Ein Schweizer mit dem besonderen Blick fürs Wesentliche

Mit dem Schweizer Nationalspieler Fabian Schär vom FC Basel hat die TSG 1899 Hoffenheim einen sehr talentierten, international erfahrenen Spieler verpflichtet. Der 23-jährige Innenverteidiger, der von vielen Vereinen umworben war,  erhielt einen Vier-Jahresvertrag. Taxiert wird die Ablöse auf etwas über vier Millionen Euro. In der Zeit seit 2012 sammelte Schär bereits internationale Erfahrung, spielte sowohl Europa- als auch Champions League und wurde unter Ottmar Hitzfeld Nationalspieler in der Schweizer Nati. In 110 Pflichtspielen für den FC Basel erzielte Schär 15 Tore und wurde 2013, 2014 und 2015 Schweizer Meister, 2015 Schweizer Pokalsieger.

Im zweiteiligen Interview (Mittwoch und Donnerstag) mit bwa-sport.de verrät der er einiges zu seiner Person und spricht über seine Beweggründe zum Wechsel von Basel nach Hoffenheim.

Was hat Sie an der Bundesliga gereizt?
Fabian Schär: Die Bundesliga ist eine Top-Liga. Es war schon immer ein Traum von mir, im Ausland zu spielen – besonders gerne in der Bundesliga. Wenn einem dann die Möglichkeit eröffnet wird, dort spielen zu können, muss man diese nutzen und das habe ich gemacht.

Was sprach letztendlich für den Perspektivklub Hoffenheim?
Schär: Die Bedingungen, die ich hier antreffe, passen extrem gut. Ich glaube, ich kann mich in Hoffenheim sehr gut weiterentwickeln. Der Verein hat eine perfekte Infrastruktur und kann einem Spieler alles bieten. Das ist für die Entwicklung eines Spielers sehr wichtig. Von daher war der Schritt zur TSG für mich der richtige.

Was sind Ihre Vorsätze für die neue Aufgabe?
Schär: Im Moment steht noch die Vorbereitung im Vordergrund. Zudem möchte ich noch die Mannschaft, die einzelnen Spieler  besser kennenlernen. Ich bin hierhin gekommen, um in der Bundesliga zu spielen. Ich möchte mich mit den Besten messen und versuchen, mich zu etablieren und eine gute Saison zu spielen.

Sie bringen viel internationale Erfahrung mit, haben im August 2013 auch in der Schweizer A-Nationalmannschaft debütiert. Das war ein guter Einstieg für Sie…
Schär: Ja, das kann man so sagen. Es war ein besonderes Spiel. Wir haben zuhause gegen eine Topauswahl aus Brasilien 1:0 gewonnen und ich durfte dabei sein. Das ist natürlich ein gutes Gefühl und ein guter Start in die Nationalmannschaft.

Sie haben fünf Tore in 12 Länderspielen für die Schweiz erzielt – als Innenverteidiger eine gute Ausbeute.
Schär: Ich bin öfters am richtigen Ort gestanden. Ich glaube nicht, dass die Quote noch sehr lange halten wird (lacht). Bei Standards versuche ich eben meine Kopfballstärke auszuspielen und das hat ein paar Mal ganz gut funktioniert.

Kopfballspiel zählt zu Ihren Stärken. Haben Sie dies besonders trainiert oder ist es einfach nur Talent?
Schär: Ich trainiere das nicht sehr intensiv. Aber ich würde auch nicht sagen, dass es nur Talent ist. Es muss ja immer vieles zusammenpassen. Schon die Flanke, der Freistoß oder eine Ecke muss gut getreten sein, damit man dann auch die Möglichkeit hat, einen guten Kopfball zu machen. Wenn man dann noch am richtigen Ort steht, dann klappt es eben auch ganz gut mit Kopfballtoren.

Die Innenverteidiger werden immer mehr in die Spieleröffnung integriert. Ist auch das eine Ihrer Stärken?
Schär: Ich glaube, das war schon immer meine Stärke und es wurde in den vergangenen Jahren auch immer mehr gebraucht. In Basel hatten wir auch viele Spiele, in denen sich der Gegner hinten reingestellt hat. Dann ist man schon als Innenverteidiger gefordert, gute und präzise Pässe in die Spitze zu spielen und das Spiel damit zu eröffnen.

Mit Pirmin Schwegler und Steven Zuber spielen bereits zwei Eidgenossen in Hoffenheim. In welchem Kontakt standen Sie bisher zu den beiden?
Schär: Mit Pirmin habe ich mich schon vor meinem Wechsel ausgetauscht. Beide haben mir jetzt zu Beginn auch geholfen und ich bin froh, dass bereits zwei Kollegen in der Mannschaft sind, die ich gut kenne und die mir auch Tipps geben können.

Was sind die Gründe, warum in der Bundesliga sehr viele Schweizer Profis unter Vertrag stehen?
Schär: Die Bundesliga ist sehr attraktiv und eine der besten Ligen der Welt. Jeder möchte gerne hier spielen. Dass es mittlerweile so viele Schweizer in der Bundesliga sind, spricht natürlich auch für die Qualität unseres Fußballs und die Nachwuchsarbeit in der Schweiz.

Was vermissen Sie bisher am meisten an der Heimat?
Schär: Ich hatte in Basel eine tolle Mannschaft. Die werde ich zumindest zu Beginn noch etwas vermissen. Aber hier bin ich auch in ein tolles Team gekommen und fühle mich sehr wohl. Ich wurde gut aufgenommen und ich freue mich auf das, was in nächster Zeit noch kommt.

Interview-Teil 2 erscheint am Donnerstag

Zur Person:

Fabian Schär

Geb.: 20.12.1991 in Will (Schweiz)
Größe: 187 cm
Position: Innenverteidiger
Vereine in der Jugend:
FC Will
Vereine als Aktiver:
2010-2012 FC Will (52 Spiele/9 Tore)
2012-2015 FC Basel (73/9)
Seit 2015 TSG 1899 Hoffenheim
Nationalmannschaft:
2010-2011 Schweiz U20 (3/0)
2012-2013 Schweiz U21 (5/1)
2012          Schweiz U23 (3/0)
Seit 2013   Schweiz A-Team (12/5

Fotos: BWA

 

Stets den Blick voraus: Innenverteidiger Fabian Schär

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