Große Erleichterung nach glücklichem Heimsieg für Stevens & Co.

Sieg über Hannover

Die TSG Hoffenheim ist im Abstiegskampf der lang ersehnte erste Saison-Heimsieg gelungen. Im Abstiegsduell siegten die Kraichgauer glücklich mit 1:0 gegen Hannover 96. Stadionmoderator Mike Diehl wollte dem Tabellenletzten schon während der Aufwärmphase Mut zu sprechen, als er übers Stadionmikro verkündete: „Wir sind eigentlich besser als die Bayern. Wir haben gegen Gladbach nicht verloren.“

Doch zu Beginn war davon nichts erkennbar. Die TSG tat sich schwer ins Spiel zu kommen, denn Hannover war das aktivere, bessere Team. Die beste Chance zur Führung vergab in der 12. Minute Kevin Volland, der eine flach getretene Ecke aus elf Metern per Direktabnahme auf Tor schoss. Doch der Hannoveraner Schulz blockte kurz vor der Torlinie den Ball noch ab. Im Gegenzug vergab Leon Andreasen völlig freistehend aus 16 Metern. Jetzt kam Schwung in die Partie. Die allergrößte Torchance bot sich Hannover nach einer Viertelstunde, als nach einer Ecke Ceyhun Gülselam über Torhüter Oliver Baumann köpfte, der Ball an die Querlatte dann an den Innenpfosten und von der Torlinie zurück ins Spielfeld sprang.
Hoffenheim war effektiver bei der Chancenverwertung. Nach einer Flanke von rechts durch Kevin Volland köpfte Jonathan Schmid nach 30 Minuten völlig freistehend im Fallen ins lange Eck. Der Elsässer feierte seinen 24. Bundesliga-Treffer ausgelassen mit Nadiem Amiri und dann Ermin Bicakcic mit tänzerischer Einlage in Anlehnung eines französischen Popsongs von Senkrechtstarter Maitre Gims. Die Erleichterung war spürbar bis unters Stadiondach.
Nur vier Minuten später lag die Kugel erneut im Gästetor, doch der viel zu kleinlich pfeifende Schiri Dr. Jochen Drees erkannte den Kopfballtreffer von Innenverteidiger Fabian Schär zurecht wegen Abseits nicht an. Eine Zentimeter-Entscheidung.
Die 1:0 Pausenführung schmeichelhaft für die Gastgeber. Hannover drängte im zweiten Abschnitt auf den Ausgleich, während sich die Nordbadener immer weiter zurück zogen und auf Konter lauerten. Doch weder Volland (61.), Pirmin Schwegler (83.), Eugen Polanski (90+1.) und Eduardo Vargas (90+3.) waren im Stande, klare Chancen zur endgültigen Entscheidung zu verwerten.
Am Ende reichte es zum knappen 1:0 Sieg. Großes Aufatmen im Weitenrund bei einem Großteil der 25.531 Zuschauer, die lange um diesen Erfolg zittern mussten, vor allem in der Schlussphase, als 1899 des Öfteren sich durch späte Gegentreffer um den verdienten Lohn brachte. Den letzten Heimsieg gab es am letzten Spieltag der vergangenen Saison am 23. Mai gegen Hertha BSC Berlin zu feiern. Lang, lang ist es her.
Mike Diehl euphorisch nach dem Abpfiff: „Unser erster Heimsieg und wir stehen vor dem VfB Stuttgart!“

Als Trainer musste Stevens noch nie bei einem Verein so lange auf das erste Erfolgserlebnis warten. Durch den Sieg über die Niedersachsen sind die Kraichgauer vorbei am VfB Stuttgart auf den vorletzten Tabellenplatz gerückt. Bei den 96igern hat sich nach der vierten Niederlage im fünften Spiel und vor dem Heimspiel gegen Meister Bayern München der Abstand zu einem Abstiegsplatz auf nur noch einen Punkte verringert.
Hoffenheim gastiert im letzten Pflichtspiel des Jahres am Freitagabend (20:30 Uhr) beim ehemaligen Stevens-Club FC Schalke 04. Eine besondere, brisante Partie zum Ende der Hinserie.

Fotos: Kraichgaufoto

Fahnenprächtig ging es los, Volland mit Offensiv-Power, Schmied beim Torschuss, 96-Keeper Zieler fängt sicher, Stimmungsvolle TSG-Fankurve, Amiri versucht es aus der Distanz, Kim klärt per Kopf, Polanski vergibt eine riesen Chance kurz vor dem Ende, Erleichterung bei Stevens nach dem Abpfiff, und Freunde nach dem ersten Heimsieg

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