Die Hoffenheimer Lage spitzt sich besorgniserregend zu

Die TSG 1899 Hoffenheim bleibt nach dem 1:3 beim FSV Mainz 05 auch am fünften Bundesliga-Spieltag sieglos. Die Kraichgauer kamen, vor 28.973 Zuschauer gut in die Partie. Nach einem blitzschnell vorgetragenen Konter gelang Jonathan Schmid mit seinem ersten Treffer für die TSG die Führung (12. Min.). Doch nur sechs Minuten später glich Yunus Malli, nach schöner Einzelaktion, aus. Erneut war es Malli, der mit einem herrlichen Schlenzer, einem Sonntagsschuss am Freitagabend, in den Torwinkel (61.) die Rheinhessen erstmals in Führung brachte. Nur sieben Minuten später staubte der beste Spieler auf dem Platz mit seinem dritten Treffer zum 3:1 Endstand ab. Hoffenheim gelang es, trotz fünf Stürmer in den Schlussphase, nicht, nochmals heran zu kommen. Mainz war das dynamische, spritzigere, effektivere und entschlossenere Team. Der Sieg ging am Ende vollauf in Ordnung.

Ein ratloser Nationalstürmer Kevin Volland nach der Partie: „Wir haben gekämpft, sind gelaufen, aber es fehlt bei allen am Selbstvertrauen. Uns gelingt nichts. Wir müssen hart arbeiten, um da gemeinsam wieder rauszukommen. Hinten lassen wir zu viele Chancen zu.“
Den Nordbadener fehlte es, wie in den bisherigen Saisonspielen an der Durchschlagskraft, Kreativität und der konsequenten Chancenverwertung. Im Mittelfeld mangelt es zuletzt unübersehbar an zündenden Ideen. Kampf und Krampf mit vielen Fehlpässen dominierten anstatt spielerischer Klasse. Im Defensivverhalten wird nicht energisch verteidigt, dem Gegner zu viele Räume ermöglicht. Darauf resultierten die beiden ersten Gegentreffer der Nullfünfer. Das Spiel über die Außen mit gefährlichen Flanken wird völlig vernachlässigt.

Kapitän Pirmin Schwegler, dem es schwer fällt, Woche für Woche nach Erklärungen zu suchen: „Wir sind gut ins Spiel gekommen, fressen aber zu einfache Tore. So mussten wir dann wieder hinterherlaufen. Es ist schwer in die Saison zu finden. Aktuell fehlt uns das Vertrauen. Das ist extrem schwierig. Wir müssen das wieder aufarbeiten und von Neuem beginnen. Wir haben eine schwere Last zu tragen. Jetzt wird sich zeigen, wer Eier in der Hose hat.“

Die Lage im Bundesliga-Dorf spitzt sich besorgniserregend zu. Hoffenheim schlittert immer tiefer in die Krise. Ein Punkt aus fünf Partien, bei der TSG Hoffenheim ist man mit dem bisherigen Saisonverlauf alles andere als zufrieden. Woran liegt es? Die Ursachenforschung ist schwierig. Was in dieser prekären Situation jetzt nur helfen kann, ist ein Erfolgserlebnis – und zwar schnellstmöglich. Die nächste Gelegenheit bietet sich bereits am Mittwochabend im Heimspiel gegen Tabellenführer Borussia Dortmund. Wie schwer diese Aufgabe wird ist allen bewusst. Die Westfalen, die eine brutal guten Lauf haben, reisen mit breiter Brust in den Kraichgau: fünf Saisonspiele, fünf Siege. Unter Trainer Thomas Tuchel, der das letzte Heimspiel der TSG gegen Werder Bremen (1:3) live Vorort verfolgte, scheinen die Schwarz-Gelben an erfolgreiche Zeiten, wie in der Ära unter Ex-Trainer Jürgen Klopp, anzuknüpfen.

1899-Coach Markus Gisdol: „Die Situation ist für alle ungewohnt. Uns fehlen die Ergebnisse und das Selbstvertrauen. Das können wir nur durch harte Arbeit wieder bekommen. Es geht jetzt Schlag auf Schlag gegen Dortmund und Augsburg weiter. Wir haben keine Zeit, Trübsal zu blasen. Wir müssen nach vorne schauen.“

Fotos: BWA

Jubel nach Schmids Führungstreffer bei Spielern und ....., ..... den knapp 1.000 TSG-Fans, Eduardo Vargas (re.) im Zweikampf, Hitzige Stimmung im Gästeblock, Kopflos könnte man diese Szene beschreiben, Spieler und Fans nach dem Abpfiff im Dialog, und Oliver Baumann im Austausch mit den Fans

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