Gelingt dem SV Sandhausen der vierte Sieg in Folge?

Die Kurpfälzer sind die aktuellen Überflieger der Dritten Liga

Im dritten Spiel der Englischen Woche innerhalb von sechs Tagen gastiert der SV Sandhausen am Freitag um 19 Uhr bei der SpVgg Unterhaching. Bei zuletzt drei Siegen in Folge, in denen zehn Treffer erzielt wurden, ist der SVS der Überflieger der noch jungen Saison und bleibt nach dem 4:3-Heimsieg am Dienstag gegen Ingolstadt Drittliga-Tabellenführer. 

Rückstand konnte erneut in einen Sieg gewandelt werden

Gegen die Schanzer drehte das Ristic-Team wie schon zuvor in Wiesbaden einen Rückstand in einen Sieg und unterstrich die von Sportdirektor Matthias Imhof nach dem Auswärtserfolg getätigte Aussage: „Letzte Saison hätten wir uns wahrscheinlich ergeben. Jetzt ist unsere Truppe topfit, hat bis zum Schluss daran geglaubt.“

Luftduell vor dem Ingolstädter Tor: Von links: Emmanuel Iwe, Dominic Baumann, Marius Funk (FCI-Torwart) und Ryan Patrick Malone (FCI)

Deutlich offensivere Spielweise

Von Spiel zu Spiel weiß das zur Hälfte neuformierte Team mehr zu gefallen, ist unter dem neuen Trainerteam offensiver ausgerichtet und zeigt sich bis zum Schluss gierig auf den Erfolg. Nach dem Gegentreffer zum 1:2 gegen die Ingolstädter, der abermals aus einem Eckball resultierte, lieferten die Kurpfälzer eine starke Reaktion und schnürten die Schanzer in deren Hälfte ein.

Jubel bei den SVS-Spielern nach dem 1:0-Führungstreffer gegen Ingolstadt

Auffallend viele Jokertore

Auch die Kaderbreite scheint zu stimmen, denn bereits neun Torbeteiligungen (vier Tore und fünf Vorlagen) gehen auf das Konto von eingewechselten Spielern und besonders das 20-jährige Sturmjuwel Richard Meier, schon in der letzten Saison einer der besten Joker der Liga, stach zuletzt hervor. Nach zwei Toren in Wiesbaden bereitete er gegen Ingolstadt zwei Treffer vor und betrieb Eigenwerbung für einen Startelf-Einsatz.

Ein zufriedener SVS-Coach Sreto Ristic

„Das Spiel hat gezeigt, wie schwer es ist, ein Spiel in dieser Liga zu gewinnen

SVS-Trainer Sreto Ristic

Acht der bereits 13 erzielten Treffer gehen auf das Konto der Stürmer Dominic Baumann, Richard Meier und David Otto. Doch der Heimsieg gegen Ingolstadt geriet in der Nachspielzeit nochmal ernsthaft in Gefahr und Trainer Sreto Ristic analysierte: „Das Spiel hat gezeigt, wie schwer es ist, ein Spiel in dieser Liga zu gewinnen. Es entscheiden Kleinigkeiten. Hinten raus haben wir nach dem 4:3 auch etwas Glück, ein Remis wäre tragisch gewesen in Anbetracht unserer Leistung.“ Auf die Euphoriebremse trat der Coach schon nach dem Spiel in Wiesbaden: „Er ist erst der 6. Spieltag. Es ist noch nichts passiert.“

SVS-Torschütze Dominic Baumann jubelt über seinen Treffer zum 2:2-Ausgleich

Großer personeller Umbruch

Die SpVgg Unterhaching schloss nach der Rückkehr in den Profifußball die vergangene Drittligasaison auf Rang 9 ab, was aber schwer zu überbieten sein dürfte, denn im Sommer folgte ein größerer Umbruch. Torhüter Vollath, Abwehrchef Schifferl und Torjäger Hobsch wechselten zu 1860 München, die Offensivspieler Keller und Krattenmacher spielen jetzt für den SSV Ulm eine Liga höher.

Die beiden Sandhäuser Besar Halimi (li.) und Alexander Mühling (re.) behaupten sich gegen den Ingolstädter Max Besuschkow

Viele Neuzugänge ohne größere Erfahrung

Neu zum Team von Trainer Marc Unterberger stießen 14 Neuzugänge, die größtenteils über keine bis wenig Profi-Erfahrung verfügen und sich erst an die Liga gewöhnen müssen. Die SpVgg fährt auch diese Saison bei einem kleinen Etat gezwungenermaßen den „Hachinger Weg“, von den 21 bisher eingesetzten Spielern sind zehn jünger wie 21 Jahre, die zumeist im eigenen Nachwuchsleistungszentrum ausgebildet wurden.

Wiedersehen mit Knipping und Stiefler

Anstelle des 34-jährigen Vollaths ist der 18-jährige Konstantin Heide der neue Stammtorwart und rechtfertigt das Vertrauen mit guten Leistungen. Nach Saisonbeginn folgte schließlich noch der erfahrenste Neuzugang: Tim Knipping, dessen Vertag beim Gegner SV Sandhausen noch bis 2026 läuft, wurde für diese Saison zur Stabilisierung der Abwehr ausgeliehen. Gemeinsam mit der zweiten ehemaligen Sandhäuser Spielerlegende Manuel Stiefler, der bereits letzte Saison vom Mittelfeld- zum Abwehrspieler umfunktioniert wurde, bildet Knipping zumeist das Innenverteidiger-Duo. In den Jahren 2016 bis 2018 spielten beide zusammen beim SVS.

Sandhausens Spieler und Fans feiern gemeinsam den Heimsieg über den FC Ingolstadt

Unterhachinger Heimstärke

Die klare 1:4-Niederlage bei Hansa Rostock war am Dienstag ein Dämpfer und unterstrich die Auswärtsschwäche, doch nachdem die Münchener Vorstädter bereits in der vergangenen Saison das fünftbeste Heimteam waren, ist das Unterberger-Team auch aktuell daheim noch ungeschlagen und holte sieben von neun Punkten. Das neue Sturmduo Luc Ihorst (gekommen von Eintracht Braunschweig) und Julian Kügel (vom FC Ingolstadt) harmonierte bisher gut, beide erzielten je zwei Treffer und legten zwei Tore auf.

Mögliche Aufstellungen:

SpVgg Unterhaching: Heide – Hennig. Stiefler, Knipping, Lamby – Jastremski, Skarlatidis, Maier, Waidner – Ihorst, Kügel
SV Sandhausen: Königsmann – Lorch, Schikora, Lewald – Stolze, Halimi, Mühling, Ehlich – Iwe, Otto – Baumann

AM
fotos: foto2press

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