Es lief die zwölfte Minute beim Kreisliga-Spitzenspiel zwischen dem Tabellenersten TSV Neckarbischofsheim und dem Zweiten SV Rohrbach/S., als SV-Torjäger Robin Karolus nach einem Zweikampf im gegnerischen Strafraum zu Fall kam und mit schmerzverzerrtem Gesicht nach den Betreuern winkte. Die schlimmen Befürchtungen auf der Rohrbacher Trainerbank bewahrheiteten sich schnell, denn der Stürmer konnte nicht mehr weiterspielen und musste wenig später zur Untersuchung ins Sinsheimer Kreiskrankenhaus gebracht werden.
Kreisliga-Torjäger Karolus fällt 4-6 Wochen aus
Schwerer Schlag für den SV Rohrbach/S.
"Hatte gleich ein Taubheitsgefühl im Fuß"
Der mit 30 Treffern aus 19 Liga-Spielen in der Kreisliga-Torschützenliste führende Karolus schilderte die Szene gegenüber bwa-sport.de wie folgt: „Es kommt eine Flanke von der linken Seite in den Strafraum. Der Ball landet über Umwegen bei mir, und ich versuche aus zirka acht Metern vor dem Tor mit der Innenseite aufs Tor zu schießen. Dabei grätscht ein Gegenspieler mit offener Sohle auf den Ball. Durch den daraus entstehenden Pressschlag hat es mir den rechten Fuß total verdreht. Ich spüre gleich eine Art Taubheitsgefühl und wusste, da ist etwas Größeres passiert.“
"Die Niederlage machte das Ganze noch schlimmer"
Nach der Erstversorgung auf dem Spielfeld und anschließend an der Seitenauslinie wollte der im Sommer vom SV Reihen nach Rohrbach gewechselte Stürmer es noch mal versuchen. „Beim ersten Belasten sah es zunächst ganz gut aus. Ich versuchte an der Auslinie einige Meter zu joggen, musste dann jedoch schnell feststellen, dass es nicht mehr geht“, sagte der 25-Jährige. Der Verletzte schaute sich die Partie noch eine Zeit lang von der Trainerbank aus an, ehe die Schmerzen immer größer wurden und ihn sein Vater Uwe ins Krankenhaus fuhr. Ein enttäuschter Karolus: „Als ich dort von der 0:1-Niederlage erfuhr, wurde es natürlich nicht besser. Die Enttäuschung war groß, da ich der Mannschaft nicht helfen konnte. Ich hatte im Spiel ein sehr positives und gutes Gefühl, dass ich heute 1-2 Tore machen würde, da wir sehr gut begonnen hatten, und uns durch frühes Pressing gleich zu Beginn einige gute Torchancen erspielten."
Solche Spielertypen sind nicht so einfach zu ersetzen
Nach einer MRT-Untersuchung am Montagabend kam die bittere Diagnose: Innenbandzerrung und Innenbandteilruptur in den äußeren zwei Schichten. Vorläufige Pause bei guter Heilung: 4-6 Wochen. Für Trainer und Mannschaft beim SV Rohrbach/S. ein herber Schlag, zumal in den nächsten Wochen wichtige und schwere Spiele auf dem Programm stehen. SV-Coach Joachim Heger: „Für unser Spiel ist dies natürlich ein herber Verlust, da Robin vorne ein Zielspieler ist, der über enorme Abschlussqualitäten verfügt. Ein solcher Spielertyp ist nicht eins zu eins zu ersetzen.“ Heger, der am Montag seinen Vertrag um ein weiteres Spieljahr verlängerte, blickt auf die nächsten Aufgaben: „Es ist sehr ärgerlich, dass wir ausgerechnet in dieser wichtigen Saisonphase mit einigen Top-Spielen ohne unseren Torjäger auskommen müssen. Mit Eppingen II, Bad Rappenau, Waldangelloch und Reihen warten schwere Aufgaben auf uns.“
"Müssen den Verlust als Mannschaft auffangen und kompensieren"
Dennoch zeigt sich der Coach kämpferisch: „Jetzt gilt es Stärke zu zeigen und es müssen eben andere Spieler für ihn einspringen. Wir müssen versuchen den Verlust als Mannschaft aufzufangen und zu kompensieren.“ Der SV-Trainer hatte zunächst schlimmere Befürchtungen: „Zunächst hatte ich in Neckarbischofsheim eine schlimmere Befürchtung, was die Verletzung anbelangt. Letztendlich bin ich über die Diagnose noch froh. Es hätte noch mehr sein können.“ Robin Karolus möchte beim heutigen Training seinen Teamgefährten einen Besuch abstatten und am Sonntag beim Heimspiel gegen den VfB Eppingen II wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen – leider aber nur als Zuschauer.
Fotos: BWA
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