Geht es für Sandhausen tabellarisch hoch oder runter?

Duell am Hardtwald mit Tabellennachbarn Greuther Fürth

Am Sonntag (13:30 Uhr) empfängt der SV Sandhausen am 24. Zweitliga-Spieltag am heimischen Hardtwald die SpVgg Greuther Fürth. Jene Fürther, die den SVS durch ein 1:0 im fränkischen  Derby gegen den 1. FC Nürnberg in der Tabelle überflügelten, während die Kurpfälzer nach dem 2:2 in Heidenheim auf Rang acht der Tabelle noch zehn Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16 haben.
Zum wiederholten Male in den letzten Wochen mussten die Verantwortlichen Fehler ihres Teams beklagen, wenngleich SVS-Präsident Jürgen Machmeier nach dem Punktgewinn auf der Ostalb von „einem kleinen Schritt nach vorne“ sprach. Schließlich punktete Sandhausen nach zuvor drei Zweitliga-Niederlagen wieder, und geht man nach der ersten Halbzeit, in der man laut Mittelfeldmotor Denis Linsmayer „Heidenheim total im Griff hatte“, wäre dort auch der erste Sieg überhaupt möglich gewesen. Defensive Stabilität und ein nach Monaten wie ausgewechselter und stark aufspielender Jakub Kosecki, der bei den beiden schön heraus gespielten Toren mal Torschütze und mal Vorbereiter war, sorgten für die 2:0-Führung. Doch mit erwähnten defensiven Patzern wie eine Unaufmerksamkeit Leart Paqaradas in der Nachspielzeit der ersten Hälfte oder Tim Knippings Handspiel im Strafraum wurde Heidenheim wieder stark gemacht.

Sandhausens Thomas Pledl (Bildmitte) musste in Heidenheim verletzt vom Spielfeld

Einige personelle Fragezeichen beim SVS

Das Vorhaben, Fürth mit einem Sieg in der Tabelle wieder zu überholen, wird Sandhausen wohl ersatzgeschwächt angehen müssen. Während von den Stammspielern Innenverteidiger Tim Kister (Muskelfaserriss) und Toptorjäger Andrew Wooten (Achillessehnenprobleme) zuletzt fehlten, musste der defensive Mittelfeldspieler Denis Linsmayer in Heidenheim verletzt vom Feld, und sein Stellvertreter Daniel Lukasik erhielt obendrein die Gelb-Rote Karte und ist gegen Fürth gesperrt. Sollte Linsmayer nicht fit werden, ist ein Startelf-Comeback Markus Karls ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Verein möglich. Gut möglich, dass Allrounder Karl auch in der Vierer-Abwehrkette zum Einsatz kommt.
Die Heimbilanz gegen die Franken ist bei einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage ausgeglichen, beim  Hinspiel im Sportpark am Ronhofer Weg war Wootens Ausgleichstreffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit so etwas wie ein Startschuss in eine positive Rest-Hinrunde - ein gutes Omen.

Der Einsatz von SVS-Torjäger Andrew Wooten (li.) aufgrund von Achillessehnenproblemen ist fraglich

Fürth seit fünf Spielen ungeschlagen

Seit der Entlassung von Fürths Coachs Stefan Ruthenbecks leitet der bisherige A-Jugend Trainer und ehemalige Fürther Spieler Janos Radoki seit Ende November die Geschicke der „Kleeblätter“. Nach zwei Siegen zu Beginn seiner Amtszeit gab es eine kleine Schwächephase von vier Spielen, doch zuletzt blieb die SpVgg, deren Team nur wenig Änderungen im Vergleich zur Vorsaison aufweist, fünf Mal in Folge ungeschlagen. Radoki attestiert seinem Team um den erfahrenen Abwehrchef Marco Caligiuri nach dem letzten Auftritt ein „gutes Pressing, sodass Nürnberg sich nur mit langen Bällen zu helfen wusste“ und freute sich über den verdienten Derbysieg. Der schussstarke Mittelfeldregisseur Robert Zulj sorgte in den letzten beiden Heimspielen jeweils für den 1:0-Siegtreffer, erfolgreichster Torschütze der Franken ist Stürmer Serdar Dursun mit sieben Treffern.

Zweitliga-Bilanz spricht für die Franken

Die Duelle des SVS gegen Fürth gab es schon lange vor der Zweitligazeit: In der Regionalliga Süd traf Sandhausen nach dem Oberliga-Aufstieg in der Saison 1995/96 zweimal auf die SpVgg Fürth (2:1 zuhause, 1:2 auswärts), und seitdem die SpVgg ein Jahr später mit dem TSV Vestenbergsgreuth zur SpVgg Greuther Fürth fusionierte, spielen die Franken in der Zweiten Bundesliga – mit Unterbrechung der Saison 2012/13, in der die SpVgg jedoch ohne einen Heimsieg wieder aus der Ersten Liga abstieg. Sollte die Fürther Serie reißen und die „Kleeblätter“ das Glück verlassen, könnte der SVS am kommenden Sonntag einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen.

Fotos: Uwe Schmidt und BWA

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