Zum Topspiel des 21. Spieltags kommt es am Freitag, wenn der Überraschungsvierte SV Sandhausen um 18.30 Uhr bei Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf antritt. Erster gegen Vierter – das Duell unter Flutlicht in der ESPRIT arena wird mit großer Spannung erwartet. Gelingt es dem kurpfälzischen Außenseiter weiter in der Rückrunde ungeschlagen zu bleiben oder wird die Fortuna ihrer Favoritenrolle gerecht und setzt ihren Siegeszug in Richtung Bundesliga fort? Im Duell der beiden heimstärksten Teams der Zweiten Liga ist davon auszugehen, dass SVS-Trainer Kenan Kocak wie beim jüngsten 1:0-Sieg gegen Dynamo Dresden auf eine verstärkte Abwehr setzt. Bis auf die Schlussminuten ließ die stärkste Defensive der Liga mit ihren drei starken Innenverteidigern Tim Knipping, Tim Kister und Markus Karl, vor dem starken Schlussmann Marcel Schuhen nicht viel anbrennen. Die Dresdner Stürmer kamen nur sehr selten gefährlich vor das SVS-Tor.
Gelingt den Kurpfälzern der nächste Überraschungscoup?
Sehen uns in der Außenseiterrolle
„Wir setzten genau das fort, was uns schon in den letzten Spielen immer ausgezeichnet hat. Wir standen defensiv stabil und kompakt und hatten schon im ersten Durchgang die besseren Möglichkeiten“, resümierte der Sportliche Leiter Otmar Schork. Als eine der Chancen nach 80 Minuten mit dem Torerfolg von Denis Linsmayer gekrönt wurde, war der in der Fünferkette offensiver agierende Philipp Klingmann prompt wieder als Vorbereiter beteiligt - sein sechster Scorerpunkt in der laufenden Saison. Der gebürtige Heidelberger nach dem Spiel: „Mit Düsseldorf wartet eine absolute Topmannschaft. Wir befinden uns zwar in der Außenseiterrolle, andererseits spielt die Fortuna zu Hause und muss gewinnen. Das Trainerteam wird uns wie immer optimal vorbereiten, und dann schauen wir mal, was drin sein wird“.
Im Sturm fehlt es an der Durchschlagskraft und Chancenverwertung
In der Außenseiterrolle fühlen sich die Kurpfälzer, die im Vergleich zu den großen Traditionsvereinen mit geringen Mitteln auskommen müssen, sehr wohl. Wenngleich mit einer sportlichen Überraschung bei den Rheinländern ein Heranrücken auf Relegationsplatz 3 durchaus im Bereich des Möglichen ist. Doch es gibt auch noch Verbesserungsbedarf: In der Offensive werden viele Varianten probiert, und es mangelt noch an der Durchschlagskraft und Chancenverwertung. So vergab der eingewechselte Stürmer Richard Sukuta-Pasu eine Großchance aus vier Metern, indem er die Kugel übers Tor drosch. Den Verlust des ehemaligen Torjägers Lucas Höler hat die Mannschaft in den ersten beiden Partien des Jahres aber gut kompensiert. Der isländische Stürmer-Neuzugang Rurik Gislason konnte bereits gute Ansätze zeigen, wirkt sehr beweglich mit Zug zum Ball.
Sandhausen gewann zuletzt drei Mal in Folge in Düsseldorf
Der SV Sandhausen holte aus den letzten vier Spielen zehn Punkte und befindet sich wie die Düsseldorfer Fortuna, die nach zuvor sechs sieglosen Spielen die letzten drei wieder gewann und sich die Tabellenspitze zurückeroberte, in guter Verfassung. Der ruhmreiche Verein aus der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens belegt in der Ewigen Tabelle der Bundesliga Platz 19 und strebt die Rückkehr in die Beletage seit dem Abstieg 2013 an. Nach der durchwachsenen letzten Saison sei „der Aufstieg keine Illusion, wenn man junge Spieler halten könne und den Kader durch vier, fünf Neue sinnvoll ergänzen würde“ so der Trainerroutinier der Rheinländer, Friedhelm Funkel, vor der Saison. Mit den Flügelspielern Zimmer und Neuhaus wurden bundesligaerfahrene Spieler ausgeliehen, die sich als absolute Verstärkungen erwiesen, zudem erwies sich die Verpflichtung des belgischen Stürmers Raman als Volltreffer. Raman und Stürmerkollege Hennings führen die interne Torschützenliste mit je sieben Treffern an, und Hennings war es auch, der im Hinspiel am Hardtwald mit seinem Tor für den Last-Minute 2:1-Sieg der Fortunen sorgte. Die schmerzhafte Erfahrung dürfte für genug Motivation auf Seiten des SVS sorgen, doch obendrein gewannen die Kurpfälzer auch alle drei letzten Auswärtsspiele in Düsseldorf.
Fotos: BWA
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