Enttäuschender Jahresabschluss nach 0:1-Niederlage gegen Mühlbach

Direkt verwandelte Ecke entschied ausgeglichenes Spiel

Im letzten Pflichtspiel des Jahres unterlag der SV Rohrbach/S. auf heimischem Gelände dem Tabellendritten VfL Mühlbach mit 0:1 Toren und überwintert auf Tabellenplatz 11. Zwar präsentierte sich das Team von Trainer Joachim Heger nach der schwachen Vorstellung vor einer Woche beim 1:5 in Bad Rappenau in den Bereichen Einsatz und Engagement deutlich verbessert, doch am Ende reichte es aufgrund fehlender Effizienz und Durchschlagskraft erneut nicht zu einem Erfolgserlebnis. Rohrbachs Handicap ist weiterhin die dünne Spielerdecke. So saßen aufgrund von verletzungsbedingt fehlenden Stammkräften nur drei Defensivspieler auf der Ersatzbank. Das Fehlen der Stürmer Christian Vogt, Philipp Öhler und Dominic Roth machte sich zuletzt deutlich bemerkbar.

„Haben uns nicht belohnt“

Das Fazit von Rohrbachs Kapitän Lukas Authenrieth fiel dennoch positiv aus: „Fußballerisch und kämpferisch war es aus meiner Sicht heute überragend. Wir haben den personell großen Aderlass sehr gut weggesteckt. Doch über weite Strecken haben wir es nicht geschafft, uns mit einem Treffer zu belohnen. Das Gegentor fiel sehr unglücklich, es fehlte dabei an der nötigen Abstimmung. Vorne haben wir einfach unsere Chancen nicht verwerten können. Trotz Unterzahl waren wir in der letzten halben Stunde das bessere Team. Am Ende hat es aber nicht zum verdienten Ausgleich gereicht.“

VfL-Keeper Andreas Vogel lenkt einen Freistoss von Dennis Bauer an die Unterkante der Querlatte

Aluminium verhindert SV-Führung

Zum Spiel: In der ersten Hälfte hatten die Gastgeber ein spielerisches Übergewicht und leichtes Chancenplus. Doch gegen die dichtgestaffelte, kompakte Mühlbacher Hintermannschaft tat man sich schwer, klare Toraktionen zu kreieren. Nach gut einer Viertelstunde hatten beide Mannschaften jeweils ihre erste vielversprechende Torchance. Nachdem Mühlbachs Lukas Koser sich über die rechte Seite durchgesetzt hatte, scheiterte er in aussichtsreicher Position an der Fußabwehr von Rohrbachs Keeper Nico Romig (13.). Kurz darauf stand dessen Gegenüber im VfL-Tor Andreas Vogel im Mittelpunkt, als er einen 25-Meter-Freistoß von Dennis Bauer mit den Fingerspitzen an die Unterkante der Querlatte lenkte (16.).

VfL mauert sich zum torlosen Halbzeitremis

Nachdem im weiteren Verlauf Rohrbach ununterbrochen anrannte, verteidigten die Gäste mit guter Raumaufteilung geschickt das torlose Remis. Kurz vor der Pause boten sich wieder beiden Teams gute Möglichkeiten zur Führung. Zunächst scheiterte Yannick Maier mit einem Schlenzer ins lange Eck an Schlussmann Romig (35.), und auf der anderen Seite entschärfte Vogel einen Kopfball von Joscha Rupp (40.).

Matteo Francesca (li.) bestritt sein letztes Saisonspiel für den SVR. Der Defensivspieler absolviert im nächsten Jahr ein Auslandsstudium.

Kuriose Gästeführung

Im zweiten Abschnitt lösten die Gäste etwas ihre defensive Herangehensweise und nahmen deutlich aktiver am Spielgeschehen teil. Bereits nach fünf Minuten verhinderte erneut Romig mit einer Glanzparade einen möglichen Rückstand, als er einen wuchtigen Kopfball von Mühlbachs Hendrick Hauber entschärfte (50.). Doch kurz musste er sich geschlagen geben, als nach einer Ecke von Kevin Licata der Ball plötzlich im SV-Netz landete (54.). Es war eine unglückliche Aktion aus Rohrbacher Sicht, denn dem am kurzen Pfosten positionierten Niclas Wittmer rutschte der Ball irgendwie durch und Torhüter Romig war auf der Torlinie dadurch völlig überrascht. Mit der Führung im Rücken zogen sich die Gäste wieder etwas weiter zurück und lauerten auf Konter.

