Die TSG möchte in Wolfsburg Punkte für den Klassenerhalt entführen

Die Spannung im Saisonendspurt wird immer größer

Wenn am 32. Bundesliga-Spieltag am Samstag um 15:30 Uhr der VfL Wolfsburg die TSG Hoffenheim empfängt, steht für beide Mannschaften drei Spieltage vor Saisonende einiges auf dem Spiel. Während die gastgebenden Wölfe noch um den Einzug ins internationale Geschäft kämpfen, geht es für die Kraichgauer darum, Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Beide Vereine verbindet, dass sie noch nie aus der höchsten deutschen Fußballliga abgestiegen sind – der VfL spielt seit 1997, die TSG seit 2008 ununterbrochen in der Bundesliga. Für Zocker, die gerne tippen: Vier der letzten fünf Duelle endeten mit einem 2:1, beide Teams siegten in diesem Zeitraum je zweimal mit diesem Ergebnis.

Fokus liegt voll auf Wolfsburg

Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo sagte auf der heutigen Pressekonferenz zur aktuellen Situation nach dem 3:1-Heimsieg über Eintracht Frankfurt: „Für uns hat sich nichts geändert. Wir kämpfen weiter um den Klassenerhalt und spüren weiterhin den Druck. Wir schauen nicht auf die anderen Plätze, sondern wir möchten unseren nächsten Sieg einfahren. Wir sind voll fokussiert auf Wolfsburg.“ In den bisherigen 29 Bundesligaduellen führt der VfL gegenüber der TSG mit 13:9 Siegen.

Grischa Prömel zählte gegen Frankfurt zu den Aktivposten bei den Kraichgauern

Mit Energie und Leidenschaft auftreten

Nach zuvor zwei Niederlagen in Folge machte sich nach dem Sieg über Frankfurt etwas Erleichterung breit. Für Christoph Baumgartner, Hoffenheims Matchwinner gegen die Hessen, war es ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt. Der österreichische Nationalspieler: „Es ist noch nichts entschieden. Wir wissen, dass wir mindestens noch einen oder zwei Schritte bis zum Klassenerhalt gehen müssen.“ Sein Tor zur 1:0-Führung gegen den Pokalfinalisten stufte er zu einem seiner drei wichtigsten Treffer ein: „Aufgrund der Brisanz war mein Kopfballtreffer ein enorm wichtiges Tor. Es war uns bewusst, wenn wir gegen Frankfurt, bei denen es in der Bundesliga zuvor nicht so gut lief, in Führung gehen, wird uns dies definitiv Energie geben.“ Der 23-jährige Publikumsliebling sagte zur bevorstehenden schweren Aufgabe: „Gegen Wolfsburg, die momentan sehr gut drauf sind, müssen wir mit der gleichen Energie und Leidenschaft auftreten, um etwas zu holen. Die Qualität bei uns ist vorhanden, wir müssen sie nur öfters abrufen und konstanter werden.“

"Es geht darum Spiele zu gewinnen, egal wie"

In diese Richtung tendiert auch Grischa Prömel, der nach einem Zusammenprall mit „Baumi“ am 13. Spieltag sich einen Knöchelbruch zuzog und jetzt ein halbes Jahr später wieder in alter Kämpfermanier im Mittelfeld rackert. Der 28-jährige lobte gegen die Hessen vor allem die defensiv kämpferische Herangehensweise seiner Mannschaft: „Wir haben in der zweiten Halbzeit sehr konzentriert mit Mann und Maus verteidigt. Das bin ich von der letzten Saison bei Union gewohnt, da war es häufiger so. Es macht Spaß, hier das gleiche Gefühl auf dem Platz zu haben. Jeder kämpft für den anderen, jeder wirft sich in die Zweikämpfe rein, alle haben super verteidigt.“ Für den gebürtigen Stuttgarter ist noch keine Vorentscheidung im Abstiegskampf gefallen: „Es ist erst durch, wenn es durch ist. Wir müssen weiter an uns arbeiten, das Frankfurt-Spiel war der Maßstab. Das muss in die Köpfe der Mannschaft. Es geht darum Spiele zu gewinnen, egal wie. Es muss nicht immer ansehnlich sein. Es gehört dazu, komplett geschlossen zu verteidigen, auch wenn es nicht jeder hier im Stadion gerne sieht, aber das ist Fußballsport.“

Für John Anthony Brooks kommt es am Wochenende zum Wiedersehen mit seinem Ex-Verein

Hohe Bälle könnten entscheidend sein

Trotz der 0:6-Packung am vergangenen Spieltag in Dortmund, was zugleich die höchste Bundesliganiederlage war, befinden sich die Niedersachsen bei zuvor drei Siegen und einem Unentschieden in guter Form. Das Team von Trainer Nico Kovac wirkt sehr gefestigt und konnte bereits acht Mal nach Rückständen noch punkten. Diesem Liga-Topwert steht jedoch die schlechteste Bilanz bei Gegentreffern nach Flanken gegenüber. Während die Wolfsburger in dieser Kategorie bereits zwölf Gegentore einstecken mussten, konnten die Hoffenheimer bereits zehn Tore nach Flanken erzielen.

"Sie werden mit viel Energie auftreten"

Trainer Matarazzo erwartet einen sehr motivierten Gegner: „Wolfsburg hat eine individuelle Qualität. Defensiv spielen sie häufig ein höheres Pressing, sie werden nach der 0:6-Niederlage in Dortmund sicher eine Reaktion zeigen wollen. Das Team kämpft um Europa, sie werden mit viel Energie auftreten.“

Brooks-Rückkehr

Für Winterneuzugang John Anthony Brooks, der in der zweiten Saisonhälfte zweikampfstärkster Hoffenheimer ist, wird es am Wochenende eine Reise in die Vergangenheit. In der Autostadt schnürte er von 2017 bis 2022 in 126 Erstligaspielen für die Grün-Weißen die Fußballschuhe. Personell kommt es bei der TSG am Samstag zu geringfügigen Veränderungen: Kevin Vogt (Schleimbeutelfalte) und Pavel Kaderabek (muskuläre Verletzung) fallen weiterhin verletzt aus. Stanley Nsoki ist nach seiner Roten Karte aus dem Frankfurt-Spiel gesperrt, dafür kehrt Kevin Akpoguma nach seiner Gelbsperre wieder zurück.

Nur 300 Ausfährtsfans dabei

Die Gruppe der Auswärtsfahrer ist bei diesem Spiel, auch was die Bedeutung anbelangt, überraschend klein. Nur 300 TSG-Fans werden sich auf die Reise in die Autostadt begeben.

Fotos: Kraichgaufoto

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