Hartes, aggressives Duell, das in der Offensive entschieden wird

Zwei Teams auf Augenhöhe mit dem gemeinsamen Ziel nach Europa

Im Nachbarschaftsduell um die internationalen Platzierungen gastiert die TSG Hoffenheim am 29. Bundesliga-Spieltag am Sonntagabend (18.00 Uhr) bei der Frankfurter Eintracht. Rund 800 TSG-Fans werden ihre Mannschaft zu diesem richtungsweisenden Duell in die 100 Kilometer entfernte Commerzbank-Arena begleiten. Nachdem die Kraichgauer zuletzt zehn Punkte aus den letzten vier Partien im Monat März verbuchen konnten, gehen sie sehr selbstbewusst an die schwierige Aufgabe in der WM-Arena von 2006 heran. Trainer Julian Nagelsmann sieht es als ein Vorteil, dass er zuletzt eher selten seine Startformation wechseln musste. Durch eine öfters verändernde Angriffshöhe und mit variablem Konterspiel, fand er und sein Team meist gute Lösungen gehen tief stehende Gegner.“

Dampfmacher Niko Schulz (nr. 16) enteilt zwei Frankfurter Gegenspielern

Nagelsmann lobt Kovacs sensationellen Integrationsprozess

Bei der heutigen Pressekonferenz fand der 30-Jährige Fußballlehrer die gewohnt anerkennenden Worte für den kommenden Gegner: „Frankfurt hat eine sehr gute Mannschaft und spielt richtig guten Fußball. Das Team hat sich über die gesamte Saison stets weiterentwickelt. Trainer Niko Kovac hat die vielen Neuzugänge gut integriert. Seine Arbeit ist sensationell, da gibt es kein anderes Wort für.“ Dass die Hessen äußerst schwer zu bespielen sind, mussten die Kraichgauer im Hinspiel erfahren, als es über 90 Minuten beim 1:1 Unentschieden ganz schön zur Sache ging. Nagelsmann glaubt bis Sonntag die entsprechende Lösung gefunden zu haben, um defensiv stabil und sicher gegen den Tabellennachbarn zu bestehen. Die Spielweise der Kocak-Truppe beschreibt der Hoffenheimer Trainer als „besonders schwierig“. Er vergleicht deren körperbetonte, vor allem in der Defensive aggressive Spielweise mit der seiner Mannschaft. Nagelsmann: „Verlieren sie den Ball, schalten sie sehr schnell um. Sie sind nicht zu Unrecht auf dem Tabellenplatz, auf dem sie jetzt stehen. Ich erwarte ein spannendes und aggressives Spiel."

Mark Uth dürfte nach seiner tollen Leistung gegen Köln in Frankfurt wieder in der Startformation stehen

Bangen um die Innenverteidiger - Demirbay wieder einsatzfähig

Personell müssen die Blau-Weißen noch um den Einsatz der Abwehrrecken Kevin Vogt, Benni Hübner und Ermin Bicakcic bangen. Gut möglich, dass Defensivspieler Stefan Posch nach überstandener Verletzungspause erstmals wieder im Kader steht.
Mit dabei ist auch Mittelfeldspieler Kerem Demirbay, der zuletzt wieder ohne Probleme am Mannschaftstraining teilnahm. Ob es für die Startformation bereits reicht, ließ Nagelsmann noch offen: „Kerem hatte in dieser Saison öfters ein paar Wehwehchen, daher haben wir sein Reha-Programm etwas umgestellt. Er hat nun einen anderen Fitness-Zustand als noch in der Hinrunde. Ob er am Sonntag spielen wird, liegt an ihm und seinem Einsatz im Training - und natürlich auch an den anderen Kandidaten auf seiner Position.“ Auf die gestrige Vertragsverlängerung bis 2022 von bwa-sport.de angesprochen, sagte der TSG-Coach: „Seine Vertragsverlängerung ist für uns ein außergewöhnlich gutes Zeichen. Auch wenn er aufgrund seiner Verletzungen in dieser Spielzeit nicht so prägend war wie noch in der vergangenen Saison, ist er ein sehr bedeutender Spieler für die TSG und wir freuen uns sehr, dass er seine Entwicklung hier bei uns weiter nehmen möchte.Der Zerfall, von dem medial berichtet wurde, ist urplötzlich gestoppt, jetzt geht es in die andere Richtung."

Spiel wird in der Offensive entschieden

Entscheidend für den Spielausgang dürfte vor allem das Offensivspiel sein. Mit Kevin-Prince Boateng verfügen die Frankfurter über einen abschlussstarken Mittelfeldspieler, der mit sechs Saisontreffern genauso gefährlich ist wie die Sturmspitze Luka Jovic mit sieben Toren. Doch auch 25 Rückrunden-Tore der Hoffenheimer können sich sehen lassen.  Ein ebenso interessantes Duell verspricht das Aufeinandertreffen der beiden laufstarken Nico Schulz und Marius Wolf. Mit einem Auswärtsdreier könnte die TSG an der SGE vorbeiziehen. Doch um im sechsten Spiel nacheinander ungeschlagen zu bleiben, müssen die Nagelsmänner am Sonntag bei deutlich höheren Temperaturen als zuletzt sich mächtig ins Zeug legen.

Ausschau nach dem gleichen Loch wie Pep Guardiola

Obwohl Nagelsmann am Mittwochabend das Eishockey-Halbfinale der Adler Mannheim gegen den EHC RB München besuchte, schaute er sich Ausschnitte des Champions-League-Viertelfinalspiels zwischen dem FC Liverpool und Manchester City (3:0) in den Drittelpausen in der SAP-Arena an. Klar, dass dabei Erinnerungen an die Quali im vergangenen August beim 2:4 an der Anfield Road wieder hoch kamen. Auf unsere Nachfrage sagte er mit einem Schmunzeln im Gesicht: „Ich habe mich schon kurz in die Lage von Trainer Pep Guardiola versetzt und gedacht: In derselben Coaching-Zone habe ich auch schon mal nach einem Loch gesucht und keines gefunden."

Fotos: Kraichgaufoto

Zahlreiche TSG-Fans begleiten ihr Team nach Hessen, Heikle Situation vor dem Frankfurter Tor im Hinspiel, Kramaric im Zweikampf, Gnabry enteilt seinem Gegenspieler, und Trainer Nagelsmann beim Hinspiel am Spielfeldrand

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