Hoffenheim festigt nach 5:3-Sieg über Gladbach Platz drei

Acht-Tore-Festival hatte keinen Verlierer verdient

Das Duell zwischen der TSG Hoffenheim und Borussia Dortmund um Tabellenplatz drei, der zur direkten Champions League-Qualifikation berechtigt, bleibt weiter spannend. Beide Kontrahenten konnten am 29. Bundesliga-Spieltag ihre Heimspiele für sich entscheiden. Während die Westfalen 3:1 über Eintracht Frankfurt siegten, bezwangen die Kraichgauer in einem mitreisenden Torfestival die bis dahin zweitbeste Rückrundenmannschaft Borussia Mönchengladbach mit 5:3. Die 30.150 Zuschauer in der ausverkauften Sinsheimer Arena an der A6 hielt es in den Schlussminuten nicht mehr auf ihren Plätzen. Mit Ausnahme der rund 4.000 Borussen-Fans feuerte die blau-weiße Fangemeinschaft ihr Team unentwegt an. Längst war der Funke vom Spielfeld auf die Ränge und auch umgekehrt gesprungen. Mit dem 5:3 haben die Nordbadener die bislang beste Auswärtsmannschaft 2017 besiegt und bleiben weiter zu Hause, nach dem sechsten Heimsieg in der Rückrunde, ungeschlagen.

Rudelbildung auf Höhe der Mittellinie lässt die Emotionen beider Teams kurzfristig hochkochen

Doppelpack von Adam Szalai

Das Spiel benötigt wenig Anlaufzeit. Die Gastgeber zeigen von Beginn an, dass sie die schwache Vorstellung der Vorwoche beim 1:2 in Hamburg wieder wettmachen wollen. Nach einem Freistoß des wiedergenesenen Kerem Demirbay von links kann VfL-Keeper Yann Sommer den Kopfball von Sandro Wagner nur zur Seite abklatschen und Adam Szalai staubt aus vier Metern zur 1:0-Führung ab. Dass Ungar in seinem 50. Pflichtspiel für die TSG dabei knapp im Abseits steht, blieb Schiedsrichter Christian Dingert und seinen Assistenten verborgen.
Die Gastgeber bestimmen weiter das Geschehen. Nachdem Andrej Kramaric aus 22 Metern nur die Querlatte trifft (22.), erhöht zwei Minuten später Szalai auf 2:0. Vorausgegangen war ein glänzendes Zuspiel von rechts durch Sebastian Rudy, das der Ungar am kurzen Pfosten vorbei an Sommer zu seinem siebten Saisontreffer einnetzt.

Gladbach gleich innerhalb von nur vier Minuten aus

Gladbach antwortet effektiv. Mit der ersten Torchance kommt der fünffache Deutsche Meister auf 1:2 heran. Andreas Christensen köpft eine Flanke vor das Tor, der Ex-Hoffenheimer Tobias Strobl verlängert auf den langen Pfosten, wo der weitere Ex-Hoffenheimer Jannik Vestergaard mit einem langen Bein den Ball aus einem Meter über die Linie drückt -  Gegenspieler Wagner kommt zu spät (31.).
Kurz darauf der überraschende 2:2-Ausgleich. Nachdem TSG-Keeper Oliver Baumann eine Rückgabe von Niklas Süle aus der Gefahrenzone schlagen will, blockt Jonas Hofmann, ein weiterer ehemaliger Hoffenheimer, den Ball mit ausgestrecktem Arm. Nutznießer Mahmoud Dahoud passt quer zu Lars Stindl, der unbedrängt ins leere Tor schießt (35.). Die Pfeife von Schiri Dingert blieb zum Entsetzen der Hoffenheimer stumm. Der Zwei-Tore-Vorsprung war innerhalb von nur vier Minuten dahin.

Volle Anzeigetafel zum Spielende

Wütende Pfiffe gegen Schiri Christian Dingert

Erneut steht Dingert wenig später im Mittelpunkt: Nachdem Vestergaard im Strafraum Kramaric zu Fall bringt, versagt er den Gastgebern den fälligen Strafstoß. Das Schiedsrichtergespann wird mit wütenden Pfiffen in die Halbzeitpause begleitet.Die Partie verliert auch nach der Pause nichts an Spannung und Dramatik. Gladbachs Andre Hahn scheitert nach acht Minuten mit einem Aufsetzer am rechten Torpfosten (53.). Auf der anderen Seite macht es Demirbay besser. Sein mit viel Schnitt und Effet von der rechten Außenlinie mit links getretener Freistoß landet zum 3:2 im Borussen-Tor. Torhüter Sommer war dabei von Wagners Versuch mit gestrecktem Bein an den Ball zu kommen irritiert (58.).

Erneutes Hoffenheimer Joker-Tor

TSG-Trainer Julian Nagelsmann beweist erneut ein glückliches Händchen bei seinen Wechsel. Mark Uth, erst 13 Minuten im Spiel, schnappt sich den Ball und hämmert ihn aus 20 Metern unhaltbar in den rechten Torwinkel zum 4:2 (75.). Das 13. Joker-Tor der Hoffenheimer. Doch die Freude über die erneute Zwei-Tore-Führung verhallt, als fast im Gegenzug Dahoud einen Abpraller von Josip Drmic aus 15 Metern unhaltbar zum 4:3 vollendet (78.). Die Gastgeber machen fortan nicht den Fehler sich zurück zu ziehen, sondern erspielen sich, nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“, weitere gute Tormöglichkeiten. Nachdem Steven Zuber mit einem Schlenzer von linke an Sommer scheitert (86.), macht Demirbay mit seinem zweiten Treffer, nach glänzender Vorarbeit von Kramaric, mit dem 5:3 alles klar (89.).

Begeisterung auf den Rängen

Die Stimmung auf den Rängen erreicht ihren akustischen Höhepunkt: „Gegen Hoffe kann man mal verlieren“ und „Europapokal – Europapokal“ halt es aus den Kehlen der TSG-Fans.
Ein Spiel mit hohem Unterhaltungswert, vielen packenden Zweikämpfen und begeisterndem Offensivfußball hatte am Ende keinen Verlierer verdient. Während die Gladbach-Fans ihr Team mit langanhaltendem Beifall verabschieden, stimmt auf der anderen Seite der zweifache Torschütze Szalai mit dem Mikro am Zaun das Humba Täterä an. Hoffenheim nähert sich im Siegesrausch immer näher der Champions League.

Fortsetzung des Fernduells Hoffenheim - Dortmund

Am nächsten Wochenende findet das Fernduell zwischen dem Dritten und Vierten eine weitere interessante Fortsetzung. Während die Nagelsmänner am Freitagabend beim 1. FC Köln zu Gast sind, müssen die Dortmunder tags darauf in Mönchengladbach antreten.

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

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