Im Prinzip der kleinen Schritte geht der Blick nach vorn

Es war das erwartet emotionale, dramatische und intensive Bundesligaduell zwischen der TSG Hoffenheim und Borussia Dortmund am gestrigen Mittwochabend vor 29.700 begeisterten Zuschauern in Sinsheim. Am Ende stand ein leistungsgerechtes 1:1 Unentschieden, das beide Mannschaften tabellarisch jedoch zurück warf. Dortmund verlor die Pool-Position an Bayern München, Hoffenheim rutschte, nach den ersten Siegen der Konkurrenten, auf den vorletzten Platz. Bei beiden hielt die Serie: Der BVB bleibt ungeschlagen, die TSG noch sieglos. War es nun ein Punktgewinn oder Punktverlust? Darüber waren sich die Beteiligten uneins.

Torschütze Rudy sah sein Team dem Sieg ganz nah

Sebastian Rudy, der die Gastgeber nach 42 Minuten in Führung brachte, ärgerte sich über die vertane Siegchance: „Wir hätten, aufgrund des Spielverlaufs, eigentlich den Platz als Sieger verlassen müssen.“ Auf der anderen Seite hatte BVB-Coach Thomas Tuchel wenig Verständnis für das Auslassen vielversprechender Tormöglichkeiten: „Uns fehlte die letzte Konsequenz im Passspiel und in den Offensivaktionen. Da wäre mehr drin gewesen.“

Vargas und Bicakcic vergaben Großchancen

Ohne Zweifel, die ganz großen Torchancen hatten die Gastgeber. Doch weder Eduardo Vargas, der mit einem Lupfer auf das leere Tor nur den Innenpfosten traf noch Ermin Bicakcic, der aus zwei Meter vorbei köpfte, hatten Fortüne. Eine umstrittene Aktion erhitzte die Gemüter. 1899-Coach Markus Gisdol reklamierte in der 50. Minute eine Schiedsrichter-Fehlentscheidung wegen angeblichem Abseits gegenüber dem Linienrichter energisch, worauf er vom schwachen Schiedsrichter Tobias Welz auf die Tribüne verbannt wurde. In der Schlussphase kam es zum offenen Schlagabtausch, aber der finale Siegtreffer wollte auf beiden Seiten nicht fallen. Glück für die TSG, dass Schiri Welz ein Handspiel von Jeremy Toljan in der 59. Minute im Strafraum nicht ahnt.

Aufwärtstrend soll in Augsburg fortgesetzt werden

Aufgrund des engagierten und mutigen Auftretens gegen die bisher in elf Pflichtspielen in Serie siegreichen Westfalen scheinen sich die Nordbadener wieder gefangen zu haben. Gegenüber den beiden zuletzt enttäuschenden Vorstellungen gegen Bremen und Mainz war eine deutliche Leistungssteigerung unübersehbar. Diesen Aufwärtstrend möchte man nun auch im Auswärtsspiel am Samstag (15:30 Uhr), beim um zwei Punkte besser positionierten FC Augsburg, fortsetzen.
1899-Manager Alexander Rosen, der nach der Dortmund-Partie dem Schiedsrichtergespann eine unterirdische Leistung attestierte und mit ihnen hart ins Gericht ging, weiß um die Schwere der nächsten Aufgabe: „Augsburg wird ein ganz schwerer Gegner. In den vergangenen Jahren konnten wir dort nie etwas mitnehmen. Wenn unsere Mannschaft an die Leistung gegen Dortmund anknüpft, im Defensivverhalten, im Aufbauspiel und in der Willensleistung, dann können wir dort was holen. Positiv stimmt mich, dass wir endlich wieder zahlreiche Chancen herausgespielt haben, was zuletzt nicht der Fall war. Im Prinzip der kleinen Schritte blicken wir zuversichtlich nach vorn.“

Dem Abstiegsduell in der Fuggerstadt kommt, vor dem Derby gegen Stuttgart, eine ganz besondere Bedeutung für den weiteren Saisonverlauf der TSG zu. 

Foto: BWA

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