Hoffenheim erwachte beim 1:3 gegen Schalke viel zu spät

Der FC Schalke 04 war nach zuletzt enttäuschenden Leistungen, die mit der 0:3 Derby-Pleite in Dortmund ihren Negativhöhepunkt fand, gegen Hoffenheim von Beginn an deutlich auf Wiedergutmachungskurs. Mit einer starken Vorstellung gewannen sie das Verfolgerduell gegen die TSG verdient mit 3:1Toren.
Die Knappen begannen druckvoll, erspielten sich eine Reihe guter Tormöglichkeiten.
Aggressivität, hohes Tempo und große Laufbereitschaft kennzeichnete die Partie in der Anfangsphase gegen sich keineswegs versteckende Kraichgauer. Christian Fuchs, in der Anfangsphase auffälligste Spieler auf dem Platz, brachte die Gastgeber nach 12 Minuten in Führung. Völlig freistehend vollstreckte er eine Flanke auf Strafraumhöhe volley ins linke Eck.
Die TSG ließ den Schalkern viel zu viel Raum, kam nur behäbig in die Partie. S04 wirkte ballsicherer, aggressiver, lauffreudiger und kombinationssicherer.

Immer wieder hatte Hoffe Probleme das Zentrum zu schließen, die Außenpositionen dicht zu machen. Folglich ging Schalke, nach einer Traumkombination über Choupo-Moting und Meyer mit 2:0 in Führung. Der 18-Jährige schoss vier Minuten vor der Pause aus fünf Metern volley ins linke Eck. 1899-Keeper Oliver Baumann war erneut chancenlos.
Hoffenheim im zweiten Abschnitt nun zielstrebiger, entschlossener. Nachdem Kevin Volland per Distanzschuss scheiterte, wurde kurz darauf ein Überzahlkonter vier gegen zwei aufgrund mangelnder Präzision leichtfertig vergeben. Die TSG nun am Drücker.

Doch in die Druckphase erhöhten die Königsblauen mit ihren ersten ernsthaften Angriff nach der Pause (53.) erneut durch Meyer auf 3:0. Wieder lief der Ball über die Stationen Höger, Choupo-Moting und letztendlich Meyer, der unbedrängt aus acht Metern flach einschießen konnte.

Schalke nun, angesichts des drei Tage später folgenden Champions-League-Spiels bei Real Madrid, im Verwaltungsmodus. Die TSG war um den Anschlusstreffer bemüht, die Mittel aber zunächst untauglich: Zu sehr lief das Spiel durch die Mitte, war zu unpräzise.

Etwas Hoffnung dann doch noch für die Gäste. Nach einem Konter über Eugen Polanski gelang Volland mit kernigem Linksschuss aus 15 Metern in der 73. Minute der 1:3 Anschlusstreffer. Für den Allgäuer war es der vierte Treffer im vierten Spiel in Folge. Der bereits neunte Treffer nach einem Konter war zugleich Ligaspitzenwert. Doch ein Volland allein reichte nicht, um die Knappen noch in Verlegenheit zu bringen. Die am Ende etwas leichtfertigen Gelsenkirchener hatten es auch der mangelnden Chancenverwertung der Gäste zu verdanken, dass es am Ende nicht noch mal eng wurde.
Die Nordbadener erwiesen sich abermals als Aufbaugegner für kriselnde Mannschaften. Bezeichnend für die aktuelle Auswärtsschwäche: nur ein Sieg in den letzten zehn Bundesliga-Auswärtsspielen. Auffallend dabei, dass erst nach einem Rückstand eine deutliche Leistungssteigerung erkennbar ist. Die TSG tut sich oftmals schwer ins Spiel zu finden, benötigt eine lange Anlaufphase. Die große Chance sich im oberen Tabellenbereich festzusetzen wurde vergeben.
Am kommenden Samstag erwartet Hoffe im Heimspiel den Hamburger SV (Beginn: 15:30 Uhr).

Foto: Kraichgaufoto

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