Duell der Meisterschaftsfavoriten: Sandhausen empfängt Dresden

Kurpfälzer wollen mit der Pokaleuphorie auch gegen Dynamo bestehen

Zum ersten Heimspiel der Drittligasaison empfängt der SV Sandhausen am Freitag um 19 Uhr im GP Stadion am Hardtwald Dynamo Dresden. Genauso wie den SVS hatten 15 Drittligatrainer auch die Dresdener ganz oben auf der Liste, als es darum ging, die Aufstiegsfavoriten zu benennen, womit der 2. Spieltag gleich ein Highlight und eine hohe Hürde sowie erste Bewährungsprobe für die Kontrahenten zu bieten hat. Während der SV Sandhausen am letzten Wochenende beim begeisternden Pokaltriumph gegen den Zweitligisten Hannover 96 sein neues Gesicht zeigte, haben die Sachsen, die nicht im DFB-Pokal vertreten sind, ein Testspiel gegen Hertha BSC Berlin II mit 2:0 gewonnen.

Was für eine Moral, was für eine Truppe!“

SVS-Präsident Jürgen Machmeier

Die wichtigste Erkenntnis aus dem Pokalkrimi gegen Hannover war, dass das Team von Trainer Danny Galm genau die in der letzten Saison vermissten Tugenden gezeigt hat, die man sich von der neu zusammengestellten Mannschaft erhofft und auch erwartet: „Was für eine Moral, was für eine Truppe“, sagte Präsident Jürgen Machmeier begeistert, nachdem der SVS trotz zweimaligen Rückstandes in die nächste Pokalrunde einzog. „Es ist geil, was in Sandhausen in so kurzer Zeit entstanden ist, wir haben hier eine super Truppe“, zeigte sich auch Abwehrchef Tim Knipping euphorisch. Für Knipping, der bereits wieder mit unermüdlichem Einsatz vorangeht und mit seinem späten Kopfballtor zum Ausgleich gegen Hannover erst die Verlängerung ermöglichte, ist es am Freitag natürlich ein besonderes Aufeinandertreffen.

Duell mit dem ehemaligen Verein

In Dresden haben sich nicht wenige gewünscht, dass er nach drei Jahren bei Dynamo seinen Vertrag verlängert, um bei der Mission Wiederaufstieg zu helfen, doch er zeigte sich dankbar und zog den Wechsel zurück zum SV Sandhausen, der ihm 2016 den Sprung in den Profifußball ermöglichte, vor.

Sandhausens Spieler jubeln über den Pokalerfolg gegen Hannover 96 nach Elfmeterschießen

Starkes Flügelspiel

Doch nicht nur vom Einsatz her wussten die Kurpfälzer zu überzeugen: Bei einem Vorteil von 24:14 Flanken, von denen allein die Hälfte auf das Konto von Diekmeier und Ehlich gingen, ist das Spiel über die Flügel im neuen 3-5-2 System stark verbessert. El-Zein, einer der wenigen Lichtblicke aus der vergangenen Saison, überzeugte nach seiner Einwechslung mit klugen Pässen und empfahl sich für die Startelf. „Es macht wieder Riesen-Spaß“, so Kapitän Diekmeier vielsagend.

Drei schwerwiegende Ausfälle

Wermutstropfen sind die schwere Verletzung von Laux (Kreuzbandriss), der in der Abwehr von Schuster ersetzt wurde sowie die Ausfälle von Zander (Sprunggelenksverletzung) und Fuchs (Adduktorenverletzung).

Sandhausens Kapitän Dennis Diekmeier beim Torjubel

Schwergewicht Dynamo

Man darf gespannt sein, wie sich der SVS gegen das Schwergewicht aus Dresden schlägt, nachdem beim Saisonauftakt und dem 0:0 in Lübeck noch Licht und Schatten wechselten. Dynamo Dresden konnte zum Saisonauftakt vor 29.589 Zuschauern beim 3:1 gegen Zweitligaabsteiger Arminia Bielefeld überzeugen. Der vom Ligakonkurrenten Hallescher FC gekommene und von mehreren Vereinen umworben gewesene Zimmerschied, der mithelfen soll, den Abgang von Topscorer Arslan zum 1. FC Magdeburg vergessen zu machen, war bereits der Ausgangspunkt zu zwei Treffern der Sachsen. „Wir haben viel Betrieb gemacht“, sagte Zimmerschied zur Mittelfeld-Achse mit Hauptmann und Will, die zusammen Spielwitz zeigten und viele Angriffe einleiteten. Mit Meißner vom Hamburger SV und dem momentan angeschlagenen Cueto vom Karlsruher SC kamen weitere vielversprechende Neuzugänge für die Offensive. Coach Markus Anfang missfiel gegen Bielefeld jedoch, dass „wir in den ersten 20 Minuten zu wenig Tore erzielt haben“ und sprach die schon vergangene Saison mangelnde Effizienz an.

Knapp den Aufstieg verpasst

Mit der völlig überraschenden 1:4-Niederlage beim schon abgestiegenen SV Meppen vergaben die Sachsen am vorletzten Spieltag der abgelaufenen Saison eine glänzende Ausgangsposition und schlitterten einen Punkt hinter Aufsteiger Osnabrück knapp am Aufstieg vorbei.

„Wir müssen diese Saison aufsteigen!“

Dresdens Sport-Geschäftsführer Ralf Becker

Unmissverständlich gab Sport-Geschäftsführer Ralf Becker eine Zielvorgabe aus: „Wir müssen diese Saison aufsteigen.“ Das Team ist nur punktuell verändert im Vergleich zur Vorsaison, mit dem 34-jährigen Kutschke verfügt man über Erfahrung im Sturm wie Sandhausen mit Hennings. An den Hardtwald wird der achtmalige Meister aus der ehemaligen DDR wie zu Zweitligazeiten zahlreiche begeisterungsfähige Anhänger mitbringen, denen es ebenfalls gilt, Paroli zu bieten. Nach dem Pokalsieg sangen die SVS-Fans: „Oh, wie ist das schön.“

SVS-Keeper Nikolai Rehnen pariert gegen Hannover einen Elfmeter

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Rehnen – Schuster, Geschwill, Knipping – Diekmeier, Ben Balla, Ehlich – El-Zein (Stolze), Mühling – Otto, Hennings
Dynamo Dresden: Drljaca – Kammerknecht, Ehlers, Lewald, Park – Zimmerschied, Will, Hauptmann – Borkowski, Kutschke, Meißner

AM
Fotos: foto2press

Artikel teilen

WERBUNG