Ist gegen die angeschlagenen „Euro-Bayern“ was zu holen?

Der Kraichgau steht an diesem Samstag ab 15:30 Uhr im bundesweiten, fußballerischen Fokus. Die TSG Hoffenheim empfängt, vor ausverkauftem Haus, den deutschen Rekordmeister FC Bayern München. Gegen kein anderes Bundesligateam sind die Gastgeber, bei vier Unentschieden und neun Niederlagen, noch sieglos. Während die Partie des 29. Spieltages für den Dorfverein zum Saison-Highlight wird, ist der Fokus beim Gegner in eine andere Richtung gerichtet.  Nach der überraschend deutlichen 1:3 Auswärtsniederlage im Champions-League-Viertelfinalspiel beim FC Porto gilt die volle Konzentration dem Rückspiel am kommenden Dienstag.
Die Münchner Titeljäger hatten sich die Hürde Porto sicherlich einfacher vorgestellt, stehen, dem drohenden Aus in der Königsklasse vor Augen, unter extrem großem Druck.  Das Erreichen des Halbfinales geniest allerhöchste Priorität, die Pflichtaufgabe in der Liga, wo lediglich noch sechs Punkte zum Gewinn der 25. Meisterschaft fehlen, zu diesem Zeitpunkt eher störend.
Trotz des Fehlen wichtiger Kreativspieler ist zu erwarten, dass FC-Coach Pep Guardiola die Rotationsmaschine anwirft, um einige seiner Stars für das „Alles-oder-Nichts-Spiel“ gegen die Portugiesen zu schonen.

Diese Voraussetzungen sollten den Hoffenheimern eigentlich in die Karten spielen. Die Frage nur, können sie die Gunst der Stunde nutzen und mit einer engagierten, kämpferischen, leidenschaftlichen und laufintensiven Leistung überzeugen? Mit dem Publikum im Rücken (trotz der zu erwartenden mind. 5.000 Bayern-Fans) ist einiges möglich –  Voraussetzung der leidenschaftliche Funke überträgt sich vom Spielfeld auf die Ränge.
Für die TSG gilt, nach zuletzt drei Niederlagen in Serie, schnellstens wieder in die Spur zu kommen, um die Chancen für die anvisierte Europa-League noch aufrecht zu erhalten. Ob jetzt die Bayern oder in zwei Wochen die Dortmunder – die Heimspiel-Ergebnisse bilden die Grundlage für ein positives Abschneiden am Saisonende.
Innenverteidiger Ermin Bikacic, zuletzt beim 1:3 in Köln weit unter Form, blickt zuversichtlich auf das Samstag-Spiel: „Wir haben viel Qualität in der Mannschaft und müssen uns vor Keinem verstecken, auch vor München nicht. Aber dazu müssen wir das Maximum auf dem Platz bringen. Jeder Einzelne auf seiner Position und auch als Kollektiv.“
Um die Bayern erstmals zu besiegen, bedarf es zudem einer  effizienteren Chancenverwertung als ind en letzten Wochen. Allzu viele gute Tormöglichkeiten werden die Bayern nicht zulassen. Deren Form ist, trotz der Porto-Niederlage, konstant. Erst zweimal gingen sie in dieser Spielzeit als Verlierer vom Platz. Zehn Punkte beträgt der Vorsprung an der Tabellenspitze, vier der letzten fünf Spiele wurden gewonnen. Einzig die Verletztenmisere macht den Münchenern ein wenig zu schaffen. Die „Ersatzspieler“ zeigen trotzdem Woche für Woche, dass auch sie in exzellenter Form sind.
1899-Kapitän Andreas Beck ist der einzige aktuelle Hoffenheimer, der gegen die Bayern schon zwei Siege feierte – beide 2007 mit dem VfB Stuttgart.
Robert Lewandowski spielt besonders gerne gegen TSG-Keeper Oliver Baumann. Der Pole traf mit neun Bundesliga-Toren gegen keinen anderen Schlussmann so oft.
Es wird mit großer Sicherheit ein interessantes Duell vor hoffnungsvollen 30.150 Zuschauern.

Foto: BWA

Die Überlegenheit der Bayern beim 4:0 Hinspiel-Erfolg wird hier besonders deutlich

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