Für Niklas Süle ist in Dortmund zu spielen überragend

Kabinenansprachen der besonderen Art

In den letzten Bundesligaspielen zählte Hoffenheims Innenverteidiger Niklas Süle stets zu den Aktivposten seiner Mannschaft. Neben Stürmer Kevin Volland war er beim 3:2 Erfolg gegen den FSV Mainz 05 bester Spieler. Im Abwehrzentrum lässt der gebürtige Hesse nichts anbrennen. Aufgrund seiner 1,95 Meter Körpergröße und Sprungkraft gewinnt er die Mehrzahl der Kopfballduelle. Der 20-Jährige, der während der Winterpause im Interessenfokus des VfL Wolfsburg stand, gilt als resoluter, zweikampfstarker und spurtschneller Spieler.

Das ist Fußball der „Marke Hoffenheim“

Im Gespräch mit bwa-sport.de verrät der U21-Nationalspieler seine momentane Gefühlslage: „Der Heimsieg über Mainz war ein super Gefühl, das wir schon lange nicht mehr hatten. Besonders die Art und Weise, wie wir gespielt haben, erinnert an den Fußball der „Marke Hoffenheim“. Es war für uns alle ein geiles Gefühl.“

Die veränderte Spielweise macht den Unterschied

Für Süle ist es vor allem die veränderte Spielweise, was der Mannschaft besser liegt: „Gegenüber den letzten Spielen, wo wir sehr tief standen, attackieren wir jetzt viel früher, zwingen so den Gegner zu Fehlern und erarbeiten uns mehr Ballgewinne weiter vorne.“

Für Süle gefühlsmäßig wie ein selbst erzieltes Tor

Seine Rettungstat, drei Minuten nach der 2:1 Führung, als er einen Kopfball des Mainzers Frei von der Linie schlägt, war eine Schlüsselszene der Partie. Süle: „Ich habe spekuliert und gedacht, dass er in diese Ecke köpft und dann einfach den Ball weggeschlagen. Für mich war es wie ein gefühltes Tor.“

Brauchen uns vor niemanden zu verstecken

Auf das nächste Bundesligaspiel am Sonntag im Dortmunder Signal-Iduna-Park, vor über 80.000 Zuschauern, freut er sich besonders: „Das ist überragend. Wir haben zuletzt auswärts in Bremen über einen gewissen Zeitraum optimal gespielt. Wir brauchen uns deshalb vor niemanden verstecken, wir sind gerade richtig gut im Rhythmus. In Dortmund haben wir meist gut ausgesehen, enge Spiele abgeliefert. Die Stimmung ist einmalig, für jeden ein Erlebnis.“

Lockerheit und Freude sind vorhanden

Das Erfolgserlebnis des neuen Trainers Julian Nagelsmann sieht er vor allem im mentalen Bereich: „Der Trainer hat die Verunsicherungen sehr gut aus der Mannschaft heraus bekommen. Gegen Mainz war dies deutlich zu erkennen, wir haben mutig und offensiv nach vorne gespielt. Das ist unser Spiel. Wir stehen Woche für Woche mit dem Rücken zur Wand, müssen alles dafür tun, um zu punkten und da unten heraus zu kommen. Der Trainer bereitet uns darauf vor, ohne dass dabei eine gewisse Lockerheit und Freude verloren gehen.“

Die Ansprachen des Trainers sind allererste Sahne

Was den Hoffenheimer Publikumsliebling ganz besonders imponiert ist die Art und Weise, wie Nagelsmann an die Profis herangeht. Süle: „Die Ansprachen sind für einen 28-Jährigen schon allererste Sahne, so etwas habe ich noch nicht erlebt. Er wird vor dem Spiel oder zur Halbzeit uns gegenüber immer lauter, immer emotionaler – nimmt uns in den Kreis. In den zwei Wochen, seit er im Amt ist, ist es ihm bereits gelungen, uns zu erreichen. Er weiß genau, wie er mit uns zu sprechen hat, viele von uns kennt er noch aus der Zeit unter Trainer Markus Gisdol. Der Erfolg gibt ihm Recht und uns Aufschwung für die nächsten Spiele.“

Der Klassenerhalt ist möglich

Auch wenn es noch ein langer, schwerer Weg bis zum Klassenerhalt ist, glaubt Süle wie 2013 noch an eine Rettung: „Wenn wir so weiterspielen, ist der Klassenerhalt auf jeden Fall möglich.“

Foto: Kraichgaufoto

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