Enttäuschende Sandhäuser Vorstellung bei 0:2-Pleite in Bochum

SVS mit total verschlafener ersten Spielhälfte

Der SV Sandhausen hat sein Zweitliga-Auswärtsspiel beim VfL Bochum aufgrund einer über weite Strecken enttäuschenden Vorstellung verdient mit 0:2 verloren. Die Kurpfälzer präsentierten sich vor 13.548 Zuschauern im Vonovia Ruhrstadion in der ersten Hälfte überraschend schwach und konnten nicht an die zuletzt positiven Leistungen anknüpfen. Die Treffer für den VfL, bei dem Interimscoach Jens Rasiejewski als dritter Trainer dieser Saison auf der Bank saß, erzielten Hinterseer und Stöger.

Hohe Fehlpassquote und rustikale Herangehensweise des SVS

Bochum machte von Beginn an Druck und belohnte sich in der zwölften Minute mit der verdienten Führung. Nach einer Flanke von Kruse hatte Hinterseer keine Probleme den Ball aus drei Metern an Keeper Schuhen vorbei ins Netz zu köpfen. Der SVS zeigte sich spielerisch einfallslos und tat sich schwer gegen die kompakt stehenden und aggressiven Gastgeber. Die Hardtwaldtruppe präsentierte sich komplett verunsichert, wartete mit ungewohnt hoher Fehlpassquote und mit eklatanten Abwehrschwächen auf. Viele unnötige rustikale Foulspiele belasteten zudem die gesamte SVS-Hintermannschaft, in der Kister, Karl und Paqarada mit Gelb verwarnt wurden.

Da helfen auch keine aufmunternden Worte: Für Sandhausen war in Bochum nichts zu holen

Mit knappem Pausenrückstand noch gut bedient

Auch eine Systemumstellung von Trainer Kenan Kocak auf ein 4-2-3-1 brachte nicht die erhoffte Wende. Einzig ein Kopfball von Karl nach gut einer Stunde nach einer Ecke von Dafgfous war zu wenig, um die Blau-Weißen vor Probleme zu stellen. Die enttäuschende Bilanz nach 45 Minuten mit keiner einzigen herausgespielten Torchance war mehr als enttäuschend für die mit zwei Fanbussen angereisten Sandhäuser Anhängerschaft. Mit dem knappen Pausenrückstand waren die Gäste noch sehr gut bedient. Das treffende Fazit von Abwehrchef Kister: „Im ersten Durchgang haben wir einfach zu viele Fehler gemacht, sei es im Pressing, im Passspiel oder in den Zweikämpfen.“

Inmitten der Sandhäuser Drangphase macht Bochum das 2:0

In der zweiten Hälfte wurde es besser. Der eingewechselte Förster scheiterte in der 52. Minute mit einem 16-Meter-Distanzschuss am ehemaligen SVS-Keeper Riemann im VfL-Tor. Die Gäste kamen nun besser ins Spiel, wirkten wacher und aktiver. Kocak ging nach einer Stunde mehr Risiko, brachte mit Vunguidica und Sukuta-Pasu neue Offensivkräfte. Doch inmitten der Sandhäuser Drangphase schlugen die Gastgeber ein zweites Mal zu. Ein Abpraller knallte Stöger aus neun Metern unhaltbar unter die Querlatte. Ein Treffer, der die zu diesem Zeitpunkt deutlich stärker werdenden Gäste nur schwer wegsteckten konnte.

Gegen St. Pauli wollen die Kurpfälzer die Pleite von Bochum wieder wettmachen

"Wir hätten noch drei Stunden weiterspielen können und hätten kein Tor geschossen"

Die größte Chance zum Ausgleich bot sich nur zwei Minuten nach dem 2:0 dem eingewechselten Vunguidica, der am Pfosten scheiterte. Dabei blieb es, alle weiteren Angriffsbemühungen konnte die dritte Saisonniederlage nicht verhindern. Ein enttäuschter SVS-Präsident Jürgen Machmeier: „Die erste Halbzeit war die bisher schlechteste in dieser Saison. Die haben wir komplett verschlafen. Wir waren zu weit weg vom Gegner und haben ihm zu viele Räume gelassen. Danach haben wir uns bemüht, am Ende hat dann aber auch die Durchschlagskraft gefehlt. Wir hätten noch drei Stunden weiterspielen können und hätten kein Tor geschossen.“

Nächste Gelegenheit die schwachen Leistungen in Westfalen wieder wettzumachen, bietet sich der Kocak-Truppe am Montag, den 23.10 (20:30 Uhr) gegen den FC St. Pauli.

Stimmen zum Spiel:

Otmar Schork: „Unter dem Strich war das eine verdiente Niederlage. In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel komplett verschlafen, waren zu passiv und haben somit einen verunsicherten Gegner wieder aufgebaut. Vielleicht hat sich in der Länderspielpause ein gewisses Zufriedenheitsgefühl eingeschlichen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann eine bessere Körpersprache an den Tag gelegt. Ich bin überzeugt davon, dass die Mannschaft ihre Lehren daraus ziehen und gegen St. Pauli ein anderes Gesicht zeigen wird.“

Kenan Kocak: „Die erste Halbzeit war schlichtweg miserabel. Wir werden das in den kommenden Tagen intern besprechen. Das war keine Zweikampfmentalität und nicht unser Gesicht. Im zweiten Durchgang haben wir uns dann einige Chancen herausgespielt, aber Bochum war am Ende des Tages einfach effektiver. Wir müssen daraus jetzt unsere Lehren ziehen und weitermachen.“

Statistik:

VfL Bochum: Riemann – Celozzi, Fabian (C), Leitsch, Danilo (74' Bandowski) – Hemmerich (86' Gündüz), Eisfeld (65' Losilla), Gyamerah – Stöger – Hinterseer, R. Kruse
SV Sandhausen: Schuhen – Klingmann, Kister, Knipping, Kister, Paqarada – Linsmayer, Karl (46' Förster) – Jansen (72' Sukuta-Pasu), Daghfous (C, 65' Vunguidica), Höler – Wright
Tore: 1:0 Hinterseer (12'), 2:0 Stöger (72')
Zuschauer: 13.548

Fotos: BWA

 

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