Gesunde Strukturen und bevorstehende Verhandlungen mit Beck

Nach dem 3:1 Heimsieg über Hannover 96 stellte sich ein gut gelaunter Alexander Rosen den Journalisten-Fragen in der Mix-Zone. Nicht nur der große Schritt in Richtung Klassenerhalt war für den Direktor Profifußball Freude zum Anlass, auch die überraschende Vertragsverlängerung mit Roberto Firmino machte stolz.

Rosen: „Freude gab es zuletzt in vielerlei Hinsicht. Zunächst war das 3:1 gegen Hannover, ein von einigen zum `Spitzenspiel der unteren Hälfte` betitelten Vergleich. Unsere Mannschaft hat sehr konzentriert und selbstbewusst gespielt, mit einer konsequenten Ordnung wenig zugelassen. Auch wenn dieses Mal auf Spektakel verzichtet wurde, war es eine gelungene Darbietung der Mannschaft mit einem verdienten Sieg, der uns Luft nach hinten verschafft.“

Gefreut hat es Rosen zudem, dass Firmino seinen ursprünglich bis 2015 dotierten Vertrag um zwei Jahre verlängert hat. Die Einigung wurde zunächst per Handschlag und dann kurz vor dem Hannover-Spiel in schriftlicher Form festgemacht.

Rosen konnte etwas stolz darüber sein, dass diese Überraschung nicht an die Öffentlichkeit ging: „In so einen Abschluss sind mehrere Leute involtiert, daher war es schon etwas besonderes, dass nichts vorzeitig bekannt wurde. Ich musste schon etwas schmunzeln, als ich am Spieltag in einigen Medienberichten lass, dass sich einige Topclubs öffentlich für eine Verpflichtung Firminos ausgesprochen hatten. Zu diesem Zeitpunkt war die Tinte unter dem Vertrag schon trocken. Wir freuen uns, dass er bei uns bleibt.“

Alleingänge in personellen Angelegenheiten gehören bei den Kraichgauer zur Vergangenheit. Man hat anscheinend aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Man denke dabei an den überraschenden Verkauf von Luiz Gustavo an die Bayern oder die Verpflichtung des umstrittenen Tim Wiese. Dies deutlich klar zu stellen, war auch für Rosen ein großes Anliegen: „Wir haben neue, gesunde Strukturen geschaffen, die besagen, dass die sportliche Leitung, bestehend aus Manager und Trainer, entscheidet, wie der Kader aussehen soll, welche Spieler wir gerne haben wollen, was mit bestehenden Verträgen ist. Erst dann folgt in engster Abstimmung mit der Geschäftsführung, bestehend aus Peter Rettig und Frank Briel, und natürlich den Gesellschaftern Rücksprache in bezug auf eine mögliche Realisierung oder nicht. Dieses Verhalten pflegen wir seit einem Jahr, seit wir hier zusammen an der Geschichte arbeiten.“

Ob Firmino eine Ausstiegsklausel im Vertrag hat und bereits zur übernächsten Saison den Verein für eine festgelegte Ablösesumme verlassen könne, blieb unbeantwortet. Rosen: „Ich habe schon immer gesagt, dass es bei uns Spieler geben wird, die über den Verein hinaus wachsen werden. Wann dies der Fall sein wird, interessiert mich derzeit nicht.“

Mit Sicherheit wird die Personalie Firmino auch Andreas Beck positiv in seiner noch offenen Entscheidung berührt haben. Dazu Rosen: „Es ist doch ganz normal, dass ein Spieler, dessen Vertrag ausläuft, gerne wissen möchte, wie die weitere sportliche Perspektive und Kaderzusammelstellung aussieht. Bei Andy ist dies auch hinsichtlich des Alters besonders wichtig. Ich denke, dass dies ein generell positives Signal ist.

Wir wollen und werden bei Andy keinen internen und externen Druck aufbauen. Wir respektieren ihn sehr, er ist eines der Gesichter Hoffenheims und deswegen bekommt er in dieser Konstruktion ein wenig mehr Zeit. Ich kann schon so viel verraten, dass der nächste Besprechungstermin Anfang nächster Woche ansteht und dann wollen wir sehen, wie weit wir kommen.“

Der erste mögliche Neuzugang dürfte der Spanier Joselu sein, den Hoffenheim an Eintracht Frankfurt ausgeliehen hat. Dort entwickelt er sich, sehr zur Freude von 1899 immer mehr zum Torjäger. Rosen hält sich diesbezüglich wenig bedeckt: „Joselu hat sich in Frankfurt positiv entwickelt. Wir beobachten seine Entwicklung intensiv und bewerten sie sehr positiv. Er hat den richtigen Schritt gemacht, es war die richtige Entscheidung ihm in Frankfurt Einsatzzeiten zu ermöglichen. Man kann davon ausgehen, dass er im Sommer bei uns aufschlägt.“

Alexander Rosen zusammen mit Pressesprecher Holger Tromp auf der Ersatzbank

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