderspielpause rollt am Wochenende wieder der Bundesliga-Fußball. An diesem 11. Spieltag empfängt die TSG Hoffenheim am Samstag um 15:30 Uhr in Sinsheim vor schätzungsweise 26.500 Zuschauern bei einem ausverkauften Heimbereich den Tabellenzweiten RB Leipzig. Beim Debüt des neuen TSG-Trainers Christian Ilzer kommt es gleich zu einem schweren Brocken für die Gastgeber, die zuletzt gegen die defensivstarken Sachsen, die erst fünf Gegentreffer hinnehmen mussten, wenig zählbares verbuchen konnten.

Schwer bespielbarer Gegner

Für Ilzer ist Leipzig „eine giftige Hochgeschwindigkeitsmannschaft, die den Gegner gewaltig unter Druck setzen kann. Wichtige Herangehesweise ist daher, ihnen nicht zu viele Räume zu überlassen“. Zusammenfassend ist RB „ein schwer bespielbarer Gegner, auf den man sich gut vorbereitet hat“.

Hoffenheims Pavel Kaderabek umringt von Leipziger Gegenspielern

Beide mit wenigen Torabschlüssen

Während die Gäste aus Sachsen die stärkste Defensive aller 18 Erstligisten stellen, geizen sie in der Offensive, wo sie wie Hoffenheim erst 114 Torschüsse abgaben und damit im Bundesliga-Ranking im unteren Tabellendrittel rangieren.

Völlig verkehrte Vorzeichen

Die Bilanz der Kraichgauer gegen die Roten Bullen ist ausbaufähig: In den vergangenen fünf Ligaduellen gab es vier Niederlagen und ein Remis. Rückblickend auf die vergangenen zehn Bundesligaspiele kann man beim Direktvergleich von einer verkehrten Welt sprechen. Während Leipzig hierbei nur ein Spiel verloren hat, konnte Hoffenheim nur eines davon gewinnen. Dem nicht genug, blieben die Blau-Weißen in den letzten drei Bundesliga-Spielen torlos.

Hoffenheims neuer Cheftrainer Christian Ilzer

„Der Trainerwechsel kann neue Energien entwickeln“

TSG-Coach Christian Ilzer

Von solchen Statistiken hält der neue Hoffe-Coach wenig: „Der Trainerwechsel kann neue Energien entwickeln. Wir wollen den Jungs neue Impulse geben und uns nicht mit negativen Statistiken beschäftigen.“
Die Hoffnungen der Hoffe-Fans, dass sich die zuletzt magere Punktausbeute zum Positiven entwickelt, ruhen auch auf dem Trainerwechsel von Trainer Pellegrino Matarazzo zum Österreicher Ilzer. Gelingt es dem neuen Cheftrainer, die Mannschaft trotz der kurzen Kennlernphase während der Länderspielpause wieder in die Erfolgsspur zu führen? Fakt ist: Die Einarbeitungsphase war äußerst knapp, die letzten Nationalspieler kamen erst am gestrigen Donnerstag von ihren Nationalmannschaften zurück. Personell gibt es, neben den Langzeitverletzten, keine Probleme. Die Nationalspieler sind alle frisch und fit zurückgekommen.

Florian Grillitsch (Mitte) behauptet sich im Zweikampf

„Es war eine sehr produktive zurückliegende Woche“

Christian Ilzer

Der neue Chefcouch blickt auf eine eine „sehr produktive Woche zurück, in der Schritt für Schritt das abgearbeitet wurde, was wir uns im Trainerteam vorgenommen haben“. In den ersten Tagen gab es viel Kommunikation und Einzelgespräche, es wurde viel mit Videomaterial gearbeitet. Wichtig dabei war laut Ilzer, dass die Mannschaft nicht überfordert und mit zu viel Input überladen wurde. Sein Fazit war daher durchweg positiv und er sieht die Mannschaft „sehr gut vorbereitet!“

