Einige noch offene Baustellen vor dem Saison-Endspurt

Die Fußball-Bundesliga befindet sich in der zweiwöchigen Länderspielpause. Eine Pause, die der TSG Hoffenheim sicherlich nicht ganz ungelegen kommt. Trotz der Abstellung von acht Nationalspielern kann man sich intensiv und konzentriert auf den Saisonendspurt vorbereiten. Das erklärte Ziel heißt Teilnahme an der Europa-League. Theoretisch würde hierfür schon Tabellenplatz sieben, den die Kraichgauer seit dem 15. Spieltag innehaben, reichen. Vorausgesetzt, dass eine der Mannschaften vor ihnen in der Tabelle DFB-Pokalsieger wird.
Aufgrund des schwierigen Restprogramms der letzten acht Spiel, der Auswärtsschwäche und  des akuten Offensivproblems keine leichte Aufgabe. Bezeichnend hierfür die Trefferquote der drei Frontstürmer Szalai, Modeste und Schipplock. Der letzte Treffer eines Stürmers tangiert aus dem letzten Vorrundenspiel kurz vor Weihnachten beim 5:0 Erfolg in Berlin durch Schipplock. Deutlich zu wenig für höhere, ehrgeizige Ansprüche.
Dass zuletzt in Paderborn keine einzige nennenswerte Torchance herausgespielt wurde, stimmt nachdenklich. Es fehlte an Überraschungsmomenten, an Durchschlagskraft und Ideenreichtum. Aus der Not heraus mit langen, hohen Bällen zu agieren ist einfallslos. Der spielerische Glanz ist in der Rückrunde deutlich abhandengekommen. Nach einem misslungenen Start mit drei Niederlagen gab es drei knappe, hart erkämpfte Siege gegen Stuttgart, Mainz und Hamburg sowie zwei Unentschieden gegen die Freiburg und Paderborn. Alles Mannschaften aus den Abstiegsregionen. Jetzt kommen die Spitzenklubs Gladbach, Bayern, Dortmund und Leverkusen.
Dabei sind einige offene, ungelöste, viel diskutierte Themen und Baustellen in den  Personalplanungen wenig förderlich. Die Spekulationen verdichten sich, dass die Kreativspieler und Leistungsträger Firmino und Volland im Sommer von ihren Ausstiegsklauseln Gebrauch machen und sich höheren Aufgaben stellen.
Hinzu kommt die ungewisse Situation um die Vertragsverlängerung von Trainer Gisdol. Spekulationen über ein Interesse von Ralf Rangnicks RB Leipzig sowie unterschiedliche, interne Angelegenheiten machen die Runde. Der TSG-Coach ist besonders ehrgeizig, möchte auch in der nächsten Saison mit einer qualitativ guten Mannschaft um die Euro-Teilnahme spielen. Sollten die Leistungsträger tatsächlich gehen, müsste annähernder Ersatz folgen. Trotz der zu erwarteten Millionen-Einnahmen sorgen Altlasten und der Financial-Fair-Play-Gedanke zum Sparkurs. Schon seit längerem wünscht sich Mäzen Dietmar Hopp, dass der Verein sich selbst trägt, ohne jährliche millionenschwere Zuwendungen.
Gisdols (finanzielle) Vorstellungen und die des Vereins scheinen (noch) nicht ganz zu passen. Eine schnelle, unkomplizierte Lösung wäre für alle das Beste.

Fotos: Kraichgaufoto

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