„Fans und Mannschaft müssen sich gegenseitig befeuern“

Interview-Fortsetzung

Im zweiten Teil des Exklusiv-Interviews mit dem neuen Hoffenheimer Geschäftsführer Dr. Peter Görlich geht es vor allem um die sportliche, unbefriedigende Situation im Abstiegskampf. Gemeinsam soll es wieder sportlich aufwärts gehen. Dabei spielt Trainer Huub Stevens eine sehr entscheidende Rolle. Ganz wichtig dabei auch der Faktor Spass und Lockerheit in der Mannschaft. Ob in der Winterpause personell nachgebessert wird, bleibt offen. Dr. Görlich fordert einen fairen Umgang miteinander, in dem Kritik und Transparenz auch wichtige Faktoren sind. An der künftigen Entwicklung lässt sich die TSG 1899 Hoffenheim messen.

Herr Dr. Görlich, was stimmt Sie optimistisch, dass es sportlich bald wieder aufwärts geht?
Dr. Görlich: Es gibt niemanden, der dieser Mannschaft die Qualität absprechen würde. Die Grundvoraussetzung ist also vorhanden. Nun muss sie diese Qualität auf den Platz bringen, über die volle Distanz. Die Blockade in den Köpfen muss gelöst werden. Huub Stevens ist der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um sie Situation zu korrigieren.

Ein Erfolgserlebnis muss her

Wie möchte man die sportliche Situation kurzfristig wieder ins Positive wenden?
Dr. Görlich: Wir brauchen ein Erfolgserlebnis. Dieses ist aber nur durch harte, konzentrierte Arbeit möglich. Alle müssen fokussiert darauf sein, die sportliche Situation korrigieren zu wollen.

Huub Stevens bevorzugt eine völlig andere Spielweise wie Vorgänger Gisdol. Das Stevens-System braucht jedoch seine Zeit und erfordert auch von den Spielern ein Umdenken.
Dr. Görlich: So ist es. Jeder Trainer hat seine Art, seinen individuellen Stil. Stevens ist so erfahren, er wird das dem Team vermitteln können.

Wo werden Sie schwerpunktmäßig ansetzen, um die vorhandenen Verunsicherungen abzustellen?
Dr. Görlich: Das ist der Job von Trainer und Funktionsteam. Es wird viel miteinander geredet, im Training Spaß vermittelt und gelacht, aber die Arbeit dabei nicht vergessen. Eine gewisse Lockerheit und Vertrauen in die eigene Stärke gehören, trotz der unbefriedigenden Situation, dazu.

Noch unklar, ob nachgerüstet wird

Das Wintertransferfenster öffnet sich bald. Vertraut man dem vorhandenen Personal oder möchte man sich mit erfahrenen, bundesligatauglichen Spieler noch verstärken?
Dr. Görlich: Darüber haben wir uns intern mit Stevens und Alexander Rosen noch nicht ausgetauscht. Grundsätzlich sehe ich uns aber personell gut aufgestellt.

Aufgrund des Firmino-Transfers stehen finanzielle Mittel zur Kaderauffrischung zur Verfügung.
Dr. Görlich: Zu dieser Frage haben wir ja schon mehrmals ausführlich Stellung genommen. Wir haben auch schon im Vorgriff auf den Wechsel von Roberto investiert. 

An der Entwicklung lassen wir uns messen

Was wünschen Sie sich vom Umfeld, den Fans und der Berichterstattung in den Medien?
Dr. Görlich: Das wir fair miteinander umgehen. Kritik muss sein, Enttäuschung können wir verstehen, wir sind es auch. Fans und Mannschaft müssen sich gegenseitig befeuern. Für uns ist es wichtig, dass wir transparent und offen nach außen kommunizieren, das haben wir in jeder Phase gemacht. Nun warten wir die Entwicklung ab und lassen uns an ihr messen.

Foto: Kraichgaufoto

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