Ein Arbeitssieg für´s Selbstvertrauen

Vogt trifft - Esser hält Elfmeter

Die Gastgeber gingen sehr engagiert in die Partie und wollten sich für die schwache Vorstellung vom letzten Spieltag bei der 0:3-Klatsche in Ittlingen revanchieren. Es spielte dem SVR dabei in die Karten, dass er mit der ersten Toraktion gleich in Führung ging. Vogt hat sich über die linke Angriffsseite durchgesetzt und sein Schuss aus 16 Metern landete leicht abgefälscht im VfR-Tor (4.). Doch die Gäste aus der Kurstadt steckten den frühen Rückstand schnell weg und bekamen wenig später nach einem Foulspiel von Luca Schinkmann an Joe Dan Brown an der Strafraumgrenze von Schiedsrichter Cedric Walther einen Foulelfmeter zugesprochen. Der Gefoulte trat selbst an, scheiterte aber am glänzend parierenden Rohrbacher Torhüter Simon Esser, der erstmals im Tor der 1. Mannschaft stand. Esser: „Ich habe versucht lange stehen zu bleiben, so wie man es als Torhüter gelernt bekommt. Im Endeffekt habe ich dann Glück gehabt, dass der Schütze in die richtige Ecke schießt. Man hat gesehen, dass unsere Mannschaft etwas verunsichert aus den letzten Spielen war und deshalb heute wichtig war, dass wir mit Stabilität, Ordnung und Disziplin die Aufgabe angingen.“

Brown sauer auf das Schiedsrichtergespann

In der Folge verlagerte sich das Geschehen hauptsächlich ins Mittelfeld, klare Chancen gab es auf beiden Seiten wenige. Aufregung dann in der 37. Minute, als die VfB-Spieler einen weiteren Strafstoß forderten, nachdem Brown erneut im Sechzehner zu Boden ging. Bad Rappenaus Mittelstürmer war nach dem Abpfiff ziemlich angefressen: „Für mich war es ein klarer zweiter Elfmeter. Ich hätte heute machen können was ich wollte, der Schiri hat jede zweifelhafte Aktion gegen mich gepfiffen. Auch drei bis vier Abseitsentscheidungen waren aus meiner Sicht nicht korrekt. Das ist krass. Wir haben das Spiel gemacht, uns genügend Chancen erspielt, aber am Ende wurden wir bestraft – so ist halt Fußball.“

Ballsicherheit oberstes Gebot

In der zweiten Hälfte ließen die Rohrbacher den Ball viel in den eigenen Reihen laufen, versuchten den Gegner zu locken. Auch wenn diese Spielweise für die Zuschauer eher unattraktiv war – SV-Ehrenmitglied Günter Wetzel am Spielfeldrand: „Die spielen hinten so lange rum, bis sie noch einen Gegentreffer einfangen“ – so war sie letztendlich der Schlüssel zum Erfolg. Die Gäste konnten sich nur wenige Torchancen erspielen, standen oft im Abseits oder nutzten Abspielfehler in der gegnerischen Hintermannschaft nicht entschlossen zu ihren Gunsten. Pech hatte in der Schlussviertelstunde Janik Blank, der mit einem Freistoß an Torhüter Esser scheiterte (76.) und auf der anderen Seite Vogt, der aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten traf (78.).

Vogt macht alles klar

Gästefan Willi Stech hatte es in der etwas hektischen Schlussphase schon erahnt. Nachdem Bad Rappenau mehr Risiko ging, nutzte Rohrbach die Freiräume und vollendete eine der gut herausgespielten Konter in der Nachspielzeit durch den zweiten Treffer von Vogt zum 2:0-Endstand. „So ist es oft bei uns, wir nutzen die Chancen nicht und kassieren unnötige Gegentreffer“, analysierte ein enttäuschter, früherer langjähriger Spielausschuss Stech. Rohrbachs Spielausschussmitglied Markus Mrasek: „Erst nach dem zweiten Treffer konnte man heute tief durchatmen. Bad Rappenau war stets ein gefährlicher Gegner, der es uns schwer machte. Der Sieg hat bei uns einiges an Druck genommen, die Sicherheit ist zurückgekehrt.“

Glücklicher Arbeitssieg

Unterm Strich war es ein glücklicher Erfolg für den SV Rohrbach/S., dem man das bisherige schwache Abschneiden in den vorangegangenen Spielen deutlich anmerkte. Trainer Joachim Heger war zufrieden: „Es war ein Arbeitssieg für uns. Im Gegensatz zur vergangenen Woche sind wir heute glücklicher ins Spiel gestartet, gehen früh in Führung und unser Keeper Simon hält einen Strafstoß. Wir konnten die weiten Bälle auf den gefährlichen VfB-Torjäger Brown oft verhindern. Wir haben uns den ersten Sieg hart erkämpft, auch wenn dies nicht die Spielweise war, die wir uns vorstellen. Wichtig waren die drei Punkte und dass wir hinten zu Null gespielt haben. Jetzt gilt es am Donnerstag in Gemmingen nachzulegen, was sicherlich nicht einfacher wird als heute.“

"Punkteteilung wäre gerechter gewesen"

Für VfB-Trainer Kevin Kroiher wäre ein Remis gerechter gewesen: „Es ist aus unserer Sicht ärgerlich, dass wir unsere vielen Torchancen nicht nutzen konnten. Auch wenn viele strittige, entscheidende Aktionen gegen uns entschieden wurden, möchte ich es jetzt nicht am Unparteiischen festmachen.“ Der Gästecoach hatte sich den Spielverlauf anders vorgestellt: „Wir wollten eigentlich den Gegner kommen lassen, doch der hat es clever gemacht und den Ball in den eigenen Reihen laufen lassen. Darauf haben wir viel zu spät reagiert. Es war nicht unser Tag heute, wenngleich ein Unentschieden aus meiner Sicht gerecht gewesen wäre. Man hat gespürt, dass Rohrbach nach nur einem Punkt aus drei Spielen deutlich unter Druck stand.“ Bereits am kommenden Donnerstag, den 16. September gastiert der SV Rohrbach/S. am 5. Kreisliga-Spieltag um 19 Uhr beim SV Gemmingen.

Drei-Tore-Rückstand aufgeholt

Die 2. Mannschaft des SV Rohrbach/S. trennte sich in einer torreichen Partie der Kreisklasse A 4:4 von Türkspor Eppingen. Das Team von Trainer Heiko Frank ging durch einen verwandelten Foulelfmeter von Emmanuel Häde 1:0 in Führung (4.). Dann drehten die Gäste aus der Fachwerkstadt die Partie und gingen durch Treffer von Cumahan Fistikci (23.), Abdul Kadir Taskin (36.) sowie Emre Zor (39.) 3:1 in Führung. Nachdem in der zweiten Hälfte Ufuk Terhos auf 4:1 erhöhte (62.), schien die Partie entschieden. Doch die Gastgeber zeigten Moral: Häde (66.) und zwei Mal Jan Albig (77./90.+1) konnten noch den Ausgleich erzwingen. SV-Coach Frank: „Meine Mannschaft hat tolle Moral gezeigt und eine schon sicher geglaubte Niederlage noch abgewendet. Dies gibt Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben.“ Am nächsten Sonntag, den 19. September (15.30 Uhr) empfängt der SVR II, der aktuell mit vier Zählern auf Rang 8 liegt, zu Hause die SG Stebbach/Richen.

Fotos: BWA