Kann sich Sandhausen in der Spitzengruppe etablieren?

Richtungsweisendes Heimspiel gegen Aufsteiger Jahn Regensburg

Nach zwei Heimsiegen in der zurückliegenden englischen Woche gegen den 1. FC Kaiserslautern und 1. FC Union Berlin musste der SV Sandhausen mit einem 0:1 bei Erzgebirge Aue einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Mit einem weiteren Heimerfolg am Sonntag (13:30 Uhr) gegen Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg können die Kurpfälzer wieder auf einen Aufstiegsrang klettern, bevor es in eine weitere Länderspielpause geht. Ein Erfolgsgarant für das Überraschungsteam der Zweiten Liga ist die starke Defensive, die mit sechs Gegentoren den Bestwert nach acht Spieltagen hält. Verteidiger Tim Kister hat hierfür eine plausible Erklärung: „Wir verteidigen sehr gut, und wenn vorne die Dinger reingemacht werden, dann ist es schwer gegen uns zu bestehen.“

Teamgeist und Zusammenhalt sind wichtige Erfolgsfaktoren beim SVS

Vorne klemmt noch etwas der Schuh

Während die neu formierte Dreier-Abwehrkette bisher so gut wie nichts anbrennen ließ, klemmt im Angriff noch etwas der Schuh. Am treffsichersten zeigt sich mit drei Saisontreffern bisher Stürmer Lucas Höler. Der schmerzlich vermisste Knipser Andrew Wooten sorgte in seinem bisher einzigen Saisoneinsatz gegen Ingolstadt zwar für den Siegtreffer, doch noch im selben Spiel kehrten die hartnäckigen Muskelbeschwerden im Oberschenkel zurück. Wooten: „Von Massage über Ultraschall bis zur Strombehandlung wird alles getan, aber ich muss Geduld haben und darf nicht wieder zu früh anfangen“.

Das Ziel ´Klassenerhalt` fest vor Augen

Doch auch ohne den gebürtigen Bamberger wird SVS-Coach Kenan Kocak sein Team akribisch auf den nächsten Gegner vorbereiten. Regensburg ließ bereits mit zwei Auswärtssiegen in Ingolstadt und Heidenheim aufhorchen und belegt mit drei Siegen und fünf Niederlagen den zwölften Tabellenplatz. Besonders gefährlich ist Außenstürmer Jann George, der schon dreimal für die Bayern traf. In der Defensive agieren mit Marc Lais und dem vom Mittelfeldspieler zum Abwehrchef umfunktionierten Marvin Knoll zwei ehemalige Sandhäuser. Beide hatten großen Anteil am sensationellen 2:0-Triumph im Relegationsrückspiel beim TSV 1860 München und dem damit verbunden Zweitligaaufstieg. Ein herber Rückschlag war daraufhin der Weggang von Aufstiegstrainer Heiko Herrlich, der  zum Erstligisten Bayer 04 Leverkusen wechselte. Nachfolger Achim Beierlorzer und der Gros des Aufstiegsteams sind derweil auf einem guten Weg das Saisonziel Klassenerhalt zu realisieren.

Heimspiele am Hardtwald hatten im bisherigen Saisonverlauf meist hohen Unterhaltungswert

Jahn Regensburg - da war doch schon mal was?

Langjährige Fans des SV Sandhausen verbinden einige Erinnerungen mit Jahn Regensburg: Einige Fanbusse begleiteten den SVS im Jahr 2000 nach Regensburg, wo man in einem dramatischen Regionalliga-Relegationsrückspiel 2:4 am Jahn scheiterte (Hinspiel 0:0). Gemeinsam mit Regensburg stieg der SVS schließlich 2012 in die Zweite Liga auf und hielt sich bis heute darin, während der Jahn nur eine Saison zweitklassig blieb. Sandhausen siegte in der Saison 2012/13 3:1 in Regensburg und verlor am Hardtwald 1:2. Nach einem Absturz bis in die Viertklassigkeit gelangen den Bayern in den letzten beiden Jahren zwei triumphale Aufstiege.

Schlechte Erinnerungen an den Hardtwald

Weniger gute Erinnerungen an Sandhausen hat Andre Weis, der zuletzt erstmals im Jahn-Tor stand. Für ihn war es der erste Zweitliga-Einsatz seit einem Jahr: Im September 2016 verlor er mit Kaiserslautern 0:2 im Hardtwaldstadion, sah dabei glatt Rot und verlor durch die Sperre seinen Stammplatz an FCK-Shootingstar Julian Pollersbeck.

Breit aufgestellter Kader hat die Punkte redlich verdient

Sportchef Otmar Schork sieht seinen SV Sandhausen inzwischen reifer und konstanter: „Die bisherigen Punkte haben wir uns redlich verdient. Selbst in den Spielen gegen Kiel, Düsseldorf und Aue wo wir sieglos blieben, hätten wir mehr holen können. Aufgrund der Verletztenmisere in der Saisonvorbereitung haben wir unseren Kader in der Breite weiter aufgestellt, wodurch wir jetzt unsere Ausfälle besser kompensieren können.“   

Fotos: BWA                 

Otmar Schork und Heimspiel

Artikel teilen

WERBUNG