Die TSG Hoffenheim ist wieder in die Spur zurückgekehrt. Nach einem misslungenen Rückrundenstart mit drei Niederlagen in Serie, sind nach einem Unentschieden und zwei Heimsiegen wieder Erleichterung und Zuversicht in Richtung Europa-Cup-Träume zurückgekehrt.
Die Gastgeber taten sich, vor offiziell 24.310 Zuschauern, sehr schwer in die Gänge zu kommen. Mainz wirkte spritziger, agiler und hatte die weitaus besseren Tormöglichkeiten. Dass es zur Pause noch torlos 0:0 stand, verdankte Hoffe seinem Torwart Oliver Baumann und der mangelhaften Chancenverwertung der Rheinhessen. Die TSG ließ zündende Ideen und Überraschungsmomente völlig vermissen. Planlos hohe Bälle auf die Sturmspitzen wurden einem schnellen, temporeichen Kurzpassspiel vorgezogen. Ein Teil der blau-weißen Anhängerschaft quittierte die fehlende Power, Dynamik und Durchschlagskraft zur Pause erstmals in dieser Saison mit Pfiffen.
1899-Trainer Markus Gisdol reagierte. Brachte zur zweiten Halbzeit für den glücklosen Sejad Salihovic mit Pirmin Schwegler einen dritten Sechser ins Mittelfeld, was sich sofort bemerkbar machte. Den Kraichgauern boten sich jetzt mehr Räume, sie fanden mehr Zugriff zum Spiel und die beiden, bis dahin wenig auffallenden Aktivposten Kevin Volland und Roberto Firmino, steigerten sich mit zunehmender Spieldauer. Sie waren an fast allen gefährlichen Aktionen beteiligt.
Zudem brachte der eingewechselte Stürmer Sven Schipplock weitaus mehr Impulse ins Offensivspiel, als der für ihn ausgewechselte ehemalige Mainzer Adam Szalai.
Die 05er wurden zunehmend in die Defensive gedrängt, fanden nur noch wenige Entlastungsmöglichkeiten. Folglich fielen die Treffer durch Volland (55. Min.), nach glänzender Vorarbeit von Firmino, und Eugen Polanski (76. Min.) mit seinem ersten Bundesliga-Kopfballtor, nach herrlicher Flanke von Andreas Beck.
Am Ende war es der erste Bundesliga-Heimsieg des Dorfvereins über den selbsternannten Karnevalsclub, der in bedrohliche Nähe der Abstiegsränge rutschte.
Zu den weiteren Aktivposten bei den Gastgebern zählten die Defensivkräfte Baumann, Jin-Su Kim und Ermin Bicakcic.
Gisdol blickte auf einen „schweren Sieg, der richtig gut tat“ zurück.
Aufgrund der anderen Spielergebnisse haben die Nordbadener als weiterhin Siebter den Abstand zu den internationalen Plätzen verringern können. Dem Gastspiel am Samstag beim FC Schalke 04 kommt daher eine weitaus größere, richtungsweisende Bedeutung zu. Mit einem Auswärtssieg in der Veltins-Arena können hinter die Hoffenheimer Ansprüche ein dickes Ausrufezeichen gesetzt werden. Bei einer Niederlage werden die neu aufkommenden Hoffnungen wieder etwas im Keim erstickt.
Fotos: Kraichgaufoto
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