SVR nach Gelb-Rot in Unterzahl

Dabei kam ihnen zugute, dass sich der SVR nach wiederholtem Foulspiel von Wittmer, der von Schiedsrichter Raphael Axmann mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde, selbst dezimierte. Doch auch in Unterzahl war in der Schlussphase Rohrbach das aktivere Team und erspielte sich einige gute Ausgleichsmöglichkeiten. Nachdem Rupp einen Kopfball neben das VfL-Tor setzte (68.), verfehlte der kurz zuvor eingewechselte Steffen Baumgartner mit einem 25-Meter-Distanzschuss knapp das Gästetor (70.). Besonders hektisch wurde es nochmals in den Schlussminuten: Nachdem Rohrbach Pech hatte und in einer unübersichtlichen Aktion erneut am Aluminium scheiterte, bot sich den Mühlbachern in der 90. Minute die große Chance zur endgültigen Entscheidung, als ihnen nach einem Foulspiel im Strafraum ein Elfmeter zugesprochen wurde.

VfL vergibt Elfmeter

Doch der Schütze Danny Abendschön zeigte Nerven und drosch die Kugel über das SV-Gehäuse (90.+1). Schließlich blieb es beim knappen Gästesieg, der aufgrund der großen kämpferischen Leistung zwar nicht unverdient, aber nach der Chancenverteilung etwas glücklich ausfiel. Ein Unentschieden wäre über das gesamte Spiel gesehen das gerechtere Ergebnis gewesen. Während das Team von Trainer Kris Georgiev weiter auf Platz 3 den Kontakt zur Spitze aufrecht hält, rangiert der SV Rohrbach/S. nach 18 absolvierten Spielen mit acht Siegen, zwei Unentschieden und acht Niederlagen im Tabellenniemandsland.

Stimmen der Trainer:

"Verrücktes Gegentor ist bezeichnend für unsere Situation"

Joachim Heger (SV Rohrbach/S.): „Das verrückte Gegentor war sinnbildlich und bezeichnend für die heutige Niederlage und symptomatisch für den Jahresabschluss. Ich kann meiner Mannschaft im spielerischen und kämpferischen Bereich nichts vorwerfen. Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen sehr kompakt und sicher stehenden Gegner. Mit einer Fünferkette und zwei davor postierten defensiven Mittelfeldspielern machte Mühlbach die Räume sehr eng. Wenn wir etwas Glück beim Freistoß von Dennis Bauer, der den Ball an die Latte setzte, gehabt hätten, wäre das Spiel in eine ganz andere Richtung gelaufen. Mühlbach hätte dann nicht so defensiv gespielt und das Spiel wäre offener verlaufen. Mit 10 Mann waren wir in der Schlussphase das bessere, aktivere Team, doch am Ende reichte dies nicht zum verdienten Remis. Das Jahr endet so mit einer weiteren unglücklichen Niederlage.“

"Wären mit einem Unentschieden auch zufrieden gewesen"

Kris Georgiev (VfL Mühlbach): „Es war ein Kreisligaspiel auf gutem Niveau, bissig, rassig. Nachdem Rohrbach/S. in der ersten Hälfte zwar spielbestimmend war, haben wir bis auf einige gefährliche Standards wenig zugelassen. Unser Torhüter hat uns mit einer Glanzparade, als er einen Freistoß an die Latte lenkte, vor einem Rückstand bewahrt. In der zweiten Hälfte lief es für uns deutlich besser. Wenn der für uns glückliche Siegtreffer nach der direkt verwandelten Ecke nicht fällt, wäre die Partie höchstwahrscheinlich unentschieden ausgegangen. Damit wären wir auch zufrieden gewesen. Rückblickend übertrifft das bisherige Abschneiden meiner Mannschaft unsere eigenen Vorstellungen, wir sind total glücklich.“

Fotos: BWA

SV-Keeper Romig entschäft einen Torschuss, Rupp (2. v. r.) scheitert per Kopfball am VfL-Keeper, Hauber scheitert mit einem Kopfball an SV-Keeper Romig, Rohrbachs Baumgartner hatte Pech mit einem Distanzschuss, und Romig fängt sicher

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