Druck bei der Eintracht – Freude bei der TSG

1.400 Hoffe-Fans in Frankfurt dabei

Auch wenn die TSG Hoffenheim vor dem Bundesligaspiel am Samstag bei Eintracht Frankfurt erstmals seit langer Zeit nicht mehr auf einem Abstiegsplatz steht, fühlt es sich für Trainer Julian Nagelsmann nicht anders an, als in den Wochen zuvor. „Natürlich schaut mal hin und wieder mehr auf die Tabelle, aber grundsätzlich ist es die gleiche Ausgangssituation wie bisher. Am Samstag geht es deshalb nicht um die Ausgangsposition, sondern um das Spiel an sich“, stellte Nagelsmann bei der heutigen Pressekonferenz fest.

„Im Fußball muss man sich von der Perfektion verabschieden“

Die spielerischen Dinge, die dem Coach zuletzt beim 1:1 im Heimspiel gegen Köln missfielen, wurden in den Übungseinheiten der vergangenen Tagen verstärkt trainiert. Nagelsmann: „Ich habe schon mehrfach gesagt, dass man sich im Fußball von der Perfektion verabschieden muss. Wenn man in einer kniffligen Lage steckt, muss man auch Fehler eingestehen können. Das Ziel ist es dann diese Fehler in den nächsten Spielen abzustellen.“
Die veränderte tabellarische Situation hat für den 28-Jährigen keine Auswirkungen für das Frankfurt-Spiel: „Im Fußball hat man immer etwas zu verlieren oder zu gewinnen. Es geht immer um drei Punkte und wir werden in Frankfurt ins Spiel gehen, um zu gewinnen, egal auf welchem Platz wir uns befinden.“

Frankfurt verfügt über individuelle Qualität

Die Eintracht sieht er als gute Mannschaft mit einer individuellen Qualität, die sich vor der Saison, ähnlich wie Hoffenheim, einen anderen Saisonverlauf gewünscht hat. „Wichtig für uns ist, die passende Lösung parat zu haben, um das Spiel gewinnen zu können. Von meinem Co-Trainer Armin Reuterhahn habe ich zusätzlich einige Informationen über den Gegner bekommen. Frankfurt hat im Angriff genug Qualität, um auch Torjäger Alex Meier zu ersetzen. Seferovic und Castaignos sind hervorragende Bundesligaspieler und wir müssen das verteidigen“, sagte der TSG-Coach über den kommenden Gegner.
Dass es ein Endspiel oder vorentscheidendes Abstiegsduell werden wird, wies Nagelsmann von sich: „Grundsätzlich bin ich ein Freund davon, längere Zeiträume zu bewerten und nicht nur auf den jeweiligen Spieltag zu blicken. Bisher war jedes Spiel, seit ich hier Trainer bin, nicht unbedeutend gewesen.“

Freude soll Druck abbauen

Bei seiner Mannschaft hat er die nötige Spannung zuletzt deutlich angemerkt, dennoch ist für ihn wichtig, dass nicht unnötiger Druck entsteht sondern vielmehr mit Freude und Spaß zur Sache gegangen wird. Während man bei den Hessen zuletzt viel Druck aufbaute und sich sagte, „wenn man gegen Hoffenheim nicht gewinnt, steht man mit einem Bein in der 2. Liga“, geht man im Bundesligadorf zwar mit dem nötigen Ernst, aber dennoch mit einem gewissen Maß an Gelassenheit und ohne zusätzlich erzeugten Druck an die Aufgabe heran. Nagelsmann. „Wenn man Dinge mit Freude angeht, gelingen sie auch besser. Jeder der Fußball spielt, weiß wie groß der Druck allgemein schon im Spiel vorhanden ist, besonders in der Bundesliga. Deshalb ist die Freude für das Spiel, das Ganze auch zu genießen, wichtig.“
Laut 1899-Pressesprecher Holger Kliem werden, unter den 50.000 Stadionbesuchern in der Commerzbank-Arena, rund 1.400 TSG-Fans erwartet – ein Großteil davon wird mit einem vom Fandachverband Supports Hoffenheim organisierten Sonderzug anreisen.

Fotos: Kraichgaufoto

Tobias Strobl im Duell mit Frankfurts Seferovic, Nadiem Amiri versucht sich gegen zwei Frankfurter durchzusetzen, Ermin Bicakcic befördert den Ball per Kopf aus der Gefahrenzone, Kevin Kuranyi scheitert in aussichtsreicher Position vor dem Eintracht-Tor, und Interessantes Duell: Frankfurt - Hoffenheim

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