„Es war ein überragendes Gefühl, als der Ball reinging“

Nadiem Amiri - der gefeierte Held von Frankfurt

1899-Manager Alexander Rosen sagte es nach eigenem Bekunden eigentlich recht ungern in Bezug auf junge Spieler, aber in der Mix-Zone der Frankfurter Commerzbank-Arena machte er dann doch eine Ausnahme und lobte Eigengewächs Nadiem Amiri: „Das war ein überragender Auftritt von Nadiem nach seiner Einwechslung. Ein richtig starkes Tor, den Ball selbst erobert und abgeschlossen, er hat das Momentum auf unsere Seite gebracht.“ Rosen sah die planerische Denkweise von Trainer Julian Nagelsmann als gelungen, als dieser ihn erstmals, aufgrund fehlender Frische, auf die Ersatzbank befahl. Amiri hatte kein Problem damit, gab selbst zu, zuletzt etwas geschwächelt zu haben.  

„Nadiem hatte unter Julian bisher immer gespielt, aber zuletzt vielleicht sein Offensivpotenzial nicht so einbringen können. Man hat gemerkt, der Tank war ein etwas leer. Die Idee war, ein frischer Amiri tut uns im Laufe des Spiels richtig gut, um so schöner, dass der Junge dies so hervorragend umsetzt“, sagte Rosen den zahlreichen Pressevertretern mit dem Lächeln eines Siegers.

Amiri selbst dürfte sein tolles Tor zum 1:0, nach einer Energieleistung und einem Sololauf über 50 Meter neuen Auftrieb, neues Selbstvertrauen geben. Sein Ziel ist es natürlich, von der Jokerrolle wieder in die Startformation zu kommen. „Ich würde gerne von Anfang an spielen“ – am liebsten natürlich gleich am Samstag im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin. Der 19-Jährige weiß, dass der Sieg in Frankfurt sehr wichtig war, aber auch noch ein langer Weg bis zum Klassenerhalt sein wird: „Das war schon ein extremer Schritt, aber es ist immer noch sehr eng, wir müssen weiter dranbleiben.“

Der U21-Nationalspieler war nach Spielende der gefeierte Held, wurde von den 1.500 mitgereisten Hoffe-Fans lautstark an den Zaun beordert, wo er mit nacktem Oberkörper und dem Megafon in der Hand euphorisch den Ton angab. Amiri war auch danach im Stadioninnere sehr gefragt, musste vor (fast) jede Kamera, ehe er sich der mitgereisten Journalistengruppe stellte und den Hoffenheimer Führungstreffer – sein drittes Bundesligator -, ganze drei Minuten nach seiner Einwechslung, nochmals aus seiner Sicht schilderte: „Ich habe den Ball erobert, dachte aber zuerst, es war ein Foul. Als der Pfiff nicht kam, bin ich einfach losgerannt. Ich hatte dabei viele Gedanken im Kopf, wollte mal dies und mal das machen, zum Glück habe ich die richtige Entscheidung getroffen. Es war ein überragendes Gefühl, als der Ball reinging.“

Foto: Kraichgaufoto

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