Nur vier Tage nach dem 3:0-Erfolg in der Bundesliga beim FC Schalke 04 hat die TSG Hoffenheim in der 2. Runde des DFB-Pokals in der heimischen PreZero-Arena vor 15.633 Zuschauern den Königsblauen eine weitere schmerzhafte Niederlage beigefügt und sie durch einen überzeugenden 5:1-Sieg aus dem Wettbewerb geschossen. Munas Dabbur (5./43.), Angelino (16.), Ozan Kabak (51.) und Pavel Kaderabek (63.) trafen für die Kraichgauer, Dominick Drexler (69.) erzielte den Ehrentreffer für S04. Die Achtelfinal-Paarungen werden am Sonntag (19.15 Uhr) in der ARD-Sportschau ausgelost.
Hoffenheim deklassiert Schalke 04 und zieht ins Achtelfinale ein
Enttäuschte Schalker chancenlos gegen starke TSG
TSG-Trainer André Breitenreiter, der mit der gleichen Startaufstellung wie im ersten Duell mit dem Traditionsverein begann, war rundum zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft gegen seinen ehemaligen Verein: „Es war heute ein richtig gutes Spiel meiner Mannschaft. Sie hat nahezu perfekt das auf den Platz gebracht, was wir zeigen wollen. Wir wollten den Gegner weit vom Tor fernhalten und sehr intensiv anlaufen und früh jagen. Dadurch haben wir Schalke früh zu Fehlern gezwungen, uns viele Chancen herausgespielt.“ Gästetrainer Frank Kramer, der mit dem 17. Tabellenplatz in der Liga zunehmend in der Kritik steht und sich von den eigenen Fans Sprechchöre „Kramer Raus“ gefallen lassen musste, war nach der katastrophalen Leistung seiner Mannschaft restlos enttäuscht: „Wir haben heute in keinster Weise die Tugenden und das Gesicht gezeigt, das wir zeigen wollen und müssen. Wir haben überhaupt keine Zweikämpfe geführt und wurden hergeführt. Es macht mich fast sprachlos, wie wehrlos wir dieses Spiel bestritten haben. Es war zweifellos unsere schlechteste Saisonleistung. Wir haben heute den Verein und die Fans im Stich gelassen.“
Frühe 2:0-Führung durch Dabbur und Angelino
Die Gastgeber kamen mit viel Power gut in die Partie und hatten bereits nach zwei Minuten durch Angelino, der aus spitzem Winkel knapp am langen Pfosten vorbeischoss, die erste dicke Chance. Doch die Führung ließ nicht lange auf sich warten: Nur drei Minuten später traf Dabbur auf Vorarbeit des ehemaligen Schalkers Kabak eiskalt vor dem Tor zum 1:0 (5.). Die Gastgeber setzten nach und machten weiter Druck. Der Lohn war das 2:0 durch den starken Angelino, der nach Pass von Skov aus 22 Metern ins rechte Eck zum 2:0 traf (16.). Nachdem Grischa Prömel in der 38. Minute frei vor Schalkes Keeper Alexander Schwolow leichtfertig vergab, sorgte kurz vor der Pause Dabbur mit seinem zweiten Treffer für die Vorentscheidung (43.). Der überglückliche Israeli sagte nach dem Spiel in einem Mix aus Deutsch und Englisch in der Mixedzone: „Ich bin total happy. Wir haben viel Qualität auf dem Rasen, die Mannschaft hat einfach Lust, Fußball zu spielen. Es hat heute einfach totalen Spaß gemacht.“
Dieses Spiel hätte mehr Zuschauer verdient
Der Spaß für die Nordbadener nahm auch im zweiten Abschnitt seine Fortsetzung. Es waren erst sechs Minuten gespielt, als Kabak nach einer Skov-Freistoßflanke den Ball mit dem Kopf zum 4:0 ins Schalker Tor köpfte (51.). Die Gäste enttäuschten weiterhin in allen Bereichen. Nachdem Christoph Baumgartner mit einem Lupfer an Schwolow scheiterte (54.), erhöhte der eingewechselte Pavel Kaderabek völlig freistehend aus kurzer Distanz auf 5:0 (63.). Nachdem die rund 5.000 Gästefans die Leistung ihrer Mannschaft mit Pfiffen quittierten und den Trainer-Rauswurf forderten, gelang Drexler zumindest noch der Ehrentreffer zum 5:1 (69.). Dabei blieb es in einer stimmungsvollen und einseitigen Partie, die deutlich mehr Zuschauer verdient gehabt hätte. Bezeichnend dazu die Durchsage von Stadionmoderator Mike Diehl zur halbleeren Arena: „Die Leute, die heute nicht da waren haben etwas verpasst - selber dran schuld!“
Bereits in Bayern-Stimmung
Nach dem Abpfiff feierten die gastgebenden Blau-Weißen ausgelassen den Einzug ins Achtelfinale direkt am Zaun der Fankurve mit ihren Anhängern, die sich bereits auf Duell am Samstag gegen den Deutschen Meister eingestimmt hatten, indem sie sangen „Zieht den Bayern die Lederhosen aus!“ Dass die nächste Aufgabe um ein deutliches schwieriger werden wird war allen klar, denn was die Schalker an diesem Dienstagabend ablieferten grenzte schon fast an Arbeitsverweigerung.
Aufstellungen
TSG Hoffenheim: Baumann – Ozan Kabak (66. Akpoguma), Vogt, Nsoki – Skov (54. Kaderabek), Geiger (65. Stiller), Angelino – Prömel, Baumgartner (81. Bischof) – Georginio, Dabbur (54. Bruun Larsen)
FC Schalke 04: Schwolow – Kral, Yoshida, Matriciani – Mohr (40. Aydin), Flick, Latza (60. Karaman), Ouwejan – Larsson (86. Bülter), Mollet (60. Drexler) – Terodde (60. Polter)
Tore: 1:0 Dabbur (5.), 2:0 Angelino (16.), 3:0 Dabbur (43.), 4:0 Ozan Kabak (51.), 5:0 Kaderabek (63.), 5:1 Drexler (69.)
Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck
Zuschauer: 15.633
Fotos: Kraichgaufoto