Führt Hoffenheims Weg in die Abstiegsregionen oder gelingt baldmöglichst der Befreiungsschlag?

Die TSG 1899 Hoffenheim ist mit einem klassischen Fehlstart in die Bundesligasaison 2015/16 gestartet. Am vierten Spieltag gab es gegen Werder Bremen mit 1:3 bereits die zweite Heimniederlage. Vor 28.312 Zuschauern gingen die Werderaner durch Junuzovic (45. Min.) in Führung. Dem eingewechselten Vargas gelang mit seiner ersten Aktion der Ausgleich (49.). Die Entscheidung fiel  im Doppelpack in der Nachspielzeit durch Ujah und Junuzovic. Eine, aus Hoffenheimer Sicht, schwer verdauliche und schmerzhafte Niederlage.

1899 tat sich erneut sehr schwer einen Spielrythmus zu finden. Das Aufbauspiel zu lethargisch, statisch, einfalls- und ideenlos. Ein umständlicher und langsamer Spielaufbau ohne jegliche Kreativität und Überraschungsmomenten mit vielen Fehlpässen, bereitete den Hanseaten wenig Probleme. Hoffenheim wirkte ein Stück weit verkrampft.  Der Umbruch in der Mannschaft ist noch lange nicht vollzogen.
Nur ein Punkt aus vier Partien, dazu das unrühmliche Ausscheiden bei Zweitligist 1860 München im DFB-Pokal entsprechen nicht den Ansprüche und Erwartungen. Mit einem runderneuerten Spielerkader wollte man eine enttäuschende erste Jahreshälfte 2015 vergessen machen und mit neuem Elan und neuem Spielermaterial an die guten Leistungen der vergangenen Hin-Serie anknüpfen. Von alle dem ist, stand heute, jedoch wenig erkennbar. Nur ein Punkt, 3:9 Tore aus fünf Pflichtspielen, incl. Pokal, sind für diese überdurchschnittlich besetzte Mannschaft deutlich zu wenig. Man kann dagegen halten, das Hammer-Auftaktprogramm gegen die Topteams aus Leverkusen und München hatte es in sich. Zudem war Pech im Spiel, als gegen die Bayern ein Strafstoß nur an den Pfosten ging und der Münchner Siegtreffer in letzter Minute fiel. In Darmstadt war es abermals Pech, dass Kevin Kuranyis Schuss kurz vor Abpfiff von der Torlinie gekratzt wurde und gegen Bremen die Niederlage in der Nachspielzeit erfolgte.

Bei der Ursachenforschung es nur am Pech fest zu machen, wäre jedoch zu einfach.  Zu extrem wechseln sich Licht und Schatten ab. 90 eklatant schwache Pokalminuten, zwei ganz unterirdische erste Halbzeiten in Darmstadt und gegen Bremen sind schwer ergründbar. Zwingend herausgespielte Torchancen dabei gleich null.

In der nächsten Partie am Freitagabend (Beginn: 20:30 Uhr) in Mainz steht Hoffenheim bereits unter Zugzwang. Nur mit einem Erfolg kann man sich aus der bedrohlichen Situation befreien und ein weiteres Abrutschen  in den Abstiegsstrudel verhindern. Kapitän Pirmin Schwegler: „Wir müssen jetzt die Fehler knallhart ansprechen, analysieren und nach Lösungen suchen. Ich erwarte, dass wir in Mainz die richtige Reaktion zeigen.“

Die folgenden Aufgaben werden nicht leichter. Es folgt das Mittwochabendspiel zu Hause gegen Tabellenführer Borussia Dortmund (23.9.) und vier Tage später die Auswärtspartei beim FC Augsburg. Ein schwacher Trost gibt es dennoch: Die statistischen Angstgegner Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern München und SV Werder Bremen hat man zumindest für dieses Jahr hinter sich gebracht. Das Resultat einer Niederlage dabei den Vorjahren angepasst. Welch ein Trost!   

Foto: BWA

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