Das Topspiel des 15. Bundesligaspieltages am Freitagabend (20:30 Uhr) in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena zwischen dem gastgebenden Tabellenvierten TSG Hoffenheim und dem Sechsten Borussia Dortmund wirft bereits zwei Tage zuvor seine ersten Schatten voraus. Noch nie war der Presseraum des Dietmar-Hopp-Sportparks in Zuzenhausen in dieser Saison derart überfüllt. Acht Kamerateams waren nebeneinander auf einem kleinen Podium positioniert. Erstmals auch in dieser Saison konnte Pressesprecher Holger Kliem mit Stolz auf eine seit dem 1. November mit 30.150 Zuschauern ausverkaufte Arena verweisen.
In der Analyse mehr auf die Dortmunder Schwächen konzentriert
Im Gegensatz zum zuletzt hartumkämpften und emotionalen Spiel der Kraichgauer in Frankfurt dürfte das Duell zweier treffsicheren Sturmreihen eine etwas andere Charakteristik haben. TSG-Coach Julian Nagelsmann hat dennoch keine spezielle Erwartungen: „Wenn beide Teams einen guten Tag erwischen, kann es ein Spiel werden, dass den Fans Freude bereitet. Dortmund wird mit seinen starken Offensivreihen anders spielen als unsere bisherigen Gegner. In der Analyse habe ich mich mehr auf die Dortmunder Schwächen als auf ihre Stärken konzentriert.“
Den Champions-League Achtelfinalist stuft der 29-Jährige mit dem Ball enorm stark ein: „Der BVB sucht in Ballbesitz Lösungen und hat vor allem in der Offensivreihe enormes Tempo.“ Welche Lösungen das Hoffenheimer Trainerteam dem entgegensetzen möchte, wollte Nagelsmann bei der heutigen Pressekonferenz nicht preisgeben: „Es gibt verschiedene Ansätze, diesem Tempo zu begegnen. Man kann sich weit zurückziehen – wie es die meisten Gegner machen – oder sie früh attackieren, um sie möglichst weit vom eigenen Tor wegzuhalten. Einen dieser Wege werden wir für Freitagabend einschlagen. Welchen verrate ich nicht.“
„Dortmund muss sich auf alles gefasst machen“
Personell stehen hinter Sebastian Rudy, dessen Rippenprellung zwar Fortschritte macht, aber noch nicht ganz ausgeheilt ist, sowie den angeschlagenen Kevin Vogt und Kerem Demirbay Fragezeichen. Gute Nachrichten gab es hinsichtlich Pavel Kaderabek zu vermelden, der seine Magen-Darm-Probleme auskuriert hat. Nagelsmann schickt daher eine vielsagende Botschaft in Richtung Westfalen: „Dortmund muss sich auf alles gefasst machen.“
Motivierend dürfte sich ein Blick auf das Spiel in der vergangenen Rückrunde auswirken, als die TSG in einer deutlich schlechteren Situation mit den Borussen mithalten konnten. Angesprochen auf die bisherigen 14 ungeschlagenen Saisonspiele, reagierte der TSG-Trainer emotionslos und nüchtern: „Die Serie ist schön, aber ich habe sie gegenüber der Mannschaft noch nie thematisiert. Der Anreiz ist nicht die Serie, sondern jedes einzelne Spiel.“
Sowohl Nagelsmann als auch Kollege Thomas Tuchel blicken auf eine gemeinsame Vergangenheit zurück: Der TSG-Coach war einst unter Tuchel bei Augsburg II im Trainerteam tätig, sichtete unter anderem die nächsten Gegner. Beide stehen heute für eine aktive, dominante Spielweise, mit schnellem Umschaltspiel und viel Ballbesitz.