FC Schalke 04 siegt nach Last-Minute-Treffer durch Doppeltorschütze Terodde

Klassenerhalt für SV Sandhausen noch nicht in trockenen Tüchern

Die Serie von vier Spielen ohne Niederlage ist für Zweitligist SV Sandhausen beendet. Die Kurpfälzer haben am heimischen Hardtwald gegen Aufstiegsfavorit FC Schalke 04 durch ein spätes Tor in der Nachspielzeit 2:1 verloren. Das Ziel, den vorzeitigen Klassenerhalt am 31. Spieltag einzutüten musste vorerst noch verschoben werden. Matchwinner war Torjäger Terodde, der beide Schalker Treffer erzielte. Für Sandhausen traf Kapitän Diekmeier zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Die Königsblauen sind als neuer Tabellenführer nach der überraschenden Bremer Heimniederlage gegen Holstein Kiel ihrem Ziel direkter Wiederaufstieg ein großes Stück näher gekommen.

SVS-Torjäger Testroet (li.) setzt sich gegen den Schalker Idrizi energisch durch

Wenig Höhepunkte in Hälfte 1

Die Gäste übernahmen von Beginn an die Initiative, doch gegen die tief stehenden Gastgeber konnten sich nur selten Tormöglichkeiten erspielen. Die größten Möglichkeiten vereitelte SVS-Keeper Drewes, der nach 19 Minuten zuerst gegen Terodde und dann gegen Bülter glänzend parierte. Wenig später scheiterte Zalazar mit einem Freistoß am Sandhäuser Schlussmann (25.). Sandhausen hatte in Hälfte 1 wenige Offensivaktionen zu verzeichnen und so blieb es beim torlosen Halbzeitstand.

Terodde bringt S04 in Führung - Diekmeier gleicht aus

Auch im zweiten Abschnitt änderte sich wenig, Schalke bestimmte die Partie, ohne sich jedoch deutliche Toraktionen zu erspielen. In der 49. Minute verhinderte Drewes erneut einen möglichen Rückstand, als er einen Aufsetzer von Calhanoglu entschärfte. In einer weiter zähen Partie war es schließlich Terrode, der die Gäste nach 74 Minuten in Führung brachte. Einen Pfostenschuss von Churlinov staubte der Torjäger eiskalt zur 1:0-Führung ab. Die Schwarz-Weißen waren zwar stets bemüht, doch im Spiel nach vorn ließen sie vieles vermissen. Umso überraschender fiel dann der Ausgleich für den SVS durch Diekmeier, der eine Esswein-Flanke zu seinem erst dritten Zweitligatreffer vollstreckte.

Zweikampf zwischen SVS-Kapitän Diekmeier (re.) und Churlinov

Siegtreffer in der Nachspielzeit

In einer hektischen, eng umkämpften Schlussphase stand das Glück den Königsblauen zur Seite. Terodde glückte in der zweiten Minute der Nachspielzeit noch der von den zahlreichen Gästefans umjubelte 2:1-Siegtreffer. Bitter für die Gastgeber: Nach einem rüden Foul von Joker Kuol an Ouwejan flog der Sandhäuser zu Recht mit Rot vom Platz (90.+6). Es blieb beim knappen, aber verdienten Schalker 2:1-Sieg, der die Gäste der Bundesliga einen großen Schritt näher brachte, während Sandhausen rein rechnerisch noch nicht gerettet ist. Die Schwartz-Truppe kann am nächsten Freitag (18.30 Uhr) in Paderborn dies jedoch nachholen und sich ein weiteres Jahr Zweite Liga vorzeitig sichern. Dies könnte sogar schon am Samstag möglich sein, falls Dynamo Dresden nicht gegen Jahn Regensburg gewinnt.

Die Stimmen zum Spiel

Kompliment an die Mannschaft

Mikayil Kabaca (Sportlicher Leiter des SVS): „Die Mannschaft kann erhobenen Hauptes heute vom Platz gehen, auch wenn wir eine bittere Niederlage kassiert haben gegen einen Riesen in der 2. Liga. Wenn man sieht, was die Schalker für eine Macht haben, wie viele Zuschauer sie begleiten und unterstützen, muss ich unserer Mannschaft ein großes Kompliment machen, wie sie dagegengehalten hat. Ich bin mir sicher, wir werden die beiden nächsten Spiele genauso angehen und alles dafür geben, dass wir über die Ziellinie gehen.“

"Später Siegtreffer war extrem bitter"

Alois Schwartz: „Wir wollten den Fight gegen eine spielstarke Mannschaft annehmen. Leider sind wir nicht gut reingekommen, wir waren zu passiv. Zur Mitte der ersten Hälfte wurde die Partie ausgeglichen, wir bekamen mehr Ruhe im Spiel und gehen dann mit einem 0:0 in die Pause. Nach dem Gegentreffer haben wir uns nicht aufgegeben und sind zurückgekommen. Das zeichnet uns aus. Umso bitterer ist es, dass wir in der 92. Minute mit dem 1:2 bestraft werden. Wir haben jetzt noch zwei Spiele vor der Brust, in denen wir die nötigen Punkte holen wollen.“

Dennis Diekmeier: „Ich bin stolz auf die Mannschaft wir haben das heute sehr gut gemacht. Am Ende ist es aber extrem bitter, dass wir so spät das Gegentor bekommen. Aber man hat gemerkt, dass wir selbst nach dem 0:1 weiter an uns geglaubt und weiter geackert haben, wir wollten unbedingt das Unentschieden.“

Pascal Testroet: „Wir sind enorm enttäuscht. Wir wollten heute Abend vor dieser Kulisse den Klassenerhalt perfekt machen. Ich bin vollkommen überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden. Es tut aber schon enorm weh heute in der Nachspielzeit das 1:2 zu bekommen. Wir haben jetzt noch zwei Spiele, die sechs Punkte wollen wir unbedingt holen.“

Statistik:

SV Sandhausen: Drewes – Okoroji, Zhirov, Dumic, Diekmeier – Zenga, Trybull (79. Esswein), Bachmann, Seufert (46. Kinsombi), Ajdini (79. Deville) – Testroet (79. Kuol)
FC Schalke 04: Fraisl – Calhanoglu (68. Ouwejan), Kaminski, Itakura, Vindheim – Latza (77. Pálsson), Flick, Zalazar (68. Idrizi), Churlinov (94. Aydin) – Bülter, Terodde
Tore: 0:1 Terodde (71.), 1:1 Diekmeier (83.), 1:2 Terodde (90.+2)
Zuschauer: 12.355
Schiedsrichter: Felix Zwayer
Gelbe Karten: Wiedwald – Churlinov, Latza
Rote Karte: Kuol

Fotos: foto2press

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