Das badische Derby steht am heutigen Dienstag, dem fünften Spieltag der Fußball-Bundesliga, auf dem Programm. Um 20:00 Uhr pfeift Schiedsrichter Torsten Kinhöfer aus dem westfälischen Herne die Partie zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem SC Freiburg in der Sinsheimer Wirsol Rhein-Neckar-Arena an. Für TSG-Keeper Oliver Baumann kommt es dabei zum ersten Aufeinandertreffen mit den ehemaligen Weggefährten aus dem Breisgau. 14 Jahre spielte Hoffes neue Nummer eins für den SC. Der Fokus ist daher vor, während und nach dem Spiel weitaus größer auf den ehemaligen U21-Nationaltorhüter gerichtet als sonst. „Ich versuche mich auf das Spiel vorzubereiten, wie sonst auch. Natürlich ist es etwas besonderes, wenn du in die Gesichter der Gegenspieler schaust, die du alle kennst. Daher ist dieses Spiel schon etwas außergewöhnliches für mich“, sagte Baumann im Vorfeld der Partie.
Einige der SC-Fans nehmen ihm immer noch seinen Abschied aus dem Schwarzwald übel, beleidigen ihn in sozialen Netzwerken aufs Übelste. Dabei werden seine langjährigen Verdienste für den Verein völlig außer acht gelassen. Durch seine Vertragsverlängerung sicherte er den Südbadener eine stattliche Ablöse von über drei Millionen Euro.
Personell muss 1899-Coach Markus Gisdol auf Sejad Salihovic (die Fleischwunde im Knie hat sich entzündet), Ermin Bicakcic (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Adam Szalai (Angina) verzichten. Daher ist zu erwarten, dass Gisdol die gleiche Formation aufbieten wird, die am Samstag mit 2:0 beim VfB Stuttgart gewann.
Das Duell Nord- gegen Südbaden lockt gerade mal 21.000 Besucher, 1.300 davon aus Freiburg. Eine enttäuschende Zahl, zumal die Kraichgauer nach jeweils zwei Siegen und Unentschieden respektabel in die Saison gestartet sind und aktuell Platz drei belegen. Für den TSG-Trainer ist dies keine besorgniserregende Situation: „Das Spiel findet unter der Woche statt. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann das Stadion voll ist.“
Die Gäste stehen nach vier Spieltagen bereits unter Zugzwang, wollen mit einem Auswärtserfolg sich Luft im unteren Tabellenbereich verschaffen. Das 2:2 am Freitagabend gegen Hertha BSC Berlin war schwer verdaulich und liegt immer noch im Magen. Der diskussionswürdige Ausgleich der Hauptstädter in der 96. Minute verdarb die Stimmung vor heimischer Kulisse gewaltig. SC-Trainer Christian Streich, der dies nicht fassen wollte, im Vorfeld des Derbys: „Wir wollen unter allen Umständen, mit aller Kraft und Energie ein gutes Spiel abliefern.“
Es verspricht ein interessantes Match zu werden, zumal beide Mannschaften eine ansehnliche und gut organisierte Spielweise pflegen. Eine enge und womöglich emotionale Partie steigt am späten Dienstagabend an der A6, zu der sich vielleicht der ein oder andere Zuschauer noch hingezogen fühlen wird, wenn er ein interessantes Erstligaspiel live und hautnah erleben möchte.
Fotos: Kraichgaufoto
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