TSG-Stürmer Andrej Kramaric versucht es mit einem Distanzschuss

„Wir wollen eine Identität in die Mannschaft bringen“

Christian Ilzer

Natürlich ist in der Kürze der Zeit die neue Grundformation und Systemumstellung schwer umsetzbar. Ilzer: „Wir wollen nicht alles umstellen, sondern haben uns wichtige Punkte im Training vorgenommen, was den Jungs dann klar sein sollte. Wichtig ist, dass wir mit dem richtigen Teamspirit an die Aufgabe herangehen. Wir wollen eine Identität in die Mannschaft bringen. Wir brauchen einen guten Plan, um das umzusetzen, was wir vorhaben.“

Tom Bischof (li.) gegen Leipzigs Kampl

Gleich sehr heimisch gefühlt

An die neue Umgebung muss sich der der 47-jährige Österreicher erst noch gewöhnen: „Auf dem Weg zum Trainingszentrum habe ich mich gleich sehr heimisch gefühlt, da ich aus der Oststeiermark komme, wo es ähnlich ländlich aussieht. Mein aktueller Wohnsitz ist das Trainingszentrum in Zuzenhausen, wo ich mir erst noch die Gesichter der Vereinsmitarbeiter einprägen muss.“ Schlafen wird Ilzer in einem nahegelegenen Hotel.

Anton Stach (re.) dürfte auch unter dem neuen Trainer gegen Leipzig als Abwehrchef fungieren

Die Stadion-Energie aufsaugen

Gleich nach der heutigen Pressekonferenz führte sein erster Weg in die Sinsheimer Spielstätte, wo er sich erstmals das Stadion anschauen und die Energie spüren wollte.

„Intensität steht bei ihm ganz oben“

RB-Coach Rose über Trainerkolleg Ilzer Rose

RB-Coach Marco Rose, der vor seinem 100. Sieg als Bundesligatrainer steht, traut dem neuen Hoffe-Coach einiges zu: „Christian Ilzer hat eine proaktive und intensive Herangehensweise an den Fußball und trainiert ein starkes und aggressives Umschalten. Das konnte man auch bei Sturm Graz beobachten. Damit hat er den österreichischen Meistertitel und den Pokal geholt. Intensität steht bei ihm ganz oben.“

RB-Coach Marco Rose

„Marco ist ein cooler Typ und guter Trainer“

Ilzer über Rose

Ilzer kennt Rose noch aus vergangenen Zeiten in der österreichischen Liga: „Ich schätze Marco sehr. Er ist ein cooler Typ und guter Trainer. Jetzt treffen wir uns nach einigen Jahren wieder in einer Top-Liga.“

Mit Christoph Baumgartner verliert die TSG einen richtig "coolen Typen"
Für Christoph Baumgartner kommt es zu Rückkehr an die alte Wirkungsstätte

Baumis Rückkehr

Mit Christoph Baumgartner kehrt ein alter Bekannter am Samstagnachmittag in die PreZero Arena zurück. Der österreichische Nationalspieler wechselte im Sommer 2023 von Hoffenheim, wo er sechs Jahre lang spielte und in 121 Bundesligaspielen 27 Treffer erzielte, nach Leipzig. Der Mittelfeldspieler konnte nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten sich bei RB immer mehr durchsetzen und zählt inzwischen zur Stammformation.

Haris Tabakovic kennt seinen neuen Trainer noch aus gemeinsamen Zeiten in der österreichischen Liga

„Die ersten Eindrücke sind sehr gut“

TSG-Stürmer Haris Tabakovic

Für TSG-Stürmerneuzugang Haris Tabakovic, der von der Länderspielreise leicht angeschlagen zurückkehrte, waren die ersten Eindrücke unter dem neuen Cheftrainer sehr positiv: „Es weht ein frischer Wind. Wenn der Trainer gewechselt wird, ist das aber auch ganz normal. Es ist eine neue Person da, es gibt eine neue Ansprache. Bei der ersten Einheit war schon ordentlich Dampf drin. Aber die ersten Eindrücke sind sehr gut.“

Landesvater zu Gast

Prominenten Besuch gibt es beim Trainer-Debüt: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann wird am Samstag gegen Leipzig in der PreZero Arena zu Gast sein.
Schiedsrichter der Partie ist zudem Frank Willenborg.

Fotos: Kraichgaufoto

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