Zum Auftakt der Englischen Woche mit drei Spielen in sechs Tagen empfängt der SV Sandhausen am Samstag um 13 Uhr den 1. FC Kaiserslautern. Während der SVS mit acht Punkten aus den ersten fünf Zweitligapartien gut in die Saison gestartet ist, stehen beim noch sieglosen Gegner, dem Tabellensiebzehnten aus der Pfalz gerade mal zwei Punkte zu Buche. Im bisherigen Saisonverlauf ließen die Kurpfälzer bei den Spielen in Kiel und gegen Düsseldorf in letzter Minute sogar weitere Punkte liegen, doch am vergangenen Sonntag konnte man nach dem 1:1 bei Aufstiegsaspirant Eintracht Braunschweig, gegen die man in bis dato acht Zweitligapartien nur einmal punktete, von einem Punktgewinn reden. Trainer Kenan Kocak: „Im Anschluss an das 0:1 hat meine Mannschaft eine tolle Moral gezeigt und verdient einen Punkt erkämpft“. Ins selbe Horn blies Mittelfeldakteur Nej Daghfous nach dem Spiel: „Unsere Truppe besteht aus charakterstarken Jungs“.
Gegen den 1. FCK sind drei Punkte am Hardtwald fest eingeplant
Klingmann mit Trefferqualitäten - Wooten fällt weiter aus
Rechtsverteidiger Philipp Klingmann stellte im Spiel bei den Niedersachsen seine neuen Knipser-Qualitäten wieder unter Beweis und hat durch sein spätes Ausgleichstor jetzt ebenso zwei Treffer wie Stürmer Lucas Höler auf dem Konto. Auf Hölers kongenialen Sturmpartner der letzten Saison – Andrew Wooten – wird der SVS wohl ebenso noch etwas verzichten müssen wie auf Kapitän Stefan Kulovits wegen dessen Muskelbündelrisses. Bei Wooten hingegen kamen wohl alte Oberschenkelprobleme wieder zum Tragen, als er im Spiel der U23 des SVS gegen Reutlingen am Wochenende nach 20 Minuten wieder vom Feld musste. Denis Linsmayer hingegen fuhr deswegen nicht nach Braunschweig mit, da seine Frau ein Kind erwartet.
Jansen und Stiefler melden Ansprüche
Doch gerade für die Kulovits-Position im defensiven Mittelfeld taten sich in Braunschweig weitere erfreuliche Alternativen auf. So feierte Maxi Jansen, der die komplette letzte Saison verletzungsbedingt ausfiel, sein zufriedenstellendes Pflichtspieldebüt im Trikot des SVS, und der eingewechselte Manuel Stiefler leitete mit seinem Zuckerpass Klingmanns Tor ein. Beide nutzten die vergangene Länderspielpause, um sich wieder in den Fokus des 30 Spieler umfassenden SVS-Kaders zu bringen.
Den 1. FCK nicht nach seiner Platzierung einschätzen
Im Rückblick und der Vorschau sagte Klingmann nach seinem Tor: „Wir können absolut positiv auf die ersten Spiele schauen und wollen gegen Kaiserslautern die nächsten drei Punkte holen“. Damit es bei bisher einem Heimsieg und einer Heimniederlage am Hardtwald keine böse Überraschung gegen den Traditionsverein aus der Pfalz gibt, gilt es den Gegner nicht nach deren Platzierung einzuschätzen.
Pfälzer Sparkurs wirkt sich aus
Die ruhmreichen „Roten Teufel“ werden auch wieder zahlreiche Fans mit nach Sandhausen bringen, doch sportlich hat man wahrlich schon bessere Zeiten gesehen. Der viermalige Deutsche Meister, der in den Jahren 1991 und 1998 unter legendären Trainern wie Kalli Feldkamp bzw. Otto Rehhagel seine letzten Titel holte, muss in dieser Saison einen Sparkurs fahren und musste auch wichtige Spieler wie Pollersbeck, Ewerton, Koch oder Kerk abgeben. Die meiste Erfahrung hat Trainer Norbert Meier aufzuweisen, der die Mannschaft um jüngere Spieler wie Torhüter Marius Müller, den ehemaligen Hoffenheimer Baris Atik oder Stürmer Osayamen Osawe wieder in die Erfolgsspur bringen soll. Ein Lichtblick für die Pfälzer dürfte der gerade erst verpflichtete schwedische Nationalstürmer Sebastian Andersson darstellen, der in seinem ersten Spiel für die Lauterer zwar zum 1:1 beim starken Aufsteiger Holstein Kiel traf, doch der FCK verlor das Spiel am letzten Samstag durch das Eigentor Vucurs zum 1:2 in der dritten Minute der Nachspielzeit noch.
Fotos: BWA