Kann die TSG nach dem Sieg in Dortmund nun gegen Bremen nachlegen?

Wer hält Anschluss zu Platz 6? Bremen präsentiert sich in guter Form

Am letzten Bundesliga-Spieltag gelang der TSG Hoffenheim mit einem 3:2-Überraschungserfolg bei Borussia Dortmund der erste Pflichtspielsieg (!) im Jahr 2024. Dies war zugleich das Ende einer vielbeschriebenen, vieldiskutierten und langanhaltenden Sieglosserie, Ergebniskrise oder Effizienz-Krise. Der Fußballfan soll sich am besten selbst die passende Bezeichnung hierzu auswählen. Spannende Frage: War dieser Sieg beim Vizemeister nun wirklich der große Befreiungsschlag? Werden die Kraichgau-Kicker nun mit 30 Punkten auf Platz 7 zum erneuten Angriff auf die begehrten Europapokalplätze starten, nachdem vor wenigen Tagen noch die Gefahr bestand nach acht sieglosen Spielen in die gefährdete Tabellenregionen abzurutschen?

Hoffenheims Grischa Prömel steigt am höchsten und köpft aufs Bremer Tor

der Sieg hat Energie freigesetzt

TSG-Coach Matarazzo über die Bedeutung des 3:2-Sieges in Dortmund

Für TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo brachte der Erfolg bei den Westfalen deutlich mehr als nur drei Punkte auf der Habenseite: „Wenn man so lang auf einen Sieg wartet, ist es klar, dass die Stimmung sehr positiv ist. Die Jungs sind aufgeschlossener, der Sieg hat Energie freigesetzt.“

In dieser Saison ist alles möglich

In dieser verrückten Saison 2023/24 ist alles möglich, das bewahrheitet sich Woche für Woche – Spieltag für Spieltag. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Während die Werkself aus Leverkusen souverän auf der Poleposition thront, die kriselnden Bayern weiter hinter ihren hochgesteckten Erwartungen bleiben, Stuttgart weiterhin überraschend auf Champions League-Platz 3 mit sechs Punkten Vorsprung vor den enttäuschenden Dortmundern auf Platz 4 rangiert, Aufsteiger Heidenheim – vor Saisonbeginn als Abstiegskandidat Nummer 1 gehandelt – mit 28 Zählern auf Platz 10 steht und Mannschaften wie Mönchengladbach, Wolfsburg und Union Berlin (alle 25 Punkte) die enttäuschenden Plätze 12 bis 14 vor den letzten drei abgeschlagenen Teams aus Köln, Mainz und Darmstadt belegen, ist auch der weitere Saisonverlauf der Hoffenheimer äußerst ungewiss.

Hoffenheims Andrej Kramaric (li.) im Zweikampf mit Bremens Romano Schmid. Ob der kroatische Stürmerstar am Sonntag auflaufen kann entscheidet sich kurzfristig.

Sollte Matarazzo am Ende Recht behalten?

Es ist schon sehr kurios, dass die Blau-Weißen mit nur vier Punkten Rückstand auf Euro-Platz 6 liegen, obwohl sie zuletzt nur zwei Siege aus den vergangenen 15 Ligaspielen erzielen konnten. Trainer Matarazzo hatte schon vor Wochen die These aufgestellt: „Wenn es kippt, dann kippt es richtig!“ Nun, es dauerte lange, richtig lange, bis endlich nach acht sieglosen Partien der berühmte Knoten platzte. Für Rino war es letztendlich der erhoffte „momentum changer“, der Wendepunkt hin zu einer positiven Richtung. Ob er damit Recht behält, wird sich zeigen.

Ihlas Bebou traf in Dortmund bereits nach zwei Minuten und dürfte am Sonntag gegen Bremen in der Hoffenheimer Startformation stehen

Entscheidende Spiele im Monat März

Ob es wieder aufwärts geht wird sich in den nächsten Spielen zeigen, schließlich stehen mit Bremen, Frankfurt, Stuttgart und Leverkusen vier schwierige Aufgaben im März bevor. Auch wenn der Auswärtsdreier beim BVB wie ein Befreiungsschlag wirkte, muss man abwarten, ob der Trend hin zum Positiven wirklich geglückt ist. Bei aller Freude und Anerkennung gab es in Dortmund viel Licht und Schatten im Hoffenheimer Spiel. Nicht nur Trainer Matarazzo („Wir haben in der ersten Halbzeit keinen guten Fußball gespielt“) sah eine enttäuschende Vorstellung in Hälfte 1, wo eine frühe Führung (2.) durch Unachtsamkeiten bei zwei Standardsituationen zu einem 1:2-Pausenrückstand gedreht wurde. Erst durch kleinere Korrekturen wurde dies im zweiten Abschnitt besser, was dank eines Doppelpacks der Saisonentdeckung Maximilian Beier zum 3:2-Auswärtserfolg gewendet wurde. Unterm Strich war es ein wichtiger, aber auch glücklicher Sieg im Dortmunder Fußballtempel.

Mister Zuverlässig im TSG-Team: Defensivspieler Pavel Kaderabek

Bremen ist ein unangenehmer und starker Gegner

Ein sicherlich nicht einfacher Prüfstein erwartet „Hoffe“ am Sonntag um 17:30 Uhr in der heimischen Arena am Sinsheimer Technik-Museum. Seit dem 8. Dezember konnten die TSG-Fans keinen Heimsieg mehr feiern, warten seit vier Heimpartien auf ein Erfolgserlebnis ihrer Mannschaft. Dies soll sich nun gegen die Hanseaten am Sonntagabend ändern, auch wenn die Grün-Weißen kein gern gesehener Gast sind. Bei ihren 14 Gastspielen in Sinsheim konnten die Werderaner sieben Siege feiern. In den bisherigen 29 Bundesliga-Duellen gelangen den Nordbadenern nur acht Siege.

Für TSG-Coach Pellegrino Matarazzo soll es jetzt nach dem Befreiungsschlag in Dortmund weiter positiv nach vorne gehen

Drittbestes Rückrundenteam

Das Team von Trainer Ole Werner hat einen positiven Lauf, verlor nur eines der vergangenen zehn Ligaspiele und belegt in der Rückrundentabelle den dritten Platz. Doch ungeachtet aller Ergebnisse und Statistiken, am Sonntag geht es im Duell der punktgleichen Tabellennachbarn um den Anschluss auf Platz 6. Bei einer Frankfurter Niederlage in Heidenheim würde sich der Abstand für den Sieger auf nur noch einen Zähler auf einen Europapokalplatz reduzieren.

Das Hoffenheimer Eigengewächs Umut Tohumcu konnte sich zuletzt einen Stammplatz in der Startformation erkämpfen

Bremen verteidigt fleißig und kassiert wenige Gegentore aus dem Spiel

Matarazzo über den bevorstehenden Gegner aus Bremen

Der TSG-Coach sieht mit dem Duell gegen die Norddeutschen eine große Aufgabe auf sein Team zukommen: „Unsere Basis bleibt, stabil zu stehen und den Zug nach vorn beizubehalten. Bremen verteidigt fleißig und kassiert wenige Gegentore aus dem Spiel. Offensiv haben sie gute Kicker zur Verfügung, die klare und stabile Abläufe haben. Bremen kommt zudem zügig in die Tiefe.“

Maxi Beier war zuletzt mit seinen beiden Treffern Matchwinner beim Hoffenheimer 3:2-Sieg in Dortmund

Die personelle Situation

Den Hoffenheimern stehen am Sonntag Grischa Prömel, Mergim Berisha, Marco John, Robert Skov und Kevin Akpoguma nicht zur Verfügung. Ein Einsatz von Andrej Kramaric ist nach seiner Verletzung aus dem Dortmund-Spiel noch fraglich. Tom Bischof und Bambase Conte sind wieder fit, Stanley Nsoki hat seine Sperre abgesessen und ist wieder eine Option.

Fotos: Kraichgaufoto

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