Hoffe mit klassischem Fehlstart

Die TSG 1899 Hoffenheim ist mit einem klassigen Fehlstart in die Rückrunde gestartet. In den Auftaktspielen in Augsburg, zu Haus gegen Bremen und in Wolfsburg gab es drei bittere Niederlagen. Mit null Punkten und 2:8 Toren hatte keiner nach dem hochgelobten Trainingslager und den positiven Testspielen gerechnet. Abstimmungsprobleme, fehlende Zuordnungen, konfuse Stellungsspiele sind unübersehbar.
Acht der letzten elf Bundesligapartien gingen zuletzt verloren, die TSG steht vor dem baden-württembergischen Derby am Samstag (15:30 Uhr in Sinsheim) unter Zugzwang.
Bei den Kraichgauern läuft derzeit nicht alles rund. Beim 0:3 in Wolfsburg waren vor allem in der ersten Spielhälfte Defensivmängel unübersehbar. Im Sturmzentrum wurden klare Torchancen leichtfertig vergeben. Begünstigt durch die frühe Führung nach drei Minuten durch Bas Dost bereiteten die gefährlichen VfL-Stürmer der verunsicherten Defensive einige Probleme. In der 27. Minute erzielte Kevin de Bruyne das 2:0. Die Wölfe waren im ersten Abschnitt das bessere, reifere Team.
Dies änderte sich nach der Pause gewaltig, die Nordbadener wie umgewandelt, waren das tonangebende, aktivere, bissigere und dominantere Team. Trainer Markus Gisdol ging mit vier Angreifern volles Risiko. Die Wölfe hatte dem wenig entgegen zu setzen, sahen sich zunehmend in die Defensive gedrängt. Doch selbst beste, klare Tormöglichkeiten durch Roberto Firmino und Anthony Modeste, die völlig freistehend vor dem Tor scheiterten, wurden dabei leichtfertig vergeben.
Zu allem Überfluss verweigerte Schiri Dr. Jochen Drees in zwei strittigen Szenen jeweils einen Strafstoß, der die Partie noch hätte wenden können. Trotz 16:9 Torschüssen (2. Halbzeit: 10:2) sollte kein Gästetreffer gelingen. Die Entscheidung fiel sechs Minuten vor dem Ende durch de Bruyne, der einen Konter eiskalt abschloss.
Nationalspieler Kevin Volland  zum kapitalen Fehlstart: „Wir haben die ersten 45 Minuten verschlafen und unnötige Gegentreffer kassiert. Danach waren wir zwar dominiert und die bessere Mannschaft, haben es aber versäumt unsere guten Chancen nicht zu verwerten. Dies müssen wir am Samstag gegen den Stuttgart besser machen. Wir müssen an uns glauben, dann wird es auch wieder besser.“
Ein Lichtblick in Wolfsburg war der 18-jährige Nadiem Amiri, der ein gelungenes Bundesliga-Debüt feierte. Der flinke Offensivspieler ist eine neue, hoffnungsvolle Alternative zum bislang glücklosen Sturmtrio Szalai, Modeste und Schipplock.
 

Foto: Kraichgaufoto

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