Im Sonntagspiel des 8. Bundesliga-Spieltages trennte sich die TSG 1899 Hoffenheim und der Hamburger SV vor 49.003 Zuschauern mit einem leistungsgerechten 1:1 Unentschieden. So unterschiedlich wie das Wetter, so auch der Spielverlauf. Bei anfangs schwülen Temperaturen um die 20 Grad und leichter Windpriese erwischen die Kraichgauer den besseren Start. Bereits nach zehn Minuten hätte sie durch zwei blitzschnell vorgetragene Angriffe über Anthony Modeste in Führung gehen können. Aus einer sicheren, kompakten Defensive mit zwei Viererketten setzte die TSG gefährliche, blitzschnelle Konter.
Nach exakt einer Viertelstunde lief Modeste, nach glänzendem Steilpass von Pirmin Schwegler, allein auf Torhüter Drobny zu und tunnelte diesen zur nicht unverdienten Gästeführung. Der Franzose hätte kurz darauf aus ähnlicher Position auf 2:0 erhöhen können, scheiterte etwas unentschlossen im Abschluss. In der 21. Minute scheiterten Niklas Süle per Kopfball an Drobny und im Nachschuss Roberto Firmino per Fallrückzieher. Die Hoffenheimer versäumten es in der ersten Hälfte die Schwächen in der HSV-Hintermannschaft zu weiteren Treffer auszunützen. Die ersten erwähnenswerten Chancen der Hanseanten vereitelte TSG-Schlussmann Oliver Baumann in der 22. Minute mit glänzenden Paraden zunächst gegen Rafael van der Vaart und anschließend Müller. Treffsicherer erwies sich in der 34. Minute Pierre-Michel Lasogga, der mit einem Tor aus dem Nichts ausglich. Die TSG-Innenverteidigung war in der Vorwärtsbewegung, als der Stürmer mit einem Steilpass bedient wurde und Baumann keine Chance lass.
Dramatik noch mal kurz vor der Pause. Zunächst köpfte Westermann nach einer Ecke knapp am TSG-Tor vorbei und Sekunden vor der Halbzeit scheiterte der unauffällige Tarik Elyounoussi freistehend fünf Meter vor dem Tor an Drobny.
Der erste Höhepunkt der zweiten Hälfte gab es nach zehn Minuten, als Firmino mit einem Distanzschuss an Innenpfosten scheiterte. Der HSV hatte in der 64. Minute die Chance zur Führung, doch Baumann war gleich zwei Mal zur Stelle. Drei Minuten später scheiterte Lasaggo mit einem Freistoss am Außennetz. Hoffenheim in dieser Phase zu passiv mit wenig Offensivdrang, Hamburg im einsetzten stürmischen Regen mit 70 Prozent Ballbesitz. Doch die Innenverteidiger Tobias Strobl, neben Torhüter Baumann Hoffenheims Bester, und Süle standen gut und liesen kaum weitere Chancen zu. Eine bot sich, dem besten Hamburger, Lasogga elf Minuten vor dem Ende, als er von halbrechts mit einem Gewaltschuss an der Querlatte scheiterte. Beide Mannschaften hatten zwar noch Möglichkeiten, doch am Ende blieb es beim gerechten Unentschieden. Für die Nordbadener nun schon das fünfte Remis im siebten Spiel.
Kevin Volland, der viel rackerte und aufopferungsvoll kämpfte, jedoch etwas an Zielstrebigkeit vermissen ließ: „Wir können mit dem Punkt gut leben. In der 1. Hälfte hätten wir unsere Konter besser ausspielen können. Im zweiten Abschnitt hatten wir leichtfertig zu viele Ballverluste und dem HSV größere Spielanteile gewährt. Das Ergebnis geht in Ordnung.“
Am kommenden Samstag (Beginn: 15:30 Uhr) empfängt Hoffenheim die bisherige Überraschungsmannschaft aus Paderborn. Dem Erstliganeuling hatte wohl keiner einen solch famosen Start zugetraut. Nach dem 3:1 Heimsieg gegen Frankfurt belegen die Westfalen überraschend Platz sieben.
Hoffenheim entwickelt sich zum Unentschieden-Spezialist
, , und