Der 26-jährige deutsch-amerikanische Offensivspieler Andrew Wooten spielt seit 2012 im Trikot des SV Sandhausen und ist zugleich Dienstältester Akteur. Mit Unterbrechung einer halbjährigen Ausleihe zum FSV Frankfurt erzielte er seither in 94 Einsätzen für die Kurpfälzer 22 Tore. Der letzte Treffer gelang ihm am vergangenen 3. Spieltag bei der 1:2 Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart. Nach einer fast einjährigen torlosen Durststrecke dürfte dieser Treffer für Wooten, trotz der Derbyniederlage, wie eine Erlösung gewirkt haben. bwa-sport.de unterhielt sich während der Länderspielpause mit dem gebürtigen Bamberger, der bislang ein Länderspiel für die USA bestritt.
Die Ausbeute von nur einem Punkt aus den ersten drei Saisonspielen ist keineswegs berauschend. Wie lautet ihr persönliches Fazit?
Andrew Wooten: Das ist für unseren Anspruch natürlich zu wenig. Gegen Düsseldorf haben wir zwei Punkte zuhause liegen lassen und gegen Erzgebirge Aue konnten wir nicht unsere beste Leistung abrufen. Gegen Stuttgart sind wir nicht so gut gestartet, haben uns aber gut zurückgekämpft und hätten ein Unentschieden verdient gehabt.
Zuletzt wurde die fehlende Effektivität bemängelt.
Wooten: Wir müssen eine bessere Abstimmung bekommen und die individuellen Fehler abstellen. Letztendlich schießen wir uns die Dinger doch selbst rein.
Der Treffer gegen Stuttgart beendet für Sie eine fast einjährige Durststrecke. Fühlt sich nun wie ein Befreiungsschlag an?
Wooten: Hoffen wir`s, es ist natürlich schön, nach so langer Zeit wieder getroffen zu haben. Ich gebe in den nächsten Spielen weiter Gas und hoffe, dass es jetzt so weitergeht.
Wie würden Sie Ihren ehemaligen Trainer Alois Schwartz mit Ihrem neuen Coach Kenan Kocak vergleichen?
Wooten: Beide sind sehr ehrgeizig. Kenan Kocak spielt nach Ballbesitz Gegenpressing, was uns ganz gut liegt. Wir versuchen dies zu verinnerlichen und in die Spiele zu übertragen. Dass dies seine Zeit braucht, ist allen bewusst. Wir arbeiten weiter an unserem Spielsystem und sind optimistisch, dass es in Zukunft besser und erfolgreich wird.
Als Dienstältester Profi läuft Ihr Vertrag am Saisonende aus. Wie wohl fühlen Sie sich am Hardtwald?
Wooten: Auf jeden Fall sehr wohl. Als ich an den FSV Frankfurt ausgeliehen war, wollte ich unbedingt nach Sandhausen zurück. Ich war sehr froh, dass es geklappt hat. Ich fühle mich hier sehr wohl und versuche weiter Gas zu geben und der Mannschaft zu helfen. Wie es dann weitergeht wird sich zeigen.
In der nächsten Partie geht es gegen Ihren ehemaligen Verein 1. FC Kaiserslautern. Welche Mannschaft überrascht Sie aktuell am meisten?
Wooten: Eintracht Braunschweig ist gut gestartet, aber ansonsten habe ich noch nichts Besonderes gesehen, um sagen zu müssen, da müssten wir besonders vorsichtig sein. Wir können überall bestehen und wollen vor allem zu Hause eine Macht werden. Kaiserslautern kam auch nicht sonderlich gut aus den Startlöchern, da wollen wir unbedingt drei Punkte holen.
Sie feierten letztes Jahr unter Trainer Jürgen Klinsmann Ihr Debüt in der US-Nationalmannschaft.
Wooten: Es war eine überragende Erfahrung mit vielen Eindrücken und machte viel Spaß. Es war alles sehr professionell und ich hoffe, irgendwann mal wieder eingeladen zu werden. Klinsmann hatte, wie auch bei der deutschen Nationalmannschaft, einen großen Trainer- und Betreuerstab um sich. Der Fußball entwickelt sich physisch und kraftintensiv, da wird nichts dem Zufall überlassen. Aber in erster Linie muss ich hier in Sandhausen meine Leistung bringen und konstant spielen.
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