Gegen Hannover zählt für Hoffenheim nur ein Sieg

Deutliche Vorgabe

Am vorletzten Hinrunden-Spieltag empfängt die TSG Hoffenheim am Samstag (Beginn 15:30 Uhr) Hannover 96. Die Vorzeichen dabei sind klar: Nur ein Heimsieg hilft dem Tabellenschlusslicht, angesichts des folgenden schweren Programms gegen Schalke 04, Bayer Leverkusen und Bayern München, in dessen bedrohlicher Situation. Mit dem erhofften Befreiungsschlag  gegen die Niedersachsen würde sich der Abstand zum 14ten auf einen Zähler verringern. Je nach Ausgang der anderen Partien, könnte die TSG unter Umständen die Abstiegsränge vorübergehend verlassen. Die Aufgabe gegen die schwer auszurechnenden 96iger wird alles andere als einfach. Das Team von Trainer Michael Frontzek war im bisherigen Saisonverlauf schon für so manche Überraschung gut.

1899-Coach Huub Stevens ist dennoch zuversichtlich: „Ich habe in den letzten Tagen im Training deutliche Fortschritte feststellen können. Jeder im Kader hat  die Chance sich für die Startformation zu empfehlen.“ Die Qual der Wahl hat der Niederländer ganz besonders bei seinen Stürmern. Diese pendeln Woche für Woche zwischen Startformation, Ersatzbank und Zuschauertribüne.  Stevens: „Ich kann nur eine gewisse Anzahl an Spieler auf die Bank setzen. Jetzt haben wir fünf Stürmer, ich kann sie nicht alle aufbieten, sonst habe ich bei taktischen Einwechslungen keine anderen Alternativen mehr. Die richtige Bilanz bei der Benennung des Aufgebots aus einem 24er Spielerkader ist ganz wichtig – es muss, je nach Gegner, passen.“

Sehr Spiel nahes Training

Offensivspieler Steven Zuber ist da keine Ausnahme: „Der Trainer entscheidet nur nach den Trainingseindrücken. Jeder hat die gleiche Chance. Im Abstiegskampf ist es ganz gut, dass wir mit hoher Intensität sehr spiel nah trainierten. Das ist für alle sehr leistungsfördernd.“
Die richtige Mischung muss dabei stimmen. Stevens: „Gegen Gladbach haben wir Reaktionsfußball gegen einen hochspielenden Gegner gespielt. Gegen Ingolstadt haben wir uns die Spielweise des Gegners aufdrängen lassen, konnten unseren Anfangselan nicht aufrecht halten.“ Der 62-Jährige verlangt eine laufintensive Grundeinstellung, die auch mit Defensivaufgaben zu tun hat: „Die Verteidigung fängt bei den Stürmern an. Der Spielaufbau, der Angriff beim Torwart. Nichts anders, das ist eine Weisheit, das ist Fußball.“

„Die Existenz des Vereins und jedes Einzelnen ist gefragt

Innenverteidiger Niklas Süle appelliert an die Einstellung: „In der schwierigen Phase, wo wir uns derzeit befinden, ist es wichtig sich auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Ich denke, alle sind richtig heiß, wissen, um was es geht. Die Existenz des Vereins und jedes Einzelnen ist da gefragt. Das eigene Ego gilt es dabei weiter hinten anzustellen.“

„Die Zeiten der Stammplätze ist längst vorbei

Dass sich jeder einzelne jeden Tag neu beweisen muss, bestätigt Mittelfeldspieler Eugen Polanski: „In der heutigen Gesellschaft  muss jeder, egal in welchem Verein er spielt, immer Vollgas geben. Die Zeiten, wo man gesetzt ist, sind längst vorbei. Wenn einer ein super Spiel macht und in der folgenden Woche es im Training schleifen lässt, spielt er zu hundert Prozent nicht. Man weiß, dass unser Trainer ganz besonders viel Wert auf Disziplin legt.“ Der ehemalige polnische Nationalspieler verteidigt die knurrige Umgangsart seines Trainers: „Das ist so seine Art und Weise wie er mit Menschen umgeht. Da ist gar nicht so viel Negatives dran, er möchte vielmehr die einzelnen Spieler damit kitzeln. Durch seinen etwas harschen Umgangston mit der Presse versucht er Druck von der Mannschaft zu nehmen. Wir Spieler haben da nichts dagegen.“

Auch wenn der „Retter in der Not“ stets von positiver Entwicklung und Qualität spricht, so sind es die Resultate, die zählen. Seine bisherige Bilanz aus fünf Spielen ohne Sieg, vier Remis und einer Niederlage entsprechen noch nicht den Erwartungen. Er selbst sieht seine Aufgabe in Hoffenheim als große Herausforderung, der er sich  stelle.

Foto: Kraichgaufoto

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