Erster Gegner ist Augsburg, und dann, je nach Spielstand, im Fernduell Dortmund

Ein zu erwartendes "kontrolliertes Offensivspektakel"

Zum Abschluss der Bundesliga-Saison 2016/17 empfängt die TSG Hoffenheim am Samstag um 15:30 Uhr in der ausverkauften WIRSOL Rhein-Neckar-Arena den FC Augsburg. Ein Duell, in dem es für beide um viel geht: Für die Kraichgauer um die direkte Champions-League-Qualifikation, für den FCA um den Klassenerhalt. Doch es ist nicht nur ein Aufeinandertreffen zwischen TSG und FCA sondern auch ein Fernduell zwischen TSG und Dortmund um Platz 3. Die Vorzeichen sind klar definiert: Die TSG muss gegenüber den punktgleichen Borussen beim „Wettballern um die Königsklasse“ einen Vier-Tore-Rückstand aufholen. Für 1899-Coach Julian Nagelsmann gilt jedoch zunächst volle Konzentration auf die Donauschwaben: „Wir wollen unsere Hausaufgaben machen und drei Punkte holen, dann schauen wir mal nach Dortmund. Das Torverhältnis wird vor der Partie in unseren Überlegungen keine Rolle spielen, das könnte sich aber im Lauf des Spiels ändern, wenn sich die Situation ergibt.“

Augsburg auf keinen Fall unterschätzen

Augsburg steht mit 37 Punkten auf Tabellenplatz 14 und präsentierte sich zuletzt in starker Form. Die Elf von Trainer Manuel Baum schlug zuhause den HSV deutlich mit 4:0 und trotzte sowohl der Borussia aus Gladbach als auch jener aus Dortmund jeweils einen Punkt ab. Der Sturz auf den Relegationsplatz ist theoretisch zwar noch möglich, aber eher unwahrscheinlich.

Die Bilanz zwischen TSG und FCA spricht für heimstarke Kraichgauer

Ein zu erwartendes Hoffenheimer Offensivspektakel

Beim Saisonfinale dürften sich die 30.150 Zuschauer auf ein "kontrolliertes Hoffenheimer Offensivspektakel" freuen. Die Gastgeber, die letztendlich nichts zu verlieren haben, werden von Beginn mit großem spielerischem Aufwand auf Torjagd gehen. Ziel wird sein, frühzeitig deutliche Zeichen in Richtung Dortmund zu senden, um diese noch mehr unter Druck zu setzen. Druck ist beim BVB ohnehin vorhanden. Die ständigen Diskussionen um das zerrüttete Verhältnis zwischen Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Trainer Thomas Tuchel sind beim BVB Störfaktoren zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. 

Augsburg spielt ähnlich wie Bremen

Nagelsmann sieht in der Augsburger-Spielweise gewisse Ähnlichkeiten zum letzten Gegner Werder Bremen: "Ihre große Stärke ist der Konter. Deshalb dürfen wir nicht blauäugig anrennen, sondern müssen diese Konter trotz unseres Offensivdrangs vermeiden. Sie müssen nicht zwingend gewinnen, um den Relegationsplatz zu vermeiden, weshalb ich davon ausgehe, dass sie sich erst einmal auf die Defensive konzentrieren werden."

So oder so: Am Samstag können sich die Hoffenheimer für eine tolle Saison feiern lassen

Hübner als einziger nicht einsatzfähig

Personell sieht es ganz gut aus. Nadiem Amiri hat zwar im Training einen Schlag aufs Knie bekommen und danach über Schmerzen geklagt, doch dürfte seinem Einsatz am Samstag nichts im Wege stehen. Fehlen wird hingegen Defensivspieler Benjamin Hübner aufgrund von Kopfschmerzen. Nagelsmann: "Die Ärzte haben empfohlen, dass er die kommenden zwei bis drei Wochen keinen Sport macht, weil das Gehirn ein Gedächtnis hat und sich solche Erschütterungen merkt."

Die bisherigen Duelle:

23 Mal standen sich beide Teams bisher in einem Pflichtspiel gegenüber, elf davon in der Bundesliga. Die Bilanz spricht deutlich für die TSG, die sechs dieser Partien für sich entscheiden konnte. Zwei Mal wurden die Punkte geteilt, nur drei Mal ging der FCA als Sieger vom Platz. Die vergangenen drei Spiele gewann allesamt die TSG. 

Abschied von Rudy und Süle

Vor dem Anpfiff am Samstag werden mit Sebastian Rudy und Niklas Süle zwei verdiente Spieler feierlich verabschiedet. Für die beiden scheidenden Leistungsträger wäre die direkte Qualifikation für die Champions League ein besonders schönes Abschiedsgeschenk. Auf Nachfrage von bwa-sport.de, ob die beiden schon zur Abschiedsfete eingeladen haben, sagte Nagelsmann auf der heutigen Prressekonferenz: "Ich halte von Ein- oder Ausstandsfeiern relativ wenig. Mich würde es schon freuen, wenn sich beide mit guten Leistungen  verabschieden würden." Laut Pressesprecher Holger Kliem wird es unabhängig vom Spielausgang nach dem Abpfiff eine gemeinsame Feier zwischen Spieler und Fans geben. Von Biersponsor Bitburger wurden 2.000 Liter Freibier zur Verfügung gestellt, die nach dem Abpfiff der 54. Bundesliga-Saison an die Fans ausgeschenkt werden.

Vorstellung des neuen Home- und Europapokal-Trikots

Beim Saisonfinale läuft die TSG erstmals mit dem neuen Home- und Europapokal-Trikot auf. Vor dem Spiel soll zudem mit einer Fan-Choreographie an eine erfolgreiche Saison erinnert werden.


Fotos: Kraichgaufoto

Sebastian Rudy und ..., ... Niklas Süle geben am Samstag ihre Abschiedsvorstellung, Hoffen und Bangen auf Bremer Schützenhilfe in Dortmund, und Sandro Wagner mobilisiert die TSG-Fans

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