Es könnte eine ganz enge Kiste werden

TSG Hoffenheim empfängt vor ausverkauftem Haus die Rekord-Bayern

Nach dem Doppelpack gegen den FC Schalke 04 in Liga- und Pokalwettbewerb trifft die TSG Hoffenheim am Samstag um 15.30 Uhr in Sinsheim auf das Starensemble des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München. Im tabellarischen Spitzenspiel des 11. Bundesligaspieltages trifft das sechstbeste Heimteam auf die sechsbeste Auswärtsmannschaft. In den vergangenen beiden Heimspielen blieben die Kraichgauer bei einem Sieg und einem Unentschieden ungeschlagen gegen die Rot-Weißen. Blickt man noch weiter zurück, so haben die Hoffenheimer seit der Saison 2016/17 aus sechs Heimspielen zehn Punkte, soviel wie kein anderes Erstligateam.

Standortbestimmung

Hoffenheims Trainer André Breitenreiter hofft, dass sein Team den positiven Lauf fortsetzen kann: „Wir wollen an die vergangenen Spiele anknüpfen, und auch wenn der Gegner am Wochenende eine ganz andere Qualität auf den Platz bringen wird als Schalke, wollen wir den Prozess voranbringen und mutig auftreten. Das Spiel wird zeigen, wie weit wir schon sind. Der Gegner wird uns bestimmt Dinge aufzeigen, an denen wir noch arbeiten müssen. Wir wollen auf alle Fälle begeisternden Fußball spielen.“

TSG-Keeper Baumann strotzt vor Selbstvertrauen

Eigene Spielweise durchsetzen

Die Herangehensweise gegen den FCB möchte Breitenreiter nicht vom Gegner abhängig, sondern vielmehr die eigene Spielweise durchsetzen: „Wir treffen auf einen Gegner, der es uns nicht leicht machen wird. Was mich positiv stimmt ist, dass wir eine positive Stimmung und eine gute Atmosphäre innerhalb des Teams haben. Diese ist auch leistungsfördernd.“ Für den 49-Jährigen sind die vergangenen beiden Siege nicht unerheblich: „Natürlich gibt es Selbstvertrauen, wenn man zwei Spiele hintereinander deutlich gewinnt und überzeugend auftritt.“ Schlecht sieht demgegenüber die Bilanz des Hoffe-Coachs gegen den nächsten Gegner aus. Bisher hat er all seine sieben Bundesliga-Spiele gegen den FC Bayern mit seinen bisherigen Klubs Paderborn, Schalke und Hannover verloren.  

Bayerns Auswärtsschwäche

Völlig ungewohnt ist die aktuelle Auswärtsschwäche der Bayern, die in der Liga seit drei Partien keinen Sieg mehr einfahren konnten. Das Herzstück der beiden Mannschaften ist die Defensive: Nur Union Berlin (6) hat weniger Gegentore hinnehmen müssen als der FC Bayern (8) und die TSG Hoffenheim (10). Breitenreiter sieht im nächsten Gegner eine Top-Mannschaft: „Die Bayern hatten in dieser Saison eine Phase, in denen die Ergebnisse nicht gepasst haben. Sie sind aber die Mannschaft mit dem meisten Ballbesitz und der besten Zweikampfquote. Sie sind eine absolute Top-Mannschaft, wir wissen alle um ihre individuelle Qualität. Wir sind auf den Gegner vorbereitet, wollen aber auch auf uns schauen. Wir können es jeder Mannschaft sehr schwer machen, also treten wir selbstbewusst auf."

Ein Einsatz von Kaderabek (li.) ist gegen die Bayern noch fraglich

Duell der Rekordhalter

Am Samstagnachmittag treffen auch die drei aktuell erfahrensten Bundesligaspieler aufeinander. Hoffenheims Rekordhalter Oliver Baumann mit 403 Bundesligaeinsätzen wird nur noch von den beiden Münchnern Manuel Neuer (475) und Thomas Müller (423) übertroffen.

Vogt fehlt Gelbgesperrt

Breitenreiter setzt auf Kontinuität, taktisch und personell: In allen zehn Bundesliga-Spielen ließ er im 3-5-2 spielen, in den letzten acht Partien nahm er maximal zwei Wechsel in der Anfangself vor. Gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte holte Hoffenheim 16 von 18 möglichen Punkten, gegen die obere Tabellenhälfte nur einen von zwölf. Eine Schwächung ist dabei sicherlich, dass Abwehrchef Kevin Vogt aufgrund einer Gelbsperre gegen die Bayern pausieren muss. Ob Kramaric nach seiner Reizung am Fuß und Pavel Kaderabek aufgrund von Wadenproblemen wieder dabei sein werden, wird sich erst kurzfristig entscheiden.

Erstmals ausverkauft

Dass das Stadion erstmals ausverkauft sein wird, freut Breitenreiter ganz besonders: „Die Tendenz an Zuschauern ist über die gesamte Saison positiv, wir haben einen stetigen Zuwachs. Die Fans sehen, dass wir eine Mannschaft haben, die guten Fußball spielt und immer alles gibt. Natürlich ist das Stadion am Wochenende auch ausverkauft, weil die Bayern kommen, aber auch meine Mannschaft hat ihren Teil zu den vielen Zuschauern beigetragen.“

Zufrieden mit dem aktuellen Abschneiden

Zur aktuellen Bilanz sagte der TSG-Trainer: "Nach zehn Spieltagen ist Platz 4 und die Qualifikation fürs Pokal-Achtelfinale positiv. Damit können wir natürlich zufrieden sein Wir sind aber noch in einer Enwicklung, deshalb interessiert mich der aktuelle Tabellenstand nicht. Die Tabelle bewerte ich aber nicht über, weil es sehr eng zugeht. Die Entwicklung der Mannschaft stimmt mich sehr positiv, wenn wir so weitermachen, werden wir weiter gute Ergebnisse erzielen und uns oben festsetzen. Wir gehen unseren Weg weiter, deshalb bin ich auch schon gespannt auf Samstag, wenn es gegen einen solchen Top-Gegner geht.“

Die bisherigen Duelle:

Die Gesamtbilanz spricht klar für den FC Bayern München. Von 28 Bundesliga-Spielen gewannen die Münchner 18, viermal ging die TSG als Sieger vom Platz. In Heimspielen sieht die Bilanz aus TSG-Sicht aber etwas besser aus, dort gewann der FC Bayern nur die Hälfte der Spiele, von den jüngsten sechs Duellen in der PreZero Arena entschied die TSG drei für sich.

Fotos: Krauchgaufoto

Kann Kramaric gegen die Bayern spielen?, Zuletzt sehr erfolgreich: Dabbur, und TSG-Coach Breitenreiter (li.) freut sich über den Hoffenheimer Sieg